GEHÄUSE/OPTIK
Das Topteil ist mit seinen Maßen von 760 x 295 x 280 mm (B x H x T) in Höhe und Breite fast identisch mit einem Standard Marshall-Top, dabei aber einen Hauch tiefer. Das Gehäuse besteht aus 18 mm starkem, 15-lagigem Sperrholz, das mit schwarzem Vinyl bespannt ist. Die obere Hälfte der Front ist mit grauem Boxenbespannstoff überzogen, auf dem das Blackheart-Logo prangt. Die Innenkanten der Frontseite sind mit klassisch weißem Kunststoffkeder verblendet, und unterhalb lauert das metallic-graue Bedienpanel. Der Verstärker steht sehr stabil auf seinen vier Gummifüßen und lässt sich mit dem Griff auf der Oberseite gut ausbalanciert tragen. Mit einem Gewicht von 23,6 kg ist er aber definitiv in die Schwergewichtsklasse einzustufen. Motorisiert ist der 100 Watt-Amp mit sechs Röhren vom Typ 12AX7 in der Vor- und vier EL34 in der Endstufe.
Bedienfeld
Der Verstärker ist zweikanalig aufgebaut und bietet zwei komplett getrennte Klangregelungen plus Mastersektion. Die beiden Kanäle liefern die Charakteristiken Clean und Overdrive und tragen die Beinamen „Loud“ und „F´n Loud“. Noch Fragen? Jedenfalls wissen wir jetzt zweifelsfrei, wo die Reise hingehen soll.
Jeder Kanal ist mit fünf Reglern ausgestattet. Neben je einer Dreiband-Klangregelung mit Treble, Middle und Bass warten noch Gain zur Einstellung des Verzerrungsgrades – in Ch1 übrigens als Drive bezeichnet – und Volume für die Gesamtlautstärke des Kanals. In der Mastersektion finden wir mit Master Volume den klassischen Regler für die Gesamtlautstärke des Amps und einen weiteren für Presence. Das komplette Frontpanel ist logisch aufgebaut und einfach zu bedienen. Als Partner der schwarzen Chickenhead-Regler finden sich der Powerswitch zur Aktivierung des Ganzen und ein Dreifachschalter, mit dessen Unterstützung man zwischen Standby (Mitte), Class AB (Oben) und Class A (Unten) umschalten kann. Direkt daneben bietet ein weiterer Schalter die Wahl zwischen Full Power (Pentode) und Half Power (Triode). Unterm Strich ergeben sich also vier Betriebsmodi, die vom Hersteller wie folgt beschrieben werden:
- Class AB/Pentode: 100 W, der Amp bringt volle Leistung.
- Class AB/Triode: 50 W, crispe Verzerrung. Class A/Pentode: 60 W, viel Headroom bis hin zur Endstufenzerrung. Class A/Triode: 30 W, weniger Headroom bis zur Endstufenzerrung.
Für die optische Orientierung sorgt eine rote LED; sie leuchtet, wenn der Verstärker eingeschaltet ist. Der gerade aktive Kanal wird durch je eine blaue LED angezeigt.
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RÜCKSEITE
Wie alle anderen Blackheart Amps ist auch der BH100H mit einer ganzen Reihe von Lautsprecheranschlüssen ausgestattet, als da wären: 1 x 16 Ω, 2 x 8 Ω und 2 x4 Ω. Links daneben befindet sich die Line-Out-Buchse, mit der man eine zusätzliche Endstufe oder einen Mixer ansteuern kann. Das Signal wird allerdings nicht frequenzkorrigiert ausgegeben.
Effektgeräte können am röhrenbetriebenen Effektloop angeschlossen werden, der seine Arbeit entweder seriell oder parallel verrichtet. Das Besondere dabei ist, dass sich die Pegel für Send und Return mit jeweils einem Regler einstellen lassen. Mit einem kleinen Trick kann der Effektweg aber auch als Booster benutzt werden, was ganz simpel funktioniert: Über den mitgelieferten Fußschalter lässt sich, neben der Kanalumschaltung, auch der Effektweg ein- und ausschalten. Wenn man jetzt beide Regler für Send und Return voll aufdreht und den Effektloop im seriellen Mode aktiviert, wird der Ton in der Lautstärke um etwa drei dB angehoben und ist so als Boost für Soli sehr gut geeignet.
BH412SL BOX
Genau wie das Topteil besteht auch die Box aus 18 mm starkem Sperrholz, das mit Vinyl überzogen ist. Die Front verbirgt sich hinter grauem Bespannstoff. Wie die Bezeichnung schon verrät, sind hier vier 12“ Speaker verbaut, die vom Hersteller Eminence exklusiv für Blackheart gefertigt werden. Sie sind speziell für den Einsatz in geschlossenen Lautsprecherboxen konzipiert und vertragen satte 300 W an 16Ω. Da es zwei parallele Inputs gibt, lässt sich über den zweiten Ausgang eine weitere Box betreiben. Das 760 x 777x 360 mm (B x H x T) große Teil lässt sich wahlweise auf Gummifüße oder die mitgelieferten Rollen stellen. Letztere machen die Box beim Transport etwas beweglicher – und das kann bei einem Gewicht von 41 kg keinesfalls schaden. Und da auch die üblichen Schalengriffe an den Seiten nicht fehlen, kann man das Teil nach dem Rollen bequem zu zweit in den Bandbus bugsieren.