Endlich ist es soweit: Ihr habt das Geld zusammen gekratzt und mit eurer Band ein paar Tage in einem amtlichen Studio gebucht, um eure Songs möglichst optimal aufzunehmen. Doch Studiozeit ist kostbar! Entsprechend gut vorbereitet solltet ihr sein, damit alles reibungslos vonstatten geht und am Ende der Session ein amtliches Ergebnis steht.
Aber auch all jenen, die im Proberaum oder zuhause aufnehmen, können die folgenden Tipps helfen. Denn Aufnahme ist Aufnahme – egal wann und egal wo sie geschieht.
1. Vorbereitung
Das Equipment sollte in tadellosem Zustand sein. Auf die Gitarre(n) gehören neue Saiten und auch Oktavreinheit und Saitenlage sollten genauestens überprüft werden (nach dem Aufziehen der neuen Saiten – wichtig!). Dabei ist es extrem wichtig, das Saitenschnarren auf ein Minimum zu reduzieren. Bei Amp und Effekten ist es ratsam die Verkabelung zu checken, das Equipment auf kratzende Potis zu überprüfen und noch mal in den Röhrenamp zu schauen, ob alles gleichmäßig glüht. Zur Sicherheit solltet ihr auf jeden Fall ein paar Ersatzröhren dabei haben. In den Notfall-Koffer gehören ebenfalls Ersatzsaiten, Picks, Kabel, Saitenschneider, Schraubenzieher und Batterien, falls ihr in euren Gerätschaften welche benutzt.
Ein Video zum optimalen Einstellen des Halses und der Saitenlage findet ihr in unserem Saitenschneider Workshop.
2. Mikrofonierung
Auswahl und Position des Mikrofons gehören zu den wichtigsten Parametern beim Aufnehmen von E-Gitarrensounds. Wenn ihr mehrere Mikrofone zur Auswahl habt, umso besser. Dann könnt ihr mit den Sounds experimentieren. Positioniert das Mikrofon zuerst an den Übergang von Membran und Kalotte. Sollte der Speaker wegen des Bespannstoffs nicht gut zu sehen sein, nehmt eine Taschenlampe und leuchtet auf den Speaker. Zwei Streifen Kreppband helfen sehr gut die getesteten Positionen zu markieren, damit man gewisse Einstellungen auch wieder findet. Um Reflexionen vom Boden abzufangen kann ich euch empfehlen einen Teppich/Fußabstreifer oder Molton (Jacke geht auch…) vor die Box zu legen.
Detaillierte Infos zur Mikrofonierung von Amps findet ihr in unseren Special zum Thema.
3. Sound einstellen
Stellt euren Gitarrensound so ein, dass er über die Abhörlautsprecher im Regieraum gut klingt. Das ist der Sound der im Endeffekt aufgenommen wird. Es kann unter Umständen angesagt sein, euren gewohnten (Bühnen) Ampsound etwas zu verändern. Dennoch sollte eure gewohnte Einstellung als Ausgangsbasis dienen. Experimentiert zunächst mit Mikrofon/Mikrofonposition und nehmt erst dann Feineinstellungen an der Klangregelung vor, wenn es denn nötig ist.
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4. Abhörsituation
Steht der Sound, liegt es nun ganz in eurer Hand, dass ihr eure Takes optimal runter spielt. Allerdings benötigt ihr dazu eine bestmögliche Abhörsituation, in der ihr die Mitmusiker und euren Gitarrensound perfekt hört. Ob ihr dabei lieber mit Kopfhörer im Aufnahmeraum bei Amp und Box steht oder im Regieraum eure Gitarre über die Studio-Lautsprecher mit dem Rest der Band hört, das müsst ihr selbst herausfinden. Nehmt euch auf jeden Fall die nötige Zeit, um den optimalen Monitorsound zu finden – und gebt euch nicht zu schnell zufrieden. Diese Zeit des Experimentierens lohnt sich. Man spielt besser, wenn man einen optimalen Bandsound hat.
5. Tuning
Gute Stimmung ist extrem wichtig! Stimmt so oft es geht eure Gitarre nach. Es gibt nichts Ärgerlicheres als ein Monster-Take mit einer verstimmten Gitarre aufgenommen zu haben.
Falls ihr noch ein paar Anregungen für Gitarrensounds benötigt, empfehlen wir euch unsere Sound-Alike Serie.
Viel Spaß und gutes Gelingen bei euren Aufnahmen!