Alle Facts über das BomeBox MIDI-Hub im bonedo.de-Test: 34 Jahre ist es jetzt her, dass sich Dave Smith (damals bei Sequential Circuits) und Ikutaro Kakehashi (Gründer von Roland) zusammen setzten, um einen technischen Standard zum Austausch von Steuerinformationen für elektronische Musikinstrumente – kurz MIDI (Musical Instrument Digital Interface) – zu definieren. Kaum zu glauben, aber das simple 3-Byte-Protokoll ist auch heute noch die universelle Sprache, mit der sich die gesamte Musikelektronik des Planeten steuern lässt. Allein die Transportwege haben sich geändert: War 1982 lediglich ein 5-Pol DIN-Kabel vorgesehen, trifft MIDI heute auf Geräte, die nur noch USB-Verbindungen kennen und oder sogar komplett drahtlose Funknetzwerke. Bomes BomeBox möchte sich Musikern, Performern und DJs als zentrale Anspielstation in Live- und Hybrid-Setups empfehlen. Wir schauen uns die handliche Box genauer an.
Details
Auspacken
Aus dem kleinen, ziemlich schick gestylten Karton entnehme ich die BomeBox selbst, eine englische Kurzanleitung und einen Sticker. Die Anleitung ist übersichtlich gehalten und verständlich geschrieben.
Erster Eindruck
Die kleine, schwarze Box sitzt mit ihrer Grundfläche von 12 mal 9,6 Zentimetern und einer Höhe von 3,8 Zentimetern auf vier einfachen Gummifüßen und macht einen ebenso handlichen wie robusten Eindruck. Mit gerade einmal 180 Gramm Gewicht ist sie zudem ein unauffälliger Begleiter in jedem Tour-Gepäck.
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Anschlüsse
Welche der beiden Anschlussseiten der BomeBox man jetzt als Vorder- oder Rückseite bezeichnen möchte, liegt ein bisschen im Auge des Betrachters, beziehungsweise ist abhängig davon, was man mit der kleinen Kiste anstellen will. Ich für meinen Teil lege jetzt einfach mal die Seite, wo die Stromzufuhr erfolgt, als Rückseite fest und schaue mich dort um: Der Anschlussreigen startet links mit zwei Ethernet-Buchsen (In/Out, wobei sich die Beschriftung lediglich auf PoE bezieht, in Bezug auf die Datenübertragung agieren beide Buchsen wie die Ports eines Hub), die PoE-fähig sind (Power over Ethernet). Liegt am In-Port eine entsprechende Spannung an, kann die BomeBox hierüber betrieben werden und maximal drei weitere Boxen über den Out-Port versorgen. Es folgen LEDs für den Wi-Fi-, NetMIDI- und Power Status. Unterhalb der Power-LED sitzt eine Micro-USB-Buchse, die sowohl zum Anschluss eines USB-Hubs als auch zur Stromversorgung dient. Als Stromquellen kommen in Betracht:
- ein Standard-USB-Netzteil
- ein aktiver USB-Hub
- ein Micro-USB-Kabel, das mit einem Computer verbunden ist
- ein entsprechendes Batterie-Pack
Wende ich mich der Vorderseite zu, sehe ich links eine USB-A-Buchse, an die sowohl Einzelgeräte als auch ein Hub angeschlossen werden können. Daneben befindet sich ein Duo aus 5-Pol-DIN-MIDI-Buchsen (In/Out). Flankierende LEDs geben an beiden Stellen Auskunft über aktive Verbindungen und signalisieren durch Blinken, wenn Datenverkehr anliegt.
Inbetriebnahme Grundsätzlich hilft es bei der Einrichtung der BomeBox zu verstehen, dass es sich bei ihr um ein Netzwerkgerät handelt. Wir haben es hier also mit einem potenten Wi-Fi-/USB-/Ethernet-/MIDI-Router zu tun, der im Wesentlichen drei Dinge zu leisten vermag:
- Transportmedium-Transfer (beispielsweise USB auf Wi-Fi, DIN MIDI auf USB etc.)
- physikalische Netzwerkerweiterung (Distanzvergrößerung via Ethernet und Wi-Fi)
- definieren komplexer Routingregeln und Szenarien (auf allen möglichen Ports)
Die BomeBox ist entsprechend sowohl über Wi-Fi- als auch Ethernet-Verbindung erreich- und administrierbar. Auf ihr läuft nämlich ein Webserver, der ein ebenso umfassendes wie gelungenes Frontend bereitstellt, über das sich sowohl die Box selber als auch sämtliche Routing-Regeln steuern lassen.
Damit die BomeBox den Wi-Fi-Betrieb automatisch startet, ist es erforderlich, ein Passwort zu vergeben. Denn solange das nicht geschehen ist, muss man den Drahtlosbetrieb händisch durch Drücken des Wi-Fi-Tasters starten. Zunächst mache ich hierbei den Fehler, als Passwort „bomebox“ zu wählen, was offenkundig nur sieben Zeichen hat (die BomeBox besteht aber auf acht). Danach war die schwarze Box zunächst nicht mehr zu erreichen und auch ein Reset entsprechend der Anleitung (USB Stick mit einer Textdatei mit dem Namen „{seriennummer}_network_reset.txt“ beim Starten der Box einstecken) brachte keine Abhilfe.
Erst das Durchstöbern des Forums lieferte die Information, dass es sich hier um einen Fehler des Handbuchs handelt und es „reset_network“ lauten muss, damit sich die BomeBox wieder in den Werkszustand zurücksetzt. Nachdem ich entsprechend geläutert ein achtstelliges Passwort vergebe, kann ich die Box und den darauf laufenden Web-Service problemlos erreichen.
Hello There sagt:
#1 - 02.08.2017 um 14:59 Uhr
Test ohne Latenz für USB/ Ethernet und vor allem natürlich Wifi eigentlich nutzlos.
Low kann ich mir sparen, low im Vergleich zu was, zu einem 5€ Adapter ?
Das es an sich funktioniert, davon geh ich mal aus wenn ich es kaufe, ich lese schließlich über eine sündteures MIDI Interface, dafür brauch ich keinen Test.
Klares KONTRA: bei 200€ nur ein MIDI IN/OUT und ein USB Host ist zu wenig.
Daniel Rickenbach sagt:
#1.1 - 11.08.2017 um 07:27 Uhr
Hallo
So wie ich es sehe, stehen die MIDI-Interface Fähigkeiten bei der BomeBox nicht im Vordergrund, aus dieser Sicht betrachtet wäre es wirklich recht teuer. Die Stärke liegt wohl eher in den Routing Möglichkeiten und steht damit ziemlich alleine da. Die MIDI-Interfaces mit eigener Routing-Fähigkeit sind ziemlich dünn gesäht, da gibt es gerade mal die MOTU Midi Express XT und micro Express, sind aber wesentlich teuer und können nur innerhalb der eigenen Ports routen, dann noch mio10 von iConnectivity, welches aber für die Konfigurationsänderung immer einen Computer braucht. Wie ich es verstehe, ist die BomeBox in der Lage die Ports mehrerer ClassCompliants Interfaces (über einen Hub angedockt) beliebig untereinander zu routen, und das ohne zwingend einen Computer bemühen zu müssen. In Anbetracht dessen geht für mich der Preis in Ordnung.
Antwort auf #1 von Hello There
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