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Bose QuietComfort 35 Test

Praxis

Verwendungszweck

Aufgrund seiner kompakten Größe, seiner geschlossenen Bauart sowie den bereits erwähnten technischen Features ist der QuietComfort 35 von Bose das Paradebeispiel für einen Kopfhörer zum Betrieb an mobilen Abspielgeräten und auf Reisen. Trotz der Hinweise des Herstellers, dass der Kopfhörer nicht für die Verwendung mit Bluetooth-TV-Geräten konzipiert wurde und dass es beispielsweise Probleme mit der Synchronität zum Bild geben kann, funktioniert der Betrieb mit meinem Samsung Fernseher tadellos. Über die Funktion „Musikfreigabe“ der Bose-Connect-App lassen sich auch mehrere Bluetooth-Kopfhörer des Herstellers koppeln, was ich mangels eines zweiten Exemplars aber nicht testen konnte. Seine „gefälligen“ Wiedergabeeigenschaften eignen sich in erster Linie für den reinen Konsum von Musik oder anderen Audioinhalten.

Die Bose-Connect-App auf meinem iPhone.
Die Bose-Connect-App auf meinem iPhone.

Tragekomfort

Mit einem Gewicht von 236 Gramm gehört der QC 35 vielleicht zu den schwereren Vertretern unter den kompakten Mobilkopfhörern, dennoch spüre ich ihn kaum. Der Anpressdruck ist moderat, gerade kräftig genug, dass der Kopfhörer bei normalen Bewegungen sicher sitzt und die weiche Polsterung der körperaufliegenden Teile sorgt auch bei längerem Gebrauch für ein komfortables Tragegefühl. Die Größenanpassung erfolgt über ein gerastertes Kopfband, das sich problemlos und zuverlässig einstellen lässt.

Fotostrecke: 4 Bilder Schwer von echtem Leder zu unterscheiden: Laut Homepage sind die Ohrpolster aus Kunstleder gefertigt.

Klang

Der Bose QuietComfort 35 wurde für diesen Test an den folgenden Geräten über den Kopfhörerausgang und über Bluetooth betrieben:
iPad 4
iPhone SE
TV-Gerät Samsung UE55JU6450JU
Zum Testen des QC35 habe ich einen stilübergreifenden Mix eigener und fremder Produktionen über Kopfhörer angehört und analysiert, während ich mich zeitweise im Studio über Monitore und Subwoofer mit Rauschen (rosa, weiss) und diversen Atmoaufnahmen (Verkehr, Flugzeugkabine) beschallt habe, teils auch ohne anliegendes Signal, um die reine Lärmkompensation beurteilen zu können. Wie ich bereits in der Einleitung dieses Testberichts vorweggenommen habe, ist das Ergebnis wirklich verblüffend und mit der reinen Dämmung eines professionellen geschlossenen Kopfhörers nicht ansatzweise zu vergleichen! Besonders effektiv ist die Auslöschung tiefer Frequenzen, doch auch ein beiläufig aus dem Nebenzimmer säuselndes Küchenradio lässt sich durch das Einschalten der Funktion am Kopfhörer komplett ausblenden. Die Verringerung der Lärmreduzierung per App hat zur Folge, dass man vor allem mehr tiefe Frequenzen aus der Umgebung wahrnimmt. Als würde man die Eckfrequenz eines Hochpassfilters absenken.

Wiedergabeeigenschaften

An einer früheren Stelle dieses Testberichts habe ich den Klang bereits als „gefällig“ beschrieben und hier fällt mir auch nichts Treffenderes ein. Stilübergreifend klingen alle Produktionen angenehm rund mit einer samtig-warmen Note. Was wünscht man sich mehr, wenn man im Flieger, in der U-Bahn oder auch einfach nur zu Hause sitzt, um abzuschalten. Dabei ist der Sound stets druckvoll und immer noch musikalisch ästhetisch, also ohne geschmacklos überzeichnete Frequenzbereiche – ganz im Gegensatz zum schrottigen Sound anderer Mobilkopfhörer, die sich in der Vergangenheit schon auf meinen Kopf verirrt hatten (und auch nicht viel günstiger waren). Audiophile Lobgesänge werde ich an dieser Stelle trotzdem nicht anstimmen, weil der QC 35 hierzu dann doch zu viele Details und Rauminformationen schluckt und somit die Ehrlichkeit, Auflösung und Tiefenstaffelung eines Referenzkopfhörers nicht erreicht. Für 95 Prozent aller Musikkonsumenten werden diese Feinheiten aber keine Relevanz haben, somit hat Bose für seine Zielgruppe alles richtig gemacht.
Schaltet man den Kopfhörer aus oder wenn der Akku entladen ist, erfährt das Signal keine Klangverschönerung durch den automatischen und nicht beeinflussbaren EQ mehr, was zu einem um Nuancen topfigeren, mittigen Sound führt, welcher aber immer noch „erträglich“ ist. Auch wenn der A/B-Vergleich durch einen gewissen Zeitversatz und Lautstärkeunterschiede schwierig ist, scheint der Betrieb per Kabel gegenüber Bluetooth Klangvorteile zu haben. Das Signal wirkt etwas lebendiger, „offener“ und feiner aufgelöst, allerdings sind die Unterschiede so subtil, dass der Großteil der Anwender sie wahrscheinlich gar nicht wahrnehmen wird. Dem Einsatzzweck entsprechend hinterlässt der Bose-Kopfhörer hier einen durchaus positiven Eindruck!

Sonstiges

Hilfe, mein Kopfhörer spricht! Verschiedene Statusmitteilungen (Ladezustand des Akkus, Kopplung über Bluetooth, etc.) werden per Computerstimme mitgeteilt. Die gewünschte Sprache kann man unter elf verschiedenen in der Bose-Connect-App wählen. Die Bedienmöglichkeiten per App beschränken sich auf die Funktionen des Kopfhörers und dessen Kopplung. Zum Abspielen von Musik, Playlists, etc. nutzt man weiterhin die entsprechenden Player-Apps von iOS oder Android-Geräten. Weiterhin unterstützt der QC 35 die Bluetoothschnellkopplung per NFC-Standard. Da keines meiner Geräte über diese Funktion verfügt, habe ich die Bluetoothverbindung auf herkömmlichem Weg hergestellt, was auch problemlos mit allen im Test verwendeten Geräten funktioniert hat. Wie vom Hersteller versprochen, ist die Verbindung in einem Radius von etwa zehn Metern stabil, sodass man problemlos in den Nebenraum (eines gewöhnlichen Hauses) gehen kann, ohne dass die Verbindung abreißt oder Aussetzer hat.

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