Victor Wooten ist unbestritten einer wichtigsten zeitgenössischen Innovatoren des elektrischen Basses, der in einem Atemzug mit Größen wie Jaco Pastorius, Stanley Clarke, oder Marcus Miller genannt werden muss.
Der am 11. September 1964 in Mountain Home, Idahoe, geborene Bassist gewann bisher fünf “Grammy Awards” und wurde darüber hinaus vom amerikanischen “Bass Player Magazine” dreimal in Folge zum “Bassisten des Jahres” gekürt.
Bis heute brachte Wooten neun Solo-Bassalben heraus – neben etlichen weiteren Veröffentlichungen als Sideman und diversen Lehrbüchern, -DVDs und dem wunderbaren Inspirations-Buch “The Music Lesson”, das 2008 bei “Penguin Group” erschien. Sein Einfluss auf Bassisten in aller Welt ist nicht von der Hand zu weisen.
In letzter Zeit jedoch hat sich Wooten nicht nur Freunde in der Szene gemacht, sondern auch einige seiner Fans verwirrt. Mein Fundstück der Woche ist ein Video, das den Meister im “Anaheim Hilton Hotel” zeigt. Unter Zuhilfenahme eines Loopers präsentierte der Musiker, der bereits im Alter von zwei bis drei Jahren zum ersten Mal einen Bass in seinen Händen hielt, dem staunenden Publikum eine Live-Performance, die niemand so schnell vergessen sollte. Auch deshalb, weil sie über mehrere Minuten eigentlich nicht wirklich Musik enthält, sondern… Geräusche!
Nach dem sphärischen Intro driftet Wooten ab Minute 2:22 mehr und mehr in atonale Gefilde ab, um schließlich kurz darauf seinen Fodera-Bass komplett herunterzustimmen, sodass die Saiten kaum noch definierbare Töne erzeugen können. Erstaunlich ist, dass Wooten es schließlich nach mehreren Minuten schafft, seinen Bass wieder normal zu stimmen, ohne dabei die Performance unterbrechen zu müssen – das Zurückstimmen ist Teil des Stückes:
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Mehr InformationenDer Grund, warum ich euch dieses Video heute präsentiere ist, dass mich eure Meinung dazu interessiert. Einige ehemalige Fans können dem Meister offensichtlich bei Werken dieser Art nicht mehr folgen: “Ich verstehe ihn einfach nicht mehr!” oder “Victor, du hast mich in der Mitte deiner Performance verloren!” sind nur zwei der Kommentare. Doch es gibt auch andere Stimmen: In einigen der Kommentare wird Wooten als “echter Künstler” oder gar als “extraterrestrisch” gepriesen.
“Ist das Kunst, oder kann das weg?”
Wie ist eure Meinung? Könnt ihr der neueren künstlerischen Entwicklung Wootens etwas abgewinnen? Oder sehnt ihr euch zurück in selige “You Can’t Hold No Groove” oder gar “Classical Thumb”-Zeiten, als der Meister die Unterkiefer der gesamten Basswelt reihenweise herunterklappen ließ?
Ist Wooten zu einem genialen Performance-Künstler geworden, gleich eines expressionistischen Malers vielleicht, der seine Werke erschafft, indem er Leinwände mit farbgefüllten Wasserbomben bewirft? Oder fühlen sich einige von euch angesichts einer solchen Darbietung an Hape Kerkelings legendären “Hurz! Das Lamm!”-Sketch erinnert?
Ich freue mich über eure Meinungen und Statements, die ihr einfach in die Kommentare unter diesen Blog schreiben könnt!
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Bis ganz bald im BONEDO-Bassbereich!
Lars Lehmann (Leiter bonedo-Bassredaktion)
lars.bonedo sagt:
#1 - 20.07.2015 um 09:29 Uhr
Liebe Leser!Es scheint, als hätte sich die Diskussion auf mein persönliches Facebook-Profil verlagert, auf dem ich den Blog geteilt habe. Lest mal rein, es gibt viele interessante Meinungen:https://www.facebook.com/ba...Schöne Grüße, Lars Lehmann