Darüber wird sich jeder bassaffine Musikfan freuen: Die japanische Firma Suzuki, ihres Zeichens nach Honda zweitgrößter Exporteur von Motorrädern weltweit, hat den E-Bass für sich entdeckt!
Für den neuen Werbespot für das Motorrad SUZUKI SV650A hat das Traditionsunternehmen, dessen Anfänge sich bis zum Beginn des letzten Jahrhunderts zurückverfolgen lassen, mit dem japanischen Bassisten IKUO zusammengearbeitet. Damit aber nicht genug, denn IKUO ist nicht nur zu hören, sondern darüber hinaus auch diverse Male im Clip beim Spielen zu sehen. In seinen Händen hält er einen fünfsaitigen ESP Long Way-Bass – sein persönliches Signaturemodell. Hinter dem Bassisten erkennt man eine Boxenwand (die sich bei genauerem Hinsehen als sechs Ampeg-Cabinets ohne Frontverkleidung entpuppt), in deren Mitte ein großes Markbass-Stack steht.
Zu Beginn wird gezeigt, wie sowohl das Motorrad angelassen als auch der Bass in einen Avalon-Preamp gestöpselt und das Markbass-Topteil angeschaltet wird. Als das Bike langsam Fahrt aufnimmt, hört man noch getragene Flageoletts und Akkordspiel des Bassisten. Die anschließenden schnellen Filmsequenzen, die das Motorrad in hohem Tempo auf kurvenreicher Strecke zeigen, werden vom nicht minder rasanten Bassspiel des Tieftöners untermalt. IKUO (der in den japanischen Bands Rayflower und Bull Zeichen 88 spielt) gibt hier einen kleinen Einblick in seine beeindruckende Slaptechnik, die viel Double Thumbing enthält. Tatsächlich nennt der Japaner Victor Wooten als einen seiner wichtigsten Einflüsse.
Am Ende wird der Slogan „Feel The Beat“ eingeblendet und man sieht das Motorrad einträchtig vor der Boxenwand stehen. Die Italiener von Markbass waren übrigens nicht „vorgewarnt“ und wurden daher komplett von diesem Clip überrascht, als er im Internet auftauchte. Hier ist er – viel Spaß beim Gucken!
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Mehr InformationenNatürlich dauerte es nicht lange, bis auch die ersten obligatorischen Slapbass-Kritiker über den Clip herzogen und ihre üblichen Tiraden abließen, die wie immer Begriffe wie „Gefrickel“, „nervig“ und „grausam“ enthielten. Ich für meinen Teil habe dazu eine etwas andere Meinung. Zum einen finde ich das Zusammenspiel von einem Motorrad und rasantem E-Bassspiel – vor allem, da die Slaptechnik ja beizeiten durchaus wie ein Motor oder eine Maschine klingen kann – ziemlich gelungen.
Aber vor allem halte es für höchst lobenswert, dass in der heutigen Zeit überhaupt noch der Einsatz eines ECHTEN Musikers – und dann auch noch eines E-Bassisten – in Sound und Bild für einen derartigen Clip eines großen Wirtschaftsunternehmens in Erwägung gezogen und realisiert wird. Für gewöhnlich werden Werbeclips, Audiologos etc. aller Art doch nur allzu gern mit beliebigem 08/15-Sequenzergeblubber unterlegt.
Aus diesem Grund kann ich persönlich nur sagen: Bravo, bitte in Zukunft mehr davon! Und bitte nicht nur in Japan, sondern auch hierzulande!
Hier geht es zur (japanischen) Homepage von IKUO.
Bis nächste Woche im bonedo-Bassbereich!
Lars Lehmann (Leiter Bassredaktion)