Happy Birthday, Bootsy – you put the “P” in the funk!!!
William Earl Collins wurde am 26. Oktober 1951 im amerikanischen Cincinnati, Ohio geboren. Als Teenie gründete er mit seinem Bruder Phelps “Catfish” Collins und zwei weiteren Freunden die Funkband The Pacemakers. Als sich 1970 die Begleitband der Funklegende James Brown aufgrund schlechter Zahlungsmodalitäten kollektiv vom Bandleader trennte, verpflichtete Brown kurzerhand die Pacemakers, die daraufhin ihren Bandnamen in The JB’s änderten.
In den folgenden elf Monaten entstanden Funk-Klassiker wie “Super Bad”, “Soul Power”, “Talkin’ Loud and Sayin’ Nothing” – und natürlich das sagenumwobene “Sex Machine”, das auch heute noch zum Standardrepertoire nahezu jeder Coverband gehört.
Doch Bootsy und die restlichen JB’s waren jung, rebellisch und hatten ihren eigenen Kopf – keine guten Voraussetzungen für eine Zusammenarbeit mit dem “Godfather of Soul”, der unbedingten Gehorsam und das Einhalten der strenge Hierarchie mit ihm als zentralen Mittelpunkt voraussetzte. Bereits nach elf Monaten endete die Ära der (originalen) JB’s daher wieder.
Danach spielte Collins in den Bands House Guests und The Sinners, ehe er und sein Bruder “Catfish” durch eine Empfehlung im Jahr 1972 bei Funkadelic landeten, der Band von George Clinton. Bis in die frühen 1980er-Jahre spielte Collins auf nahezu jeder Scheibe, die Funkadelic bzw. Parliament (dieselbe Band unter einem anderen Plattenlabel) veröffentlichten.
In dieser Zeit entstand auch das verrückte “Alien Rock Star”-Image, mit dem man ihn heute noch in Verbindung bringt. Die Outfits wurden schriller, die verwendeten Instrumente auffälliger. Sein “Space Bass” in Form eines Strens wurde im Laufe der Jahre von verschiedenen Firmen hergestellt – zuletzt übrigens von Warwick aus Deutschland. Und auch sein richtiger Name reichte ihm nicht mehr: “Bootzilla” und “Caspar the funky Ghost” sind nur zwei der Fantasienamen, die er sich gab.
1976 war das Gründungsjahr von Bootsy’s Rubber Band. Die Band brachte fünf Alben heraus, wobei “Bootsy? Player of the Year” mit dem Nummer-1-Hit “Bootzilla” das erfolgreichste war.
Im Jahr 1980 veröffentlichte Collins seine ersten beiden Alben als Solokünstler: “Ultra-Wave” und “Sweat Band” und produzierte auch andere Künstler, ehe er sich für einige Jahre aus der Szene zurückzog.
1988 kehrte er mit “What’s Bootsy Doin’?” ins Licht der Öffentlichkeit zurück, aus dem er seither nicht mehr wegzudenken ist. Neben seiner erfolgreichen Solokarriere mit diversen Veröffentlichungen wird das Funk-Urgestein dabei auch niemals müde, mit den unterschiedlichsten Künstlern auch aus anderen Genres zusammenzuarbeiten. Erwähnenswert sind hier unter anderem die Kollaborationen mit Herbie Hancock, Deee-Lite, Stevie Salas und Buddy Miles (unter dem Namen Hardware), Fatboy Slim, Buckethead uvm…
Im Oktober 2010 erhielt Bootsy einen Livetime Achievement Award vom amerikanischen BASS PLAYER MAGAZINE. Im selben Jahr gründete er “Funk U” – eine Online-Musikschule für Bassisten und vereinzelt auch an andere Instrumentalisten richtet. An der “Funk University” unterrichten auch Gastdozenten wie Victor Wooten, John B. Williams, Les Claypool, Snoop Dogg oder Meshell Ndegeocello.
Zum Abschluss dieses Blogs habe ich euch einige Video-Fundstücke zusammengetragen, um den Meister gebührend zu feiern. Ich habe mich bemüht, dabei eine chronologische Reihenfolge einzuhalten. Viel Spaß beim Gucken!
https://www.youtube.com/watch?v=ZJ-qaeldagg
https://www.youtube.com/watch?v=zSnbV1FrIhA
https://www.youtube.com/watch?v=2Sh9cezHNec
https://www.youtube.com/watch?v=98yMBpJ8RnM
https://www.youtube.com/watch?v=m_84x4wFaoE
https://www.youtube.com/watch?v=dBC6A2svChE
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Bis bald im bonedo-Bassbereich!
Lars Lehmann (Leiter Bassredaktion)