Björk Film Cornucopia: Das erste Interview mit Björk seit 10 Jahren


Björk gab zum ersten Mal in zehn Jahren ein Interview im Rahmen der Veröffentlichung ihres Konzertfilms Cornucopia. In diesem Interview wird nicht nur der Film behandelt, sondern auch Björks Schaffen und viele andere Themen. 

Screenshot:  Björk: The CORNUCOPIA Interview | Apple Music auf Youtube
Screenshot: Björk: The CORNUCOPIA Interview | Apple Music auf Youtube

Auf YouTube wurde ein Interview mit Björk veröffentlicht, in dem sie sich zu ihrem Schaffen und dem Konzertfilm Cornucopia äußert, der auf Apple TV veröffentlicht wurde.In diesem Interview präsentiert sich Björk in einem sehr extravaganten und eleganten Outfit. Sie trägt ein elegantes Abendkleid, kombiniert mit einem palettierten und glitzernden schwarzen Schleier, der ihr Gesicht nur teilweise erahnen lässt. Der Schleier ist so groß, dass er an die Schärpe eines Hochzeitskleides erinnert. Björk hat sich schon immer gern inszeniert  und selbstverständlich erwartet ihr Publikum ein entsprechendes Auftreten. Doch abgesehen davon ist das knapp einstündige Video mit Björk alles andere als extravagant oder sogar arrogant. Das Interview verdeutlicht, wie wichtig Björk ihr Schaffen ist und mit wie viel Leidenschaft sie ihrer Tätigkeit nachgeht. Sie äußert sich auch zu aktuellen Fragen, die die Menschheit vor große Herausforderungen stellen.

Der Entstehungsprozess von Cornucopia zog sich über mehrere Jahre hin, da Björk in dieses Werk alle Aspekte aus ihrer bisherigen Arbeit einfließen lassen wollte. Beispielsweise spielte die virtuelle Realität auf ihrem Album Vulnicura eine große Rolle und dadurch finden sich auch VR-Elemente in Cornucopia wieder. Letztendlich mussten alle ihre Ideen in einen 90-minütigen Film / Show komprimiert werden. Auch die Songauswahl gestaltete sich nicht einfach, denn sie macht schon seit ihrem 14. Lebensjahr Musik.

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Björk und Technologie

Im Interview wird deutlich, dass Björk die neueste Technologie immer umarmt hat. Sie nutzte sofort Laptops, als diese leistungsfähig genug waren, um mit ihnen professionell Musik zu produzieren. Der Laptop erlaubte ihr, herkömmliche Musikstudios zu verlassen und in der Natur Musik zu produzieren. Sie arbeitet schon seit 1999 mit Pro-Tools und ist ein großer Fan von Celemony Melodyne. Auf der anderen Seite hat Björk auch die Schattenseite der Technologie im Auge. 

Wie sie erzählt, möchte sie nicht von Technologie beherrscht werden: 

„I try also not to be directed by technology, you know? I want craft to be… you know, the soul comes first, and the craft is to assist the soul to express yourself.“

 Kurz gesagt: Technologie soll den Menschen bei der Umsetzung seiner Ideen unterstützen. Sie berichtet über den Touchscreen:„You know, when the first Touchscreen came, it was like, ‘Oh my God, I can map out musicology.’“ Sie erklärt weiter, dass Technologie für sie wie ein Zauberschlüssel ist, der es ihr ermöglicht, kreative Türen zu öffnen, die ihr zuvor verschlossen waren: „But then I’ve always thought, look at technology as this kind of magic key, you know? That it can reach the spots that the other two can’t.“

Björk ist sich ihrer Stimme sehr bewusst ist und sieht sich eher als Rhythmus-Nerd, denn als Melodie-Nerd. Sie sagt, dass ihre Stimme so ist, wie sie ist und dass  an ihr auch nicht viel geändert werden kann. Deswegen legt sie umso mehr Wert auf die musikalische und technische Umsetzung und verliert sich in detaillierten EQ- und Subbass-Einstellungen, Arrangements und Komposition.

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Björk und das Musikbusiness 

Natürlich ist Björk nicht in der Lage, all ihre Projekte eigenständig umzusetzen. Früher arbeitete sie viel mit wechselnden Partnern zusammen, aber seit etwa 15 Jahren arbeitet sie mit weniger, dafür aber mit vertrauten Menschen zusammen, mit denen echte Beziehungen entstanden sind.

Interessant ist auch die geschäftliche Seite des Musikbusiness, das sehr hart sein kann. Wie sie erzählt, hatte sie „always had full creative control since I was 16“. Björk weiß genau, dass die Verlockung, Kompromisse einzugehen, sehr groß ist, um kurzfristige Erfolge zu erzielen: 

„Yeah, I would say, if you don’t compromise your vision, it’s better in the long run. It’s maybe harder in the beginning, but it’s easier in the long run. I’m getting fruits now when I’m older from a lot of stuff just because I stuck to my guns. Setting boundaries early on, and integrity—it does pay off in the long run. Not right away, but definitely if you’re in it for the long run, that’s the way to go.“ 

Wer also wirklich sein Ding durchziehen möchte, muss Durchhaltevermögen beweisen. Kurzfristig wird man mit dieser Einstellung nicht erfolgreich werden, aber langfristig können solche außergewöhnlichen Künstlerinnen wie Björk ihre künstlerischen Visionen umsetzen und werden dafür umso mehr geschätzt.

Für alle Mütter und Väter ist es sicherlich sehr berührend zu erfahren, dass auch Björk es jetzt erleben muss, dass ihre Tochter das Heim verlässt und ihr eigenes Leben führen möchte. Auch ihr fällt das nicht leicht. Sie berichtet viel von den Unterschieden zwischen der aktuellen Generation Z und ihrer eigenen Generation. Björk denkt, dass es heute nicht mehr ausreicht, Protestsongs zu schreiben und sie in die Welt hinauszuschreien, wie sie es als Jugendliche getan hat. Die Probleme der Welt verlangen mittlerweile andere Antworten und die Probleme müssen aktiv angegangen werden.

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Björk möchte sich nicht das Tanzen verbieten lassen

Björk hat die Techno- und DJ-Kultur hautnah miterlebt und ist nun selbst als DJ aktiv. Sie findet es befremdlich, dass ältere Menschen oft von Technopartys ausgeschlossen werden. Das Tanzen möchte sie sich nicht verbieten lassen: 

„I do have to say and the older I get I feel more and more strong about this: we have to defend our right to dance. Look at the Tango people and Salsa people, they’re dancing till they’re in their ‘90s. I think our generation, even though we’re going to look clumsy and weird, I mean, I’m going to be techno raving till I’m 90. Sorry guys, you know, breaking news.“

Mit diesen Worten möchte ich die Zusammenfassung beenden. Björk ist ein sehr intensiver Mensch, und deswegen gelingt es ihr, ihre Anliegen in diesem knappen einstündigen Video in einem komprimierten Informationsfluss so kompakt und prägnant zu vermitteln. Alle Details könne in diesem Text nicht stattfinden. Findet selbst heraus, was sie noch zu sagen hat, und schärft euer Bild von Björk.

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