Er war nicht nur das jüngste, sondern auch das letzte Bandmitglied, welches Anfang der 1970er-Jahre zur Gruppe stieß, galt als Familienmensch und zurückhaltende Persönlichkeit und kämpfte viele Jahre immer wieder gegen Depressionen. Dennoch war er in der Lage, bei Diskussionen innerhalb von Queen als “Zünglein an der Waage” Entscheidungen herbeizuführen – John Richard Deacon wurde am 19. August 64 Jahre alt.
Geboren wurde “Deacy” im britischen Oadby, einem Vorort von Leicester. Als Kind bekam John eine Plastikgitarre geschenkt und mochte die Musik der Beatles. Als er elf Jahre alt war, verstarb sein Vater Arthur, sodass seine Mutter Lilian sich und John alleine versorgen musste. In seiner ersten Band namens The Opposition (später: The Art) spielte Deacon noch Gitarre, wechselte jedoch bald darauf zum Bass, als der ursprüngliche Bassist aufgrund mangelnder Qualitäten aus der Band geworfen wurde.
Als John sich ins Chelsea College of Science einschrieb, um Elektrotechnik zu studieren, gab er die Musik vorübergehend auf. Erst gegen Ende seines Studiums gründete er wieder eine Band, die seinen eigenen Namen tragen sollte: Deacon.
Nach dem Studium arbeitete John als Teilzeitlehrer in einer Grundschule. Auf einer Party lernte er zu dieser Zeit Roger Taylor und Brian May kennen, die für ihre Band Queen gerade einen Bassisten suchten. So kam es, dass er im Februar 1971 eine Audition spielte und – mit gerade einmal 19 Jahren – den Bassjob bei Queen bekam. Seine bevorzugten Instrumente während seiner Karriere waren Fender Precision- und Music Man Stingray-Bässe. Deacon war nicht nur als Persönlichkeit, sondern auch als Bassist zurückhaltend – ein Musiker, den man eher in den Momenten bemerkte, in denen er aufhörte zu spielen. Eben diese Eigenschaften stellten sich jedoch als perfekt für Queen heraus – Deacon schaffte es, mit einfachen Basslinien, die mit wenigen Tönen auskamen, den Songs Groove und einen hohen Wiedererkennungswert zu verleihen.
Obwohl er als das “stille Wasser” der Band galt, brachte er ab dem dritten Album der Band, “Sheer Heart Attack”, auch eigene Kompositionen ein und verschaffte Queen somit zu einigen der größten Hits der Bandgeschichte. Er schrieb unter anderem die Songs “I Want To Break Free”, “One Year Of Love”, “You’re My Best Friend”, “Stone Cold Crazy” – und natürlich “Another One Bites The Dust”, einen Song, der eindrucksvoll zeigt, wie prägend und elementar wichtig der Bass für einen Popsong sein kann (auch wenn die Basslinie erstaunliche Parallelen zum Song “Good Times” der US-Discoband Chic aufweist).
Wie seine Bandkollegen auch suchte John Deacon irgendwann nach einem Ausgleich zu Queen und unterhielt ein Soloprojekt: 1986 erschien die Single “No Turning Back” von seiner Band The Immortals.
Heute lebt John mit seiner Frau Veronica in London. Die beiden sind bereits seit 1976 glücklich verheiratet und haben eine Tochter und fünf Söhne. Aus dem Musikgeschäft hat Deacon sich nach dem Tode Freddie Mercurys vollkommen zurückgezogen und trat seither nur wenige Male öffentlich in Erscheinung. Das letzte Mal war er im Jahr 1997 gemeinsam mit Elton John, Roger Taylor und Brian May anlässlich einer Aids-Gala live zu erleben.
Schließen möchte ich diesen Blog mit einem YouTube-Link zu einer 45minütigen Dokumentation über den Bassisten von Queen. Prädikat: besonders sehenswert. Viel Spaß beim Schauen!
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HAPPY BIRTHDAY, JOHN!
Bis ganz bald im bonedo-Bassbereich!
Lars Lehmann (Leiter Bassredaktion)