Für die Soundfiles schließe ich den Amp direkt vor eine 2×12“ Box, die mit Celestion Greenbacks ausstaffiert ist und einem AKG C414 abgenommen wird. Die Gitarren werden jeweils angegeben.
Erster Soundcheck mit dem Blackstar Amped 2
Zunächst möchte ich mir die verschiedenen Sektionen im Einzelnen anhören und beginne mit der Amp-Abteilung. Das Spielgefühl ist sehr direkt und wirkt auf mich spritzig und lebendig bei ausgesprochen guter Dynamik. Auch wenn für mich der Unterschied zu einem echten Röhrenamp spürbar ist, muss ich sagen, dass ich angenehm angetan bin. Zumal man diese Flexibilität und Kompaktheit nur schwerlich mit einem Tubeamp erzielen kann. Die Bedienung ist extrem intuitiv und eigentlich fühlt sich alles wie bei einem Pedalboard oder einem echten Amp an. Der Ausgangspegel ist hoch genug, um auch lautere Gigs zu bestreiten, und das Powerscaling auf 20 Watt oder 5 Watt hilft, den Amp jeder Proben- oder Gigsituation anzupassen. Der USA-Mode bietet fendereske Cleans, die sich jedoch vor allem im Mittenbereich deutlich flexibler zeigen als die Vorlage. Der Gainregler ist so ausgelegt, dass auch bei höheren Werten keine große Verzerrung auftritt. Im UK-Modus erhält man den Vox-igen Chime und moderate Zerrsounds, die vom dezenten Break-Up bis hin zu fetten Rock-Riffs alles abdecken. Die untere Classic-Position geht in eine moderne britische Richtung und kommt deutlich aggressiver als das UK-Setting. Natürlich gehen auch Low-Gain Sounds, aber eigentlich reichen hier die Paradedisziplinen eher von Plexi bis Hot Rod Marshall. Die Gainreserven sind enorm und mit Zurückdrehen des Mittenreglers kann es sogar in die Metal-Ecke gehen. Das Mittenpoti verarztet ein breites Spektrum und sollte definitiv im Verbund mit Bass und Treble geregelt werden. Grundsätzlich ist die Klangregelung sehr effektiv und durch die Shift-Funktion erhält man sogar Zugang zu den Präsenzen. Mit ihnen können die Höhen an zwei Frequenzpunkten bearbeitet werden. Der Response-Switch hat einen deutlich hörbaren Einfluss auf das Gesamtergebnis und führt zu einer unterschiedlichen Betonung gewisser Frequenzbereiche.
Voicing
Gain
Bass
Middle
Treble
Master
Response
USA
13:00
12:00
11:00
11:00
12:00
6L6
Audio
Samples
0:00
/
0:00
0:00
USA Voicing – Les Paul
Voicing
Gain
Bass
Middle
Treble
Master
Response
Uk
15:00
11:00
14:00
12:00
11:00
EL84
Audio
Samples
0:00
/
0:00
0:00
UK Voicing – Strat
Voicing
Gain
Bass
Middle
Treble
Master
Response
Classic
Max
13:00
14:00
13:00
12:00
EL34
Audio
Samples
0:00
/
0:00
0:00
Classic Voicing – Les Paul
Voicing
Gain
Bass
Middle
Treble
Master
Response
Classic
Max
13:00
14:00
13:00
12:00
EL84-EL34-6L6
Audio
Samples
0:00
/
0:00
0:00
Voicing Check – Les Paul
Nun widme ich mich den Effektblöcken. Die Drive-Einheit liefert mit dem Boost eine lineare Pegelanhebung. Die macht sich vor allem beim UK- oder Classic-Modell stark im Zerrverhalten bemerkbar und bringt einen tollen Leadboost hervor. Das Drive-Modell geht in seinem Grundcharakter eher in die transparente Richtung und bietet warme, natürliche Overdrive-Sounds, die herrlich mit dem Amp-Block harmonieren. Die Bässe sind etwas verschlankt und die Mitten kommen etwas stärker durch. Das Ganze ist allerdings lange nicht so extrem wie bei einem Tubescreamer, wobei auch die Potiauslegung deutlich mehr Spielraum bietet. Der Tone-Regler arbeitet auch hier deutlich effektiver und auch feinfühliger als bei den meisten Pedalen. Etwas Vorsicht ist jenseits der 12-Uhr-Stellung geboten, da dort die Höhen schnell giftig werden können. Der Fuzz liefert für mich in Kombination mit dem UK- und Classic-Amp seine besten Ergebnisse, verhält sich jedoch deutlich anders als hochwertige analoge Pedale dieser Gattung. Nichtsdestotrotz lassen sich bröckelige und zerstörte Fuzzsounds erzielen. Dabei kann man die Änderung des Bias über die Zweitbelegung des Tone-Potis deutlich beeinflussen, denn je niedriger, desto „kaputter“ wird der Sound.
Die Post-Amp-Sektion, bestehend aus Modulation, Delay und Reverb, stellt alle gängigen Brot-und-Butter-Effekte bereit. Die Klangqualität ist absolut solide, sticht für mich aber auch nicht sonderlich heraus. Hochwertige Effektpedale können hier sicherlich deutlich mehr bieten, wenn es darum geht, warme Analogsounds oder ein natürliches Tremolowabern abzuliefern. Nichtsdestotrotz erhält man eine Fülle an gutklingenden Sounds für z. B. jeden Top 40 Gig, Musicals oder Auftritte mit einer großen stilistischen Bandbreite. Der Reverb ist auch eher funktional konzipiert und eignet sich tadellos, wenn es darum geht, etwas natürlichen Raumklang hinzuzufügen.
Modulation Block
Type
Time
Depth
Level
CH/FL
12:00
10:00 / 14:00
11:00
Audio
Samples
0:00
/
0:00
0:00
US – 6L6 – CH/FL – Strat
Type
Time
Depth
Level
Tremolo
12:00
11:00 / 16:00
11:00
Audio
Samples
0:00
/
0:00
0:00
UK – EL34 – Tremolo – Strat
Type
Time
Depth
Level
Phaser
11:00
15:00
12:00
Audio
Samples
0:00
/
0:00
0:00
Classic – EL34 – Phaser Strat
Delay Block
Type
Time
Feedback
Level
Linear – Analogue – Shimmer
12:00
15:00
Max
Audio
Samples
0:00
/
0:00
0:00
US – 6L6 – Linear – Les PaulUS – 6L6 – Analogue – Les PaulUS – 6L6 – Shimmer – Les Paul
Reverb Block
Type
Time
Level
Room – Spring – Plate
15:00
15:00
Audio
Samples
0:00
/
0:00
0:00
US – 6L6 – Room – StratUS – 6L6 – Spring – StratUS – 6L6 – Plate – Strat
Hier hört ihr noch ein paar Kombinationen der obigen Effekte. Die Parameterstellung könnt ihr dem Video entnehmen, da eine tabellarische Übersicht zu viel Platz einnehmen würde. Ganz egal, ob es um cleane, effektgetränkte 80er-Pickings geht, dynamische Break-Up Sounds oder klassische Lead-Tones mit Booster und Reverb – alles ist möglich und im Handumdrehen eingestellt.
Der Blackstar Amped 2 mit DI-Out und Cab-Sim als Standalone-Lösung
Als Nächstes verbinde ich den Amped 2 über den XLR-Out mit meiner Soundkarte, einer RME Fireface UFX. Die ab Werk vorprogrammierten Speakersimulationen klingen durch die Bank sehr gut und liefern die passenden Cabinets für die drei Ampmodelle am Amped 2. Das Ändern der Mikrofonposition ist eine tolle Dreingabe, die zusätzliche Klangnuancen zu Tage fördert. Allerdings zeigt sich der Unterschied erheblich geringer, als dies bei einem echten mikrofonierten Cabinet der Fall wäre. Schade, dass Blackstar nicht vorgesehen hat, Drittpartei IRs zu verwenden. Mir persönlich gefallen hier einige bewährte Faltungen etwas besser als die Cab-Modelle, die das Cab Rig zu bieten hat. Dennoch ist die Fülle und die Flexibilisierung durch die Mikrofonierung so groß, dass hier sicherlich für jeden etwas dabei sein dürfte.
Voicing
Gain
Bass
Middle
Treble
Master
Response
UK
12:00
11:00
13:00
13:00
11:00
EL84
Audio
Samples
0:00
/
0:00
0:00
UK-Voicing – 2x Classic UK – Les Paul
Voicing
Gain
Bass
Middle
Treble
Master
Response
Classic
14
11:00
13:00
13:00
11:00
EL34
Audio
Samples
0:00
/
0:00
0:00
Classic Voicing – 4xClassic UK – Les Paul
Voicing
Gain
Bass
Middle
Treble
Master
Response
USA
14:00
11:00
11:00
14:00
11:00
6L6
Audio
Samples
0:00
/
0:00
0:00
USA Voicing – 2x Classic USA – Les Paul
Der Blackstar Amped 2 via Out vor einem Amp
Zum Abschluss verwende ich den Output des Amped 2 und stöpsele in den Input meines Fender Bassmans, der über eine 4×12“ Celestion Greenback Faltung läuft. Je nach Amp wird man hier möglicherweise im Höhen- und Bassbereich etwas nachregeln müssen, aber grundsätzlich klingt das Setup sehr überzeugend.
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