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Blackstar HT Club 40 Test

Praxis

Mehr als einen Fußschalter, ein gut geschriebenes Handbuch und das obligatorische Netzkabel hat der Blackstar nicht im Zubehör-Angebot. Aber mehr wird auch nicht benötigt. Beim Praxistest widmen wir uns standardmäßig zuerst dem Clean-Kanal, beim Overdrive-Kanal geht es später etwas heftiger zur Sache.

Beim cleanen Kanal stehen neben Master und Reverb lediglich zwei Regler zur Verfügung, nämlich Volume und Tone. Dazu kommt noch der Schalter, mit dem das Voicing, also der Grundcharakter des Klangs, verändert werden kann. In diesem Beispiel bleibt er allerdings ausgeschaltet, genau wie der Hall. Resultat ist ein warmer Cleansound, bei dem der Bassbereich leicht dominant ist.

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Clean Flat
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In diesem Klangmodus erzeugt der Amp laut Hersteller einen „Boutique“-artigen Ton, der in der Endstufendämpfung an die Class A Amps angelehnt ist, also etwas früher in die Endstufenzerrung geht. Wird der Voice-Schalter aktiviert, bekommt der Klang einen ordentlichen Schub im Bassbereich und eine Class AB Endstufendämpfung, der Ton ist auch bei höheren Einstellungen des Volumenreglers noch klar und unverzerrt.

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Clean Voice On
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Mit dem Tonregler lassen sich sehr einfach alle Einstellungen für den Cleansound vornehmen. Hier werden Bässe und Höhen gleichzeitig gut abgestimmt geregelt. Bei komplett abgedrehtem Ton-Poti ist der Klang sehr muffig und wird immer brillanter, je weiter man ihn aufdreht. Hier ist der Bereich ab etwa 3 kHz angehoben. Die Bässe nehmen allerdings nicht so stark ab, wie die Höhen beim weiteren Aufdrehen zunehmen. Ihr hört jetzt drei Positionen des Tonreglers, zuerst komplett abgedreht, dann auf 12 Uhr und zuletzt voll aufgedreht.

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Clean Tone
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Mit aktivierter Voice-Funktion sind klare Cleansounds sehr gut zu erzeugen. Der Ton ist definiert, hat eine sehr gute Ansprache und kommt extrem knackig rüber. Der Cleansound bringt im Voice-Modus bei einer Master-Einstellung auf 14 Uhr mit einer Singlecoil-Gitarre  gerade noch einen unverzerrten Ton. Der Schalldruck bei dieser Einstellung beträgt 96 dB im Abstand von zwei Metern. Absolut ausreichend für Clubgigs und ein gutes Durchsetzungsvermögen.

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Clean Rhythm
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Mit der Voice-Off Funktion kann man schon einen knackigen Crunchsound erzeugen, eine Mischung aus weit aufgerissenem Fender und Vox Amp. Perfekt geeignet für bluesig angezerrte Begleitungssounds.

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Clean Max Gain
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Die dynamische Ansprache dieses Modus im Clean-Kanal ist sehr gut, der Verstärker belohnt hartes Anschlagen mit einer knackigen Portion Verzerrung. Auch die feinen Anschlagsnuancen, ob man beispielsweise mit den Fingern oder dem Pick anschlägt, wird optimal wiedergegeben, genau wie die Anschlagsposition an der Gitarre. Der Amp überhört nichts, was ihm der Gitarrist anbietet, er beschönigt allerdings auch nicht.

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Der digitale Hall kann in zwei verschiedenen Modi betrieben werden, die man per Schalter auf der Rückseite anwählt. Hier stehen entweder Dark oder Light zur Verfügung. Die Light-Einstellung ist etwas abgeschwächt, der Hall klingt nicht so lange nach, ist aber dafür etwas höhenreicher. Die Dark-Version bietet eine warme Federhall-Simulation, die auch weit aufgedreht nicht überladen klingt und sich angenehm hinter das Original-Ampsignal mischt. Gut für jazzige Begleitung oder Solo-Sounds.

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Clean Reverb
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Jetzt wird die Spur gewechselt, der Overdrive-Channel ist am Start. Hier fällt die Klangregelung etwas üppiger aus und neben Bass, Middle und Treble bietet sich auch noch der bereits erwähnte ISF (Infinite Shape Feature) an. Sein Geheimnis wird gleich gelüftet, wir hören uns aber erst einmal die 12 Uhr Einstellung mit wenig Gain auf 9 Uhr an. Mit einer Strat lassen sich schon dreckige Crunchsounds entlocken, die Dynamik ist auch hier bestens, der Amp zerrt ebenfalls mehr bei härterem Anschlag. Der Klang ist ausgewogen, die oberen Mitten kommen etwas stärker zum Vorschein, was auf jeden Fall für gute Durchsetzungskraft im Bandkontext bürgt. Kein Grund zum Meckern also.

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Overdrive Flat
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Jetzt endlich kommen wir zum ISF-Regler. Man kann diesen auch als eine Art „Shaping-“ oder „Contour-“ Regler zum Finetuning des Klangs sehen. Laut Hersteller besitzt der Sound einen eher amerikanischen Charakter, wenn ISF auf Werte zwischen 7 und 12 Uhr eingestellt wird. Am Nachmittag geht es dann nach England, Werte zwischen 12 und 17 Uhr sollen mehr britisch klingen. Aber was heißt das konkret? Beim amerikanischen Sound sind die Mitten etwas aggressiver und die Bässe werden leicht geboostet, der britische Sound hat einen etwas abgesenkten Mittenbereich und klingt eine Spur wärmer. Lange Rede kurzer Sinn, macht euch selbst einen Eindruck, ich habe dasselbe Riff einmal mit ISF-Regler auf 7 Uhr, dann 12 Uhr und schließlich 17 Uhr Einstellung aufgenommen.

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ISF
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Wo wir gerade dabei sind, wollen wir die Klangregelung, also den Wirkungsgrad von Bass, Middle und Treble, etwas genauer unter die Lupe nehmen. Der Bassregler hat seine größte Wirkung zwischen 7 und 12 Uhr. Bei der 7-Uhr-Einstellung klingt der Sound extrem dünn, die Bässe werden weiträumig abgesenkt. Bei 12 Uhr hat man schon einen kräftigen Bass, der bei höheren Einstellungen lediglich im Tiefbassbereich angehoben wird. Der Sound ist aber auch bei voll aufgedrehtem Regler keineswegs matschig, sondern immer noch druckvoll und deutlich in der Tonwiedergabe.

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Bass
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Der Middle-Regler ist sehr breitbandig angelegt und hat einen mittleren Wirkungsgrad. Komplett abgedreht bietet er den typischen Mid Scoop Sound, ein körnig klingender Distortionsound, bei dem die Höhen noch gut zur Geltung kommen. In der Mitte (12 Uhr) wird es etwas druckvoller, der Bereich zwischen 800 Hz und 3 kHz ist gleichmäßig angehoben und sorgt für einen guten, durchsetzungsfähigen Zerrsound. Auch hier ist der Wirkungsgrad zwischen 12 und 17 Uhr Einstellung nicht mehr so krass wie in der ersten Hälfte. Bei voll aufgedrehtem Mittenregler klingt der Sound noch einen Hauch fetter und aggressiver.

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Middle
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Bei den Höhen geht es schon etwas heftiger zu. Hier ist der Wirkungsgrad stärker und gleichmäßiger als bei den anderen beiden Reglern. Komplett abgedreht bekommen wir einen sehr muffigen Overdrivesound, bei dem dann in der mittleren Position (12 Uhr) die Frequenzen ab 4kHz stark angehoben werden und für einen präsenten Ton sorgen. Voll aufgedreht gibt es noch mal mehr Höhen-Feuer, der Klang wird messerscharf.

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Treble
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Wir haben jetzt natürlich nur einen Auszug aus der Klangpalette gehört, vor allem täuscht der Höreindruck ein wenig, denn die Regler beeinflussen sich gegenseitig. Nimmt man zum Beispiel den Mittenregler weit zurück, klingt der voll aufgedrehte Treble-Regler gar nicht so scharf wie im vorherigen Beispiel. Und da wird deutlich, dass die Klangregelung von den Konstrukteuren extrem gut und feinfühlig voreingestellt wurde, denn man kann einiges damit anstellen. Hier ein „britischer“ Metalsound. Der INF Regler ist weit aufgedreht.

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Mid Scoop
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Wem das noch zu brav klingt, der kann den Voice-Schalter betätigen und das andere Shaping benutzen. Hier werden die oberen Mitten etwas angehoben und der Ton klingt präsenter und ein wenig aggressiver. Grund dafür ist, dass dabei auch die Verzerrung etwas angehoben wird. Ihr hört das gleiche Riff mit derselben Einstellung am Amp wie beim vorherigen Beispiel. Lediglich der Voice Schalter ist aktiviert.

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Mid Scoop Voice
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Immer noch zu lasch? Ok, dann hilft nur noch der ISF-Regler. Der wird jetzt nach links auf 9 Uhr gedreht, und die Sache sieht dann so aus.

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Mid Scoop ISF
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Ihr merkt, der Combo hat einiges an Soundvariationen auf dem Kasten. Man muss zwar etwas schrauben und ausprobieren, aber irgendwie kommt immer ein guter Sound heraus. Ins klangliche Aus katapultiert man sich eigentlich nie, denn Druck und Durchsetzungsvermögen hat der Amp immer, auch bei heruntergedrehten Mitten.

Hier noch ein Beispiel mit einer Les Paul mit etwas mehr Gain und Reverb. Zuerst mit dem Hals-Pickup, dann mit dem Steg-Tonabnehmer.

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Lead
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Die Ansprache, auch bei weit aufgedrehtem Gainregler, ist immer noch ausgezeichnet, die Artificial Harmonics sprechen extrem gut an und der Amp hat ein fettes Sustain, vorausgesetzt, es wird von der Gitarre geliefert. Auch Akkorde sind bei hoher Verzerrung noch deutlich zu erkennen und ihre Dynamik mit dem Anschlag an der Gitarre oder dem Volumenregler funktioniert ebenfalls bestens.

Bei allen Beispielen wurde der Amp mit einem Mikrofon abgenommen, wer allerdings keinen Krach machen möchte oder gerade kein Mikrofon zur Hand hat, der kann die eingebaute Speakersimulation benutzen. Wenn der Amp im Standby-Modus ist, dann wird über den Emulated Out-Ausgang ein frequenzkorrigiertes Signal ausgegeben. Hier werden die oberen Frequenzen ab 4 kHz recht linear abgeschnitten. Das Ganze klingt soweit ok, ist aber in meinen Ohren keine klangliche Alternative zur Abnahme mit dem Mikrofon. Wenn es die Umstände aber nicht anders zulassen, ist das Signal auf jeden Fall brauchbar für Aufnahmen oder die Abnahme im Livebetrieb.

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Emulated Out
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Profilbild von RICHIE K

RICHIE K sagt:

#1 - 02.05.2013 um 21:10 Uhr

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Hallo :-)
Ich habe HT-20 STUDIO und habe schon in frische live ROCK gespielt.
Der Verstärker war nicht mal bis zur Hälfte aufgedreht und war schon zu laut ;-)
Leider fehlen mir die VOICING Schalter.
Ich will in der Zukunft HT-40 kaufen aber habe ich über viele Überhitzungsproblemme gelesen.
Stimmt das allgemein?
Schade dass der STAGE so schlecht ausgefallen ist. Der wäre mir am liebsten. Ist das auch so beim SOLOIST?
GRÜße
RICHIE

Profilbild von Black

Black sagt:

#2 - 06.05.2013 um 18:00 Uhr

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Ich habe den HT 60 Stage im Einsatz und bin sehr zufrieden. Überhitzungsprobleme habe ich bisher auch nicht feststellen können.

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