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Black Corporation Deckard’s Dream: Tipps für das Sounddesign


Der Black Corporation Deckard’s Dream (Affiliate-Link) ist kein gewöhnlicher Synthesizer. Er ist eine Reise in die Vergangenheit. Der dem Yamaha CS80 nachempfundene Edel-Synth versetzt Musizierende in eine Zeit, in der analoge Polyphonie riesige Gehäuse mit Lüftern verlangte. Namentlich inspiriert von Vangelis’ bahnbrechendem Soundtrack für den Film „Blade Runner“, eröffnet der Deckard’s Dream Künstlern von heute die Möglichkeit, die Magie dieser Ära zu erfahren. Parallel können sie dank neuer Technologien mit ihm noch unerforschte Klänge entdecken.

Wir haben im Folgenden drei unterschiedliche Sounddesign-Tipps für alle, die das Privileg haben, mit dieser Maschine zu arbeiten. Sie eignen sich zugleich für alle Synth-Fans, die ein wenig genauer wissen wollen, wie das Gerät funktioniert.

Für sie kurz vorab ein Überblick über die Option der Sounddesign-Maschine Deckard’s Dream: Die oberen beiden Reihen an Fadern sind identisch und stellen zwei Stimmen des Synths mit jeweils acht Oszillatoren dar. Zudem gibt es jeweils einen LFO für Pulsbreitenmodulation, zwei hintereinander geschaltete Filter (Hoch- und Tiefpass) mit Resonanz und ADSR-Hüllkurve sowie einen VCA, ebenfalls mit Hüllkurve. Globale Einstellungen tätigt man in der untersten Reihe. Hier stellt man die Oktavlage der Oszillatoren, die Modulationsintensität des dritten LFOs sowie Aftertouch-Auswirkungen ein.

Die berühmten Pad-Sounds im Stil von Blade Runner

Legen wir auf Basis dieses Überblicks zunächst mit dem Offensichtlichen los: Mit seiner bitimbralen Architektur und insgesamt 16 Oszillatoren ist der Deckard’s Dream ideal für Flächensounds aller Art. Sie klingen mal weich, rauschig, aber auch mal brachial. Vieles hängt bei deren Sounddesign von der Wahl der Oszillatoren ab: Nutzt man über die Kippschalter auf der linken Seite nur die Rechteckschwingung, klingt der Synth digitaler; mit den Sägezahnschwingungen entsteht hingegen schnell ein riesiger Klangkörper. 

Black Corporation Deckard's Dream Mk2
Der Black Corporation Deckard’s Dream hat zwei Voices mit identischen Reglern

Anschließend experimentiert man natürlich noch mit dem Lowpass-Filter des Deckard’s Dream, das die Höhen behutsam einfängt. Durch subtile Modulationen und sanfte Anstiege in den Filtereinstellungen (Cutoff und Resonance) entstehen dynamische Texturen. Probiert schlussendlich noch einen Controller mit polyphonem Aftertouch aus. Je nach Einstellung der „Brilliance“ oben rechts öffnet sie das Filter zusammen mit der Lautstärke. Hier sind viele Sweetspots verborgen.

Der Black Corporation Deckard’s Dream kann auch trockene Bässe

Für Bässe gilt zunächst auch einmal – natürlich – die Auswahl der Oszillatoren. Hier empfehlen wir eine Kombination aus einer Rechteckschwingung in der ersten Haupt-Voice, die eine Oktave unter der Sägezahnschwingung der zweiten Voice liegt. Probiert dann unterschiedliche Filtereinstellungen und Filterhüllkurven aus, um die Kombination der beiden Stimmen dynamisch zu kombinieren. Mindestens in der tieferen Stimme sollte dann noch der Sinusoszillator aktiviert werden, der nach dem Filter kommt. Mit ihm ist es spielend möglich, die tiefen Frequenzen des Sounds zu betonen.

Black Corporation Deckard's Dream Mk2
Alle Sounds, ob Bass-, Lead- oder Pad-Sounds werden am Black Corporation Deckard’s Dream via MIDI gespielt

Wer seinen Bass-Sound noch zusätzlich aufpeppen will, kann abschließend noch den internen LFO einsetzen. Wird es ganz leicht auf der Filterfrequenz zugewiesen, klingen die Resultate beim Spielen am Keyboard deutlich moderner und dynamischer. Und noch ein Tipp: Stellt in den Einstellungen die Längen von Attack, Decay und Release der Hüllkurven ein. Vor allem Attack macht bei Bass-Sounds viel aus – leider ist sie nicht allzu schnell. Aber natürlich kann auch eine verzögerte Attack-Zeit bei der höheren Voice für interessante Effekte bei Bass-Sounds sorgen.

Black Corporation Deckard’s Dream: Lead-Sounds, aber mit Noise

Abschließend haben wir noch einen schönen Sounddesign-Tipp für Lead-Sounds, die am Deckard’s Dream schnell nach Bläsern klingen. Um das zu verhindern, kann man nämlich auch einiges tun – unter anderem unten links Detune für die Oszillatoren einzustellen oder die Filter bei der Performance von Hand spielen. Eine unserer liebsten Techniken ist es jedoch, Rauschen vor den beiden Filtern hinzuzufügen und anschließend das Hochpassfilter leicht einzublenden. Zusammen mit der bereits erwähnten Sinusschwingung als Grundlage zur Orientierung können spannende Oberton-Kombinationen entstehen, die nicht so schnell langweilig werden.

Ebenfalls möglich: Experimente mit dem LFO und Rachael

Black Corporation Deckard's Dream Mk2

Außerdem ist da noch der bereits erwähnte LFO. Nutzt ihn mal als Rechteckschwingung oder im Audiobereich, um das Filter bzw. seine bereits fast auf Anschlag eingestellte Resonanz zu modulieren, so wird alles ein wenig geräuschhafter und spannender. Wem das aber immer noch nicht genug ist, der kann noch das Eurorack-Modul Rachael inklusive eines Vorverstärkermoduls anschaffen. Rachael ist eine Nachbildung des klassischen Ringmodulators, der im originalen CS80 enthalten war und bietet sehr präzise Ringmodulation mit einer internen Sinusschwingung. Black Corporation hat zudem den Expander MK2 angekündigt, in dem der analoge Effekt aus dem Yamaha Synth ebenfalls verbaut werden wird. Allerdings kostet dieser auch noch einmal rund 5.000,- Euro …

Black Corporation EXPANDER MK2: Analoge und digitale FX-Wunderkiste
Black Corporation EXPANDER MK2: Analoge und digitale FX-Wunderkiste

Zusammenfassung

Es ist wirklich einmalig: Von subtilen „Blade Runner“-Pads bis zu den kraftvollen Basslinien und leicht verstimmten Detune-Leads bietet der Black Corporation Deckard’s Dream eine Fülle von Möglichkeiten, um den eigenen Horizont zu erweitern. Zugleich hat er dabei immer einen markanten Sound mit hohem Wiedererkennungswert. Absolut abgefahren wird es mit ihm nicht – immerhin gibt es quasi keine FM-Möglichkeiten. Aber da kann wiederum mit Effekten nachgeholfen werden. Tape-Delays wie das in vielen Plugins emulierte Space Echo oder lange Reverbs wie im Strymon Nightsky oder dem neuen Meris Mercury X wären hier meine persönlichen Tipps. Aber auch ohne geht viel: In den Händen kreativer Künstler wird der Deckard’s Dream zu einem Tor zu unendlichen Klangmöglichkeiten, bereit, eine künstlerische Reise anzutreten – vorausgesetzt, man hat das nötige Kleingeld. Ansonsten gibt es aber natürlich auch diverse CS80-Plugins.

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Black Corporation Deckard´s Dream MKII
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Sounddesign am Deckard’s Dream im Video

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von Gearnews

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