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Black Lion Audio Auteur Mic Pre Test

Praxis

Fertigung und Usability

Die Verarbeitung des Auteur strahlt Solidität und Haltbarkeit aus. Das liegt nicht zuletzt daran, dass metallene Poti-Köpfe und ein an der Frontplatte verschraubter Ein/Aus-Kippschalter verbaut sind. Sie hinterlassen den guten Eindruck, dass einem Dauereinsatz nichts im Wege steht. Allerdings sind bis auf den Ein/Aus-Schalter alle weiteren Bedienelemente in schwarz gehalten, was aufgrund der schwarzen Frontplatte nicht ganz unproblematisch werden könnte, wenn in schlecht ausgeleuchteten Umgebungen gearbeitet wird.
Einzig die Bedruckung der Frontplatte ist hier und da ein wenig grob geraten und verlaufen. Doch Schwamm drüber. Schließlich soll der Preamp ja nicht hinsichtlich Optik, sondern mit Blick auf seinen Sound Konturen liefern. Das Gehäuse des Auteur ist robust und Schalter, Regler und Taster fassen sich solide an. Es gibt kein Wackeln bei den Tastern, kein Ruckeln bei den Potis. Die Gain-Regler sind nicht zu leichtgängig, so dass präzise eingestellt werden kann. Die gut ablesbaren LEDs sind von Innen gegen die Frontplatte verschraubt, so dass logischerweise auch hier kein kleinstes Wackeln feststellbar ist. Solidität, wohin das Auge blickt. Die rückseitigen Elemente sind ebenfalls allesamt mit dem Gehäuse verschraubt beziehungsweise sicher mittels Kontermuttern befestigt. Die XLR-Eingänge sind außerdem mit Rückhaltesicherungen versehen. Die Kontermutter des Netzteil-Anschlusses wird durch einen Sprengring vor einem versehentlichen Lockern geschützt. Ein nettes, sinnvolles Detail.
Die stufenlos regelbare Gainstufe des Auteur liefert satte 60 dB Verstärkung und ermöglicht somit problemlos auch die Arbeit mit recht geringen Eingangspegeln. Eine gesonderte Pegelanpassung des Ausgangssignals gibt es beim Auteur allerdings nicht. Weiterhin gestaltet sich das Einpegeln des Signals ohne Metering nicht unbedingt komfortabel, da ja Pegelinstrumente oder zumindest eine Peak-LED fehlen. Vor allem das simultane Justieren beider Kanäle leidet darunter.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Fertigung des Preamp-Äußeren lässt eher auf Meißel als auf Skalpell schließen.

Signalqualität und Klang

Solid-State-Preamps wird nicht selten ein »harscher« und »kalter« Klang nachgesagt. Da der Auteur aber in der Ausgangsstufe statt auf elektronische Symmetrierung auf einen Übertrager setzt, bin ich gespannt, wie das klangliche Resultat ist. Und tatsächlich: Auch wenn der Einfluss von Übertragern in der Eingangsstufe zweifellos wichtiger als in der abschließenden Ausgangsstufe, so wirkt der Sound des Auteur doch »rund« und »voll« und durchaus »druckvoll« im Bassbereich. Ein typischer Transformer-Sound eben. Zudem liefert der BLA-Preamp durchaus »seidige« und zugleich nicht zu »präsente« Höhen. Nicht zuletzt werden Transienten durch den Übertrager seicht ausgebremst.
Fasse ich all diese Eindrücke zusammen, lässt sich sagen, dass Vocal-Signale vom Auteur-Sound zweifellos profitieren. Sie wirken im Zusammenspiel mit einem dynamischen Handheld-Mikro wie dem Shure SM58 ordentlich voluminös. Aber auch mit einem Großmembran-Kondensatormikrofon wie dem Brauner Phantom wird der Vocalsound durch das Zutun des Preamps crisp, mit offenem Topend und einem wunderbar vollen Fundament, ohne dass harte Transienten das Klangbild stören würden. Das Brauner-Mikrofon neigt leicht zum Zischeln, sofern es mit harten „s“- oder „sch“-Lauten besprochen wird. Nicht so aber in Kombination mit dem Auteur. Er rundet den ansonsten manchmal scharfen Mikrofonklang wunderbar ab. Der Auteur eignet sich aufgrund dieser Klangeigenschaften ebenso hervorragend als Preamp für Akustikgitarren-Aufnahmen.
Den gewonnenen Eindruck bestätigt auch eine Stereo-Percussion-Aufnahme mit Kleinmembran-Kondensatormikrofonen, im Test sind das zwei Shure PG81. Das Attack der Cajon-Schläge wird gut aufgegriffen, jedoch vom Auteur recht sanft weitergereicht. Dabei schafft der Auteur einen echten Spagat: Trotz seines insgesamt modernen Preamp-Sounds rückt der runde Klangcharakter des Mikrofonvorverstärkers diesen zugleich auch ein wenig in die Richtung von Vintage-Preamps, ohne jedoch Muff und Rauschen zu verbreiten. Dazu trägt auch der vollsymmetrische Aufbau bei, der Brummen und Auswirkungen von Signaleinstreuungen verhindern helfen soll. Dies ist umso wichtiger, da dem Preamp die sonst durch Eingangsübertrager erfolgende galvanische Trennung fehlt. Im Test zeigt sich der Preamp sowohl im Hinblick auf Brummgeräusche wie auch auf Rauschen von seiner besten Seite. Wenngleich bei sehr großen Signalverstärkungen – wie sollte es anders sein – geringe Rauschanteile nicht zu leugnen sind. Wenn man so möchte, bringt uns der Auteur deshalb einen modernen Vintage-Klang.

Audio Samples
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Vocals dynamisches Mikrofon Vocals Kondensatormikrofon Cajon A
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