Praxis
Sound/Bedienung
Die Bedienung des LT-Echo 15 ist intuitiv und erklärt sich weitestgehend von selbst. Sollten doch Fragen aufkommen, liefert die beigefügte Bedienungsanleitung, die auch online zum Download bereitsteht, Antworten. Ich positioniere für die Audiobeispiele ein SM57 vor einen der Speaker und bearbeite das aufgenommene Signal klanglich natürlich nicht weiter.
Ich beginne mit dem cleanen Kanal und belasse alle Regler in der Mittelstellung. Für die Audiobeispiele kommen überwiegend eine Telecaster und eine Les Paul zum Einsatz. Los geht es mit der Telecaster und dem Clean-Kanal. Dabei stehen alle Regler auf 12 Uhr.
Der Amp erzeugt einen sehr direkten, glasigen Cleansound mit ausgeprägten Höhen. Obwohl ich den Verstärker mit moderater Lautstärke betreibe, mischen sich leichte Zerranteile vor allem in den unteren Frequenzbereich hinzu. Das passiert jedoch nur, sobald ich die Saiten etwas fester anschlage.
Für das folgende Beispiel erhöhe ich den Gain und drehe den Regler auf 15 Uhr.
Mit diesem Mehr an Gain bekommt der Sound ordentlich Biss und sticht förmlich zu. Heraus kommt ein dreckiger Rocksound, der durchaus gefallen kann!
Um die Arbeitsweise des Tone-Reglers im Clean-Kanal zu checken, drehe ich ihn in den kommenden drei Durchgängen von der Minimal- über die Mittel- hin zur Maximalstellung.
Es werden überwiegend die Höhenfrequenzen gedämpft bzw. erhöht, was je nach angeschlossener Gitarre gern angenommen wird. So lässt sich beispielsweise eine dumpfe Humbuckergitarre auffrischen.
Ich bin gespannt, was der ISF-Regler bewirkt und spiele drei Audiofiles mit unterschiedlichen Reglerpositionen, wie im Beispiel zuvor die Minimum, Mittel- und Maximalstellung.
Ganz klar zu hören ist eine Veränderung des Signals. Bei Linksanschlag des Reglers kommt ein frischer, direkter Klang zustande, ganz nach rechts gedreht wird er indirekter und etwas dumpfer. Im cleanen Kanal kann er mich nicht so recht überzeugen, daher bin ich sehr gespannt, wie er sich im Drive-Kanal macht.
In diesen schalte ich nun, bringe alle Potis wieder in die Mittelstellung und beginne mit dem Gainregler. Dieser steht einmal auf 9, dann auf 12, auf 15 Uhr und schließlich in der Maximalstellung. Als Gitarre kommt jetzt eine Gibson Les Paul zum Einsatz.
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Schon in der 9-Uhr-Position kommt ein bissiger, fetter Crunchsound zustande, der auch genügend Verzerrung zum Solieren besitzt. Natürlich verdichtet sich der Zerr bei höheren Reglerstellungen, aber er bleibt in seiner Charakteristik erhalten. Selbst bei Vollanschlag wird der Klang nicht dumpf, nur eben verzerrter.
Natürlich soll auch in diesem Kanal der Tone-Regler geprüft werden.
Der kann hier sein ganzes Können ausspielen und vermag dem Sound seinen Biss zu nehmen. Wer hingegen mehr davon benötigt, kein Problem: einfach weiter nach rechts drehen.
Wo wir gerade bei der Klangregelung sind, überprüfe ich auch die Arbeitsweise des ISF-Reglers.
Je weiter der ISF-Regler nach rechts gedreht wird, desto dicker wird er in den tiefen Frequenzen, was ihm eine gewisse Wärme verleiht. In Kombination mit dem Tone-Regler sind so eine ganze Reihe unterschiedlicher Charakteristika möglich.
Es wird Zeit für das Delay. In den kommenden beiden Beispiele stelle ich den Regler in die Minimal- und Maximalposition.
Im ersten Beispiel wird ein Slap-Echo erzeugt, bei hoher Reglerstellung kommt ein langes, fast schon Ambient-artiges Delay zustande. Für meinen Geschmack könnte der Effekt allerdings etwas lauter sein, denn er hält sich, was die Lautstärke anbetrifft, schon arg im Hintergrund.
Abschließend zwei Beispiele im cleanen Kanal mit meiner alten Tom Anderson. Auch hier spiele ich beide Extreme des Delay-Reglers an.
Auch hier könnte der Effekt mehr Lautstärke vertragen, er verleiht darüber hinaus dem Sound eine gewisse Tiefe und lässt den Musiker nicht ganz nackt dastehen.
Der Kopfhörerausgang generiert einen sehr brauchbaren Sound, weshalb der Amp auch bei sensiblen Uhrzeiten genutzt werden kann, da der Lautsprecher bei Nutzung eines Kopfhörers keine Funktion hat.