Praxis
Die Kombination von zwei Verzerrereinheiten in einem Gerät bietet viel Kontrolle über die Zerrstruktur. Im besten Fall kann man darauf verzichten, für einen lebendigen Sound den Gitarrenamp in die Sättigung zu fahren. Genau dafür hat der JB-2 die besten Voraussetzungen, allerdings muss man sich mit dem Gerät auseinandersetzen und viele Einstellungen ausprobieren. Die beiden Schaltkreise ergänzen sich klanglich sehr gut. Vereinfacht ausgedrückt bringt der Blues Driver einen offeneren und weniger übersteuerten Sound als sein Kontrahent. Im Gegensatz dazu klingt der Angry Charlie härter und komprimierter. Als Einstieg gibt es zuerst einmal ein Referenz-Audiobeispiel ohne Pedal.
Hier könnt ihr euch einen Eindruck über die verfügbaren Gainreserven der Bluesdriver-Schaltung machen. Im ersten Beispiel steht der Drive-Regler auf 10 Uhr, dann auf 12 Uhr und im letzten Soundbeispiel auf 15 Uhr. Der Tone-Regler steht auf 12 Uhr.
Hier noch einmal dasselbe Riff, gespielt über den Angry Charlie. Wie man gut hören kann, ist das Zerrbild feiner strukturiert. Dafür ist die Kompression höher und der Bassbereich trockener. Was mir hier besonders gut gefällt, ist die Saitentrennung und die Klarheit im Ton, egal, wie weit man den Gain-Regler aufdreht. Auch hier steht der Drive-Regler zuerst auf 10 Uhr, dann auf 12 Uhr und zu Schluss auf 15 Uhr.
Einzeln gespielt machen die beiden Schaltkreise eine sehr gute Figur. Aber wie klingen die beiden Zerrer in Kombination? Dazu bietet das Pedal mehrere Möglichkeiten. Die einfachste Art ist der Parallelbetrieb, bei dem man unterschiedliche Zerrstufen mischen kann. Zuerst hört ihr das Riff mit dem Angry Charly, dann mit Blues Driver und zum Schluss über beide Schaltkreise in einem Verhältnis von 50/50.
Für dich ausgesucht
Kombiniert man die beiden Zerrereinheiten miteinander, ist Kreativität angesagt. Während der parallele Modus noch einigermaßen überschaubare Ergebnisse liefert, tendieren die Möglichkeiten im seriellen Betrieb ins Unendliche. Deshalb kann ich euch im Rahmen des Tests nur einen kleinen Einblick in die Soundwelt des JB-2 geben. Dieses Mal hört ihr das Riff zuerst über den Blues Driver und danach über den Angry Charlie. Und ohne die Einstellungen der Pedale verändert zu haben, gibt’s das Riff dann noch in den beiden seriellen Modes. Dabei sind die Klangunterschiede wirklich drastisch.