Immer wieder sind in den gängigen Rap-Magazinen oder Websites Listen der „Greatest MCs“ oder „Best Rappers“ zu lesen. Auffallend bei diesen Rankings: Weibliche MCs werden oftmals komplett übergangen. Doch woran liegt das? Haben die Autoren offensichtlich „ihre Hausaufgaben“ nicht gemacht? Scheint Sexismus in manchen Sparten doch präsenter zu sein, als man vielleicht denken würde? Frauen waren im Hip-Hop von Anfang an aktiv und haben diese Kultur ebenso wie männliche Künstler geprägt. Dieser Artikel ist daher den weiblichen MCs und Rappern gewidmet und stellt euch 7 Female MCs vor, die es wirklich drauf haben. Check it Out!
Roxanne Shante
Als die Rap-Karriere von Lotti Gooden aka Roxanne Shante 1984 durchstartete, war sie gerade mal 14 Jahre alt. Im Nu wurde aus ihr der Vorzeige-MC der New Yorker Allstar Rap-Crew „Juice Crew“, gegründet von Producer/DJ Marley Marl und Radio-Host Mr Magic. Shante gelang es, sich dank ihrer Redegewandtheit und Aggressivität in der von Männern dominierten Rap-Szene zu behaupten. Neben ihren erfolgreichen Veröffentlichungen, beispielsweise für das legendäre Label „Cold Chillin“ war sie ein gefürchteter Battle-MC und ging keiner verbalen Auseinandersetzung aus dem Weg. Auch heute ist die Amerikanerin noch aktiv, hosted unter anderem große oldschool Rap-Festivals in den Staaten und sie hat nichts von ihren Skills verloren, was ein Blick in ihr Facebook-Profil bestätigt. A true Rap-Icon!
Sha Rock
Die in North Carolina geborene und in der New Yorker Bronx aufgewachsene Sha Rock ist ein absoluter Hip-Hop Pioneer. Bereits Mitte der 70er-Jahre begann sie mit dem Rappen und gilt als einer der ersten weiblichen MCs überhaupt. Ihr unverkennbares Markenzeichen ist – neben ihrem tighten Flow – ihre markante und dennoch sehr feminine Stimme. Ihre damalige Gruppe „Funky Four plus One“ war 1981 die erste Rap-Formation, die je in einem national ausgestrahlten Fernsehprogramm („Saturday Night Live“) live performte. Und im Jahre 1984 war sie mit ihrer Formation „The US Girls“ im Kult-Film „Beat Street“ zu sehen. The First Lady of Rap! Ihre aufregende Story kann man in ihrem Buch „Luminary Icon“ nachlesen. Und apropos Hip-Hop Bücher – wir haben kürzlich ein Special dazu gemacht, das ihr hier findet.
Cora E
Cora E alias Sylvia Macco stammt aus der norddeutschen Stadt Kiel und ist ein absoluter Rap-Pionier der deutschen Hip-Hop-Szene. Sie begann bereits Mitte der 80er-Jahre mit ersten Raps in englischer Sprache. 1993 kam dann ihre erste Platte „Könnt ihr mich hören“ auf dem Hamburger Indie-Label Buback heraus. 1998 folgte ihr Album „CORAgE/Und der MC ist weiblich“ auf EMI/MZEE. Die Scheibe genießt einen absoluten Kult-Status in der Szene. Cora E besticht auf der Bühne und auf ihren Aufnahmen durch eine unglaubliche Präsenz, die in der deutschen Szene ihresgleichen sucht. Mittlerweile widmet sich die heute 47 jährige Rap-Pionieren zwar anderen Projekten, aber meiner Meinung nach hat keine der aktuellen „Reimerinnen“ unseres Landes bisher ihr Level erreicht. Daher ist und bleibt sich für mich nach wie vor die beste deutsche Rapperin.
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Dynasty
Dynasty ist eine vielversprechende Newcomerin, aufgewachsen im New Yorker Stadtteil Queens. In ihrer noch jungen Karriere hat sie neben ihrem Debüt-Album „A Star In Life`s Clothing“ (Jakarta Records) von 2013 bereits mehrere Singles wie „Epic Dynasty“ aus 2011 mit dem legendären Producer DJ Premier aufgenommen und konnte auf ihrem Song „Stay Shinin`“ Talib Kweli als Gast gewinnen. Ich bin gespannt, was sie in Zukunft noch so „an den Start” bringt.
MC Lyte
Ähnlich wie Roxanne Shante startete auch Lana Michele Moorer aka MC Lyte aus dem New Yorker Stadtteil Brooklyn ihre Rap-Laufbahn im zarten Teenager-Alter. Zur Hilfe kam ihr unter anderem ihr Bruder Milk D (Audio Two), der zuvor bereits erfolgreich Platten auf dem elterlichen Label First Priority Music veröffentlich hatte. Nach mehreren Singles folgte 1988 ihr erfolgreiches Debüt-Album „Lyte as a Rock“. Ihr Markenzeichen ist rougher Flow und Lyrics, die Geschichten erzählen und Botschaften beinhalten. Über die Jahre hat sie es geschafft, sich immer wieder aufs Neue den aktuellen musikalischen Strömungen anzupassen und sich dabei dennoch treu zu bleiben. Sie betreibt neben ihrer Tätigkeit als MC ein Entertainment-Unternehmen und ist eine erfolgreiche Fernsehschauspielerin. Brooklyn rocks the Best!
Queen Latifah
Dana Owens alias Queen Latifah wuchs in New Jersey auf und startete ihre Show-Laufbahn 1989 mit ihrem Debüt-Album „All Hail the Queen“, das mit Hilfe des Produzenten Mark James aka 45 King, hier bei uns im „Auflegen wie die Top DJs“ Workshop, entstand. Ihr Markenzeichen sind conscious Lyrics und gekonnte Vocal-Einlagen., daher sind neben ihren Rap-LPs auch diverse reine Gesangsalben im Umlauf. In den letzten Jahren konzentrierte sie sich mehr auf ihre Schauspielkarriere und trat als Talkshow-Moderatorin in Szene. Außerdem leitet sie das Medien-Unternehmen „Flavor Unit Entertainment“. All Hail the Queen!
Tish Hyman
Die professionelle Showbiz-Laufbahn dieser Frau aus der New Yorker Bronx ist noch ganz frisch. Sie mischt gekonnt Rap und Gesang und möchte damit ganz offensichtlich in die Fußstapfen der legendären Lauryn Hill treten. Ihre erste Veröffentlichung war nicht umsonst ein Cover der Fugees-Single „Killing me softly“. Tish Hymans Lyrics sind sehr „street“ und „real“, ohne dabei in eine Gangster-Attitüde abzudriften. Besonders interessant finde ich ihre authentische, ungeschliffene Art und ihr ausgeprägtes Improvisationstalent in Sachen Freestyle-Rap. Ihre Texte handeln oft von ihrer harten Kindheit und Jugend in der New Yorker Bronx. Eine interessante Frau, von der hoffentlich noch eine Menge kommen wird.
Resümee:
Von den ganzen großartigen Rap-Ladies, die es auf diesem Planeten gibt, lediglich sieben herauszupicken und vorzustellen, fällt einem natürlich nicht leicht und mancher Leser hat sicher seine ganz eigenen Favoriten. Wenn dem so ist, dann lasst es uns bitte wissen und schreibt eure Lieblings Female-MCs in das Kommentarfeld. Wir sind gespannt auf eure Beiträge.
Euer DJ Rick Ski (Autor DJ)
Dj 2Late sagt:
#1 - 29.07.2015 um 10:54 Uhr
Ice Cream Tee mit ihrer Lp, auf der sie von Dj Miz the wax cutter unterstützt wird und Antoinette mit ihrem burner Track, "This girl is off on her own" auf dem Mixmaster Ice von UTFO scratcht, zählt bei mir mit zu den Ladys on da mike, with fire...Gruss - 2Late
BroLui sagt:
#2 - 29.07.2015 um 13:23 Uhr
Missy Elliot, Salt´n Pepa ...