“Die Zukunft ist jetzt, Freunde!”, schoss es mir durch den Kopf, als ich zum ersten Mal Clips von Instrumenten sah, die mit dem neuartigen FretTraX-Midi-System ausgestattet waren. Das Thema Midi ist ja nicht gerade neu – diese Art der Ansteuerung allerdings schon!
Der amerikanische Journalistenkollege James Ross hat die Gelegenheit genutzt, um Victor Wooten bei einem Interview während eines Soundchecks sein neues FretTraX-System ausgiebig erklären zu lassen. Der Clip sorgt derzeit für Aufsehen im Netz, da FretTraX den Einsatz von Midi vollkommen ohne jegliche Latenz und Triggerprobleme ermöglicht.
Realisiert wird dies durch eine Technologie, bei welcher kein Midi-Tonabnehmer mehr vonnöten ist. Vielmehr muss am Instrument eine Modifikation vorgenommen werden, um FretTraX zu installieren. Das Griffbrett wird hierbei quasi zu einem Keyboard – jedes Mal, wenn eine Saite einen Bund berührt, wird vollkommen ohne Verzögerung ein Klang abgerufen. Vorbei sind die Zeiten, in denen ein analoges Signal mühsam abgenommen und in ein digitales umgewandelt werden musste.
Wer bereit ist, seinem Instrument diese nicht rückgängig machbaren Eingriffe abzuverlangen, der wird mit klanglichen Möglichkeiten belohnt, die tatsächlich unendlich sind: Flötensounds, Orgel, Streicher, Bläsersätze, und sogar Drumloops oder simple Geräusche wie z.B. Türenknallen, Hundebellen, Autolärm, etc. – nichts ist unmöglich!
Der Erfinder von FretTraX ist übrigens ein kluger Kopf namens Lee Young, der wie Wooten selbst in Nashville lebt. Das nennt man dann wohl gute Nachbarschaft! Hier findet ihr den Link zur FretTraX-Facebook-Seite. Aber lassen wir doch Victor Wooten persönlich zu Wort kommen und uns das FretTraX-System erklären.
Viel Spaß mit dem Clip und bis nächste Woche im bonedo-Bassbereich!
Lars Lehmann (Leiter Bassredaktion)
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SteveFromBerlin sagt:
#1 - 05.04.2017 um 18:58 Uhr
Naaaaa, ich weiß nicht, ob diese Erfindung wirklich so neu ist: Bereits in tief in den 80ern kam der Australier Steve Chick auf die Idee, die Bünde des Instruments "unter Strom zu setzen", später wurde das Patent bei Peavey im Midi Bass / Cyber Bass in leider nicht so schmackhaft klingenden Bässen verbaut und seit ca. 2009 baut Mr. Chick unter dem Namen Industrial Radio Bässe (seit neuestem auch Gitarren) mit dieser Technik.
Überrascht hat mich auch, was da für veraltete Sounds im Jahr 2017 aufgerufen werden - im Besonderen, weil Victor über Dekaden am Wohlklang seines Basssounds gearbeitet hat.
lars.bonedo sagt:
#2 - 06.04.2017 um 19:25 Uhr
Hi Steve!Ja, der Kollege Oliver Poschmann hat mich da auch schon auf die von dir angesprochenen Ähnlichkeiten und Punkte aufmerksam gemacht. Ich persönlich muss ja gestehen, dass die ganze Midi-Geschichte und ich nie Freunde waren. Das war mir immer zu fern von meinen bassistischen Bedürfnissen. Sollen sich doch die Keyboarder mit sowas herumschlagen. :-) Wahrscheinlich ist Steve Chicks damals an mir vorbei gegangen.Du scheinst ja Erfahrungen mit Midi-Bass zu haben - mit was hast du denn schon gearbeitet?Viele Grüße nach Berlin, Lars