Hieße der Blues nicht Blues, dann hieße er B.B. King. Und seine Braut hieße Lucille, hätte sechs Saiten und wäre mit ihm in einer Innigkeit verbunden, wie es kaum ein Paar aus Fleisch und Blut sein könnte.
Riley B. King ist tot! Der König des Blues starb am 14. Mai 2015 nach längerer Krankheit im Alter von 89 Jahren in seinem Haus in Las Vegas. 1949 hatte er sich mit dem Pseudonym “Blues Boy” die beiden Initialen geschaffen, die ihn als B.B. King unsterblich machen sollten. Denn nicht nur die Frage, wo der Blues mit all seinen Facetten heute ohne ihn wäre, ist absolut legitim – sondern auch, wie sehr er den Rock und andere Genres mitgestaltet und viele seiner Protagonisten beeinflusst hat. Wenn Lenny Kravitz ihm nachruft “BB, anyone could play a thousand notes and never say what you said in one.”, dann trifft er die Seele seines Spiels und drückt damit nicht nur den Respekt aus, der dem Blues Boy gebührt, sondern auch, in welchem Maß Gitarristen wie Eric Clapton, Jimi Hendrix, Keith Richards, er selbst und viele andere von ihm als Vorbild profitierten.
Das Leben des B.B. King fand auf der Bühne statt, nur dort und im Zwiegespräch mit seiner Lucille – einer Gibson ES 335 und der späteren ES 355 – und dem Publikum war er zu Hause. Er war es auch, der dem Blues eine Stimme gab, als der in der lauten und grellen Übermacht des Pop und Rock unterzugehen drohte. Noch vor nicht allzu langer Zeit sollen es über 300 Auftritte im Jahr gewesen sein, zu denen der Blues seinen großartigsten Botschafter senden durfte.
Riley B. King ist tot – lang lebe B.B. King!
The thrill is gone!
Und da man einen Vollblut-Gitarristen wie B.B. King am besten musikalisch verabschiedet, präsentieren wir jetzt noch einen 4-taktigen Auszug aus seinem Solo zum Song “The thrill is gone” – im Original gespielt mit seiner legendären Gibson Lucille und einem Fender Twin. In diesem Zusammenhang: Danke an Haiko Heinz für seine Unterstützung!!
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