Praxis
Für den Praxistest gibt es folgenden Versuchsaufbau: Ich habe meinen Kemper Profiler über den Monitor Output direkt an das Beast angeschlossen. Der Equalizer dieses Ausgangs ist neutral eingestellt, damit ich auch direkte Vergleichsmöglichkeiten zu den anderen Boxen und zu meinem Referenz-Sound aus den Abhörboxen der Regie (Genelec 8050A) habe. Dann wurde die Box mit diversen unterschiedlichen Amp-Profilen und Gitarren getestet. Eigentlich hätte ich euch gerne einen amtlichen Audiovergleich wie beim Speaker-Test oder dem Pickup-Marathon geliefert, aber das ist aufgrund der unterschiedlichen Lautsprecher-Konstruktionen leider auch mit ähnlicher Mikrofonierung nicht objektiv und neutral einzufangen. Deshalb gibt es “nur” Worte. Bei den Profilen waren verschiedene Amps (Fender, Divided by 13, Dumble, Vox, Marshall, Mesa Boogie) aus dem Angebot von Michael Britt und das Friedman-Profil aus dem bonedo Audio-Vergleich am Start. Ausserdem habe ich den Einsatz mit Akustikgitarre (Nylon & Steelstring) getestet, auch über den Kemper, allerdings mit dem Profil einer Reddi Tube DI, das Kollege Oliver Poschmann für einen bonedo Bass-Test erstellt hat und das auch ausgesprochen gut mit der Akustikgitarre funktioniert.
Frequenzgang – Vergleich mit Studio-Speaker
Das Beast hat ordentlich Muskeln und einen gehörigen Bass-Schub. Der Sound entspricht im Großen und Ganzen dem Klang aus den Referenzboxen, aber im unteren Frequenzbereich kommt es etwas voller rüber. Das ist natürlich der Macht der beiden 12″ Speakern zu verdanken und vom Spielgefühl her durchaus kein Nachteil. Es klingt auf jeden Fall sehr definiert im Bassbereich und kommt natürlich immer darauf an, ob man dem Bassisten dann im Weg ist, wenn es untenrum ordentlich schiebt. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es bei stark resonierenden Bühnenböden sehr mächtig werden kann, ich hatte bei einem solchen Einsatz das Beast auf ein Rollbrett gestellt, was eine bessere Entkoppelung zur Folge hatte. Beim GFR-Sound klingen die E-Gitarren Amp-Sounds durch die Begrenzung des Frequenzbereiches noch einen Tick mehr nach typischer Gitarrenbox – mein klarer Favorit, wenn ich keine Akustikgitarren spiele und sehr gut, dass dieses Feature mit an Bord ist.
Wiedergabe von unterschiedlichen Amp-Sounds
Das Beast verträgt sich mit allen Amp-Sounds und diese werden auch authentisch und vor allem druckvoll auch bei geringen Lautstärken wiedergegeben. Ein großer Vorteil dieser Box, denn sie klingt bei gleicher Lautstärke etwas fülliger als eine 1×12″ Fullrange Box und sorgt dann eben für ein besseres Spielgefühl. Bei modernen High-Gain-Sounds habe ich ein wenig die harten Höhen vermisst, da hatte ich für einen richtig aggressiv klingenden Metal-Sound Höhen und Presence am Monitor Out etwas aufgedreht (FRFR Mode war aktiviert). Aber damit kommt man gut klar, das Beast verträgt auch etwas mehr Höhen, ohne das es klinisch oder unnatürlich klingt, aber das ist bei Fullrange-Boxen ja eher eine Seltenheit.
Für dich ausgesucht
Sound mit Akustikgitarre
Mit Akustikgitarren hat man im FRFR Mode natürlich das beste Ergebnis, ich war ehrlich gesagt etwas erstaunt, dass der füllige Bassbereich nicht zu Feedback mit meiner Steelstring geführt hat, denn die reagiert in dieser Hinsicht schnell sehr zickig. Aber alles im grünen Bereich, die Box liefert einen sehr gut klingenden und ausgewogenen Akustikgitarren-Sound.
Schalldruck – Abstrahlverhalten – Rauschen
Kuscheln war gestern – so steht es auf der BlueAmps-Website und das kann ich klar unterschreiben. Das Beast sorgt für einen amtlichen Pegel und eine sehr gute Durchsetzungskraft, auch gegen lärmende Bassisten mit Ampeg-Stacks. Das Abstrahlverhalten ist ausgezeichnet und sehr breit gefächert. Man hört das Signal auch sehr gut, wenn die Box auf dem Boden steht und man nur einen Meter entfernt ist. Das Grundrauschen ist minimal.