B.log – Nichts neues? Hallo, Echo?

Hallo. Na, Fernseher angehabt?

Hallo_Echo


Nana Mouskouri, Campino, Wolfgang Niedecken, Herbert Grönemeyer: Diese Personen hätten so nebeneinander auf dem Sofa bei „Wetten Dass..?“ sitzen können. Und zwar 1987, also noch mit Frank Elstner als Moderator. Ein Blick auf den Kalender versichert mir, dass wir mittlerweile das Jahr 2015 schreiben. Bei den Echo-Verleihungen sah man die gerade genannten Musikschaffenden in der einen oder anderen Rolle auf der Bühne und in den heimischen Wohnzimmern auf dem TV-Bild.
Gibt es nichts Neues? Helene Fischer. Hm. Deichkind! Ach nein, die haben auch schon vor 15 Jahren ihren ersten Charterfolg gehabt. Ich frage mich, wie viele Musikhörer eigentlich nur aus Bequemlichkeit zu bekannten Namen greifen. Re-Issues auf Vinyl boomen, aber genauso die neuen Alben einstmals sehr guter, innovativer und wegweisender Bands. Nick Mason holt für Pink Floyd einen Echo für das Album „Endless River“ ab. Wäre es ein Echo für das schwächste Plattencover des Jahrzehnts, dann wäre das ja noch ok gewesen. Aber de facto haben sich Floyd wie die oben genannten Musiker doch in den letzten Jahrzehnten kreativ nur im Kreis gedreht. Das ist ihnen ja auch nicht zu verübeln und es spricht nichts gegen lange Karrieren. Die „böse“ Industrie zu bashen, das ist sicherlich deutlich zu einfach, denn schließich gibt es die Gesetzte des Marktes (was der Musikmarkt nun mal ist). Vielleicht sind wir als Konsumenten eben ein Stückchen selber schuld, suchen zu wenig, nur an bekannten Stellen, wagen nichts und verlieren unsere Experimentierfreude? Aber spiegeln sich Verkäufe in Awards wieder? Bestimmt nicht komplett.
Viel wichtiger ist vielleicht der Gedanke, wie wir uns im Bereich Recording – und viele von uns sind ja „Musikerschrägstrichtoningenieure“ – absetzen können. Viele neue Werkzeuge erleichtern zudem den Einstieg, Musik auch selbständig in ein gut klingendes Endprodukt zu verwandeln. Das fängt mit Mikrofonen an: Ein professionelles Studiomikrofon eines renommierten Herstellers war zu den Hochzeiten der Grönemeyers und Mouskouris dieser Welt eine enorme Investition. Heute hat beispielsweise AKG mit dem P420 (Hier unser Testbericht) ein Mikrofon parat, das weniger kostet als zwei Konzertkarten für manches Stadionkonzert. Richtig gut abhören kann man mittlerweile ebenfalls für wenig Geld, wie der Praxistest der Focal Alpha zeigt. Und es geht ja nicht nur um das Equipment, sondern auch um Know-How. Wie man mit programmierten Streichern seinen Song Echo-relevant macht, kann man zum Beispiel hier erfahren. Auch Logic, Cubase und Ableton Live sind schneller gelernt, als man vielleicht denkt, wie unsere „Kickstarts“ zu dem Thema zeigen.
Bitte: Macht Musik, nehmt auf, seid verrückt, lasst euch nicht in die ausgetretenen Pfade treiben. Lasst euch nicht unterkriegen, verfolgt eure Linie. Vielleicht rennt ihr dann ja in ein paar Jahren über die Bühnen dieser Welt, vielleicht auch die des Echo-Awards. Aber merkt dann bitte, wenn ihr euch selbst seit zehn Jahren zitiert… 🙂
Natürlich ist an Awards wie dem Echo nicht alles schlecht. So können sich für Künstler, die noch nicht Jahrzehnte im Geschäft sind, durchaus neue Türen öffnen oder zusätzliche Fans generieren lassen. Ein Beispiel dafür ist sicherlich Gregor Meyle, der viele Jahre für andere Musiker Boxen und Cases geschleppt hat und für diese hinter dem Mischpult stand, um sein Leben finanzieren und gleichzeitig weiter selber Musik machen zu können. Gregor gewann nun zusammen mit seinen Kollegen von “Sing meinen Song – Das Tauschkonzert” in der Kategorie “Partner des Jahres” einen Echo. Zu diesem Preis möchten wir Gregor ganz herzlich gratulieren und auch noch mal auf unser umfangreiches Video-Workshop-Interview mit Monsieur Meyle hinweisen – schaut es euch auf jeden Fall an, es lohnt sich und gibt sehr interessante Einblicke hinter die Kulissen dieses sympathischen Musikers.
Beste Grüße,
Nick Mavridis

Hot or Not
?
Hallo_Echo Bild

Wie heiß findest Du diesen Artikel?

Kommentieren
Profilbild von Leon

Leon sagt:

#1 - 29.03.2015 um 13:41 Uhr

0

Meine Ma sagt manchmal da hab ich selbst als Teeny zu getanzt. Aber manchmal find ich so alte Mukke richtich geil! kann man was von lernen wenn man selber mukke macht auch wenn das was Ganz anderes ist!!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Jill Zimmermann’s Journey to Becoming a Top Audio Engineer for Alice Cooper, Three Days Grace & More
  • Quarterhead talk about overrated and underrated plugins and give insights into their production
  • Arturia Tape J-37 Demo (no talking)