1, 2, 3, schon isser vorbei. Ich habe lange überlegt, welche drei Themen meine Mai Highlights werden. Gesiegt haben dann Brittany Howard und ihre Band Alabama Shakes, mein Fender Rhodes und das Update für den Mikrostativ-Praxistest.
1) Alabama Shakes – Sound & Color
Mein Album des Monats ist „Sound & Color“ von den Alabama Shakes. Ich liebe Brittany Howard. Was für eine grandiose Sängerin und was für eine tolle Frau! Ich stehe total darauf, wenn Sänger und Sängerinnen sich ganz dem Ausdruck hingeben und nicht ihr Aussehen in den Vordergrund rücken. Brittany Howard ist so eine Sängerin. Sie entspricht nicht den Erwartungen der modernen Popindustrie. Sie und ihre Band sind eigenwillig.
War das erste Alabama Shakes Album noch ganz dem Blues Rock verschrieben, so geht es auf ihrem Zweitwerk recht experimentell zu: Soundexperimente, Funkanleihen, Rock, Blues und über allem Brittanys Stimme, die, auf die bestmögliche Art und Weise, an Janis Joplin erinnert. Ohne sie freilich zu imitieren, aber in ihrer Soundvielfalt, Dynamik und Radikalität. Damit ihr einen Eindruck bekommen könnt, habe ich ein Livevideo des Album Openers “I don’t wanna fight” herausgesucht.
Was für ein Schrei, der sich fast aus einem Fauchen in die ersten Töne des Songs schält. Was für eine Kraft in jeder Zeile. Schaut Euch mal Janis Joplin in “Cry Baby” an. Der Vergleich passt doch, oder?
Wer jetzt von den Alabama Shakes noch immer nicht genug hat, lese die Kritik zum Album in der Süddeutschen Zeitung. Besser hätte ich es auch nicht sagen können.
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2) Mein Fender Rhodes
Alle, die beim Singen auch ein Instrument spielen, wissen, wie inspirierend ein schönes Instrument für den Gesang sein kann. Für mich gibt es neben meiner Gitarre nichts besseres, als den Klang eines echten Fender Rhodes. Leider war meins seit langem pflegebedürftig und einen wirklichen Ersatz gibt es für mich nicht. Moderne Keyboards schonen zwar Eure Armmuskeln und passen in kleinere Autos, kommen aber nicht wirklich an den Klang dieses Oldschool-Monstrums ran.
Also habe ich fast ein Jahr gewartet, bis ich einen Termin bei Jans Lüpke von Taste & Technik bekommen habe. Aber das war es wert! Mein Original Fender Rhodes von 1980 ist nun generalüberholt und cremeweiß (!) bezogen. Ab jetzt kann ich mich nicht nur mit Gitarre, sondern auch wieder mit Tasten live begleiten.
Neu(gierig) inspiriert, habe ich bei den Kollegen in der Keyboardsektion übrigens einen tollen Artikel über das Fender Rhodes und seine modernen Ableger gefunden. Dabei fand ich heraus, dass der Klang des Rhodes das phantastische Ergebnis des fulminant gescheiterten Versuchs ist, den Sound eines Flügels elektronisch nachzubilden.