Der Boss BP-1W im Praxis-Check
Getestet wird der Boss BP-1W Booster/Preamp mit verschiedenen Gitarren über einen Budda Superdrive 45 in Kombination mit einem Two Notes Torpedo Captor X. Alle Reverb-Sounds kommen von einem Neunaber Wet Reverb. Als Verzerrer stehen ein Vahlbruch Kaluna und ein Boss BD-2W bereit.
Beim ersten Antesten in der 12-Uhr-Stellung wird schnell klar, das es sich beim BP-1W um einen vielseitigen „Signalveredler“ mit sinnvoll voneinander abgegrenzten Klangfarben handelt. Der NAT-Modus liefert die typischen Eigenschaften eines guten Clean-Boosters im Stile des MXR Micro Amp und eignet sich hervorragend dazu, das Signal leicht anzudicken oder eine cleane Röhrenvorstufe in die Sättigung zu treiben. Im Gegensatz zu den anderen beiden Modi geschieht dies weitestgehend klangneutral. Im RE-Modus zeigt sich das Signal insgesamt wärmer und etwas dunkler abgestimmt und kann mit mehr „eigenen“ Gain-Reserven aufwarten als der NAT-Modus. Eine Spur giftiger klingt der CE-Modus und sorgt mit einem leichten „Britzeln“ in den hohen Frequenzen für mehr Präsenz. In diesem Modus könnte der BP-1W auch als charakterstarker Low-Gain-Overdrive durchgehen. Insgesamt reichen die Boost-Reserven (hierzu keine Angaben vom Hersteller) in allen drei Modi aus, um eine Röhrenvorstufe oder nachfolgende Verzerrer weiter in die Sättigung zu treiben. Die unterschiedlichen Sound-Schattierungen der drei Modi machen das BP-1W zu einem sehr flexiblen Booster mit „Always-On-Potenzial“.
Der BP-1W vor dem Röhren-Amp
Wir starten den Test mit beiden Potis in der 12-Uhr-Stellung vor einem cleanen Amp am Rande zur Übersteuerung. In diesem Setting lassen sich die unterschiedlichen Klangfärbungen der drei Modi sehr gut heraushören.
Weiter geht es mit einem Überblick über die Gain-Reserven der drei Modi mit dem Gain-Poti in der 15-Uhr- und dem Level-Poti in der 9-Uhr-Stellung. Während der NAT-Modus weitestgehend „stabil“ bleibt und kaum eigene Verzerrung produziert, lassen sich die beiden anderen Modi auch im Stile eines Low-Gain-Overdrives verwenden.
Nun hören wir den Booster/Preamp mit dem Gain-Poti in der 9-Uhr- und dem Level-Poti in der 15-Uhr-Stellung vor einem bereits verzerrten Amp.
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Auch vor Zerr-Pedalen macht der BP-1W eine gute Figur
Auch vor Overdrive-Pedalen liefert der BP-1W überzeugende Ergebnisse. Als Testkandidaten dienen ein JFET- und ein Röhren-Overdrive.
Als Letztes hören wir noch den deutlich wahrnehmbaren Unterschied zwischen den beiden Eingangs-Buffern im NAT-Modus und der 12-Uhr-Stellung beider Potis.