Praxis
Bei dem piept’s wohl – Atari lässt grüßen
Ein Druck auf die START/STOP-Taste beschert uns die typischen Beep-Sounds, die anno dazumal als Geräuschkulisse der ersten Computerspiele den Teenies das Leben versüßt haben. Zum Verändern des Tempos können entweder der TAP-Schalter oder die Cursor-Tasten verwendet werden, wobei der Bereich von 30 bis 250 bpm in Einer- oder Zehnerschritten durchlaufen werden kann. Schön finde ich die im Display dargestellte Pendelbewegung, die das optische Erfassen des Tempos bei abgeschaltetem Ton, zusätzlich zu den beiden roten Blinklichtern, deutlich erleichtert. Nach Betätigung der TEMPO/STYLE-Taste wechseln die Cursor-Tasten ihre Bestimmung und dienen nun zum Einstellen der Taktart bzw. des Rhythmus-Patterns. Der Einstellbereich der Beats umfasst 1/4 bis 9/4, darüber hinaus gibt es 14 weitere, ungerade Taktarten und Taktkombinationen. Durch den Notenwerte-Mixer können die Beats den persönlichen Präferenzen angepasst werden. Die Auswahl der vorprogrammierten Patterns umfasst, neben den Standard Rock-Grooves, ein herrliches Potpourri der schönsten Heimorgel-Rhythmen wie Mambo, Tango oder Walzer. Niedlich, wie mit einem einzigen Beep-Sound in vier verschiedenen Tonhöhen die Einzelinstrumente des Drumsets simuliert werden, aber zum Üben reicht’s allemal. Hier hört ihr Pattern Nr. 8 (Funk):
Acht Speicherplätze – besser als nichts
Für den Live-Betrieb ist die Speichermöglichkeit eine große Hilfe, indem man das passende Songtempo mit jeweils einem Knopfdruck parat hat. Schade, dass es nur acht Speicherplätze gibt, denn das dürfte für die meisten Setlists zu wenig sein. Die Programmierung gestaltet sich kinderleicht: einfach Pattern oder Beat wählen, Tempo bestimmen, WRITE drücken, Zielspeicherplatz wählen, WRITE erneut drücken – fertig! Auch die Einstellungen des Noten-Mixers werden übernommen. Eine Verkettung der gespeicherten Programme erlaubt die LOOP-Funktion. Dabei kann die Programmreihenfolge nicht verändert werden, allerdings ist frei bestimmbar, mit welchem Pattern der Loop starten soll und wie viele Takte des jeweiligen Programms abgespielt werden sollen.
Gutes Tuning und punktgenaues Üben dank Stimmfunktion und Timer
Für einen Drummer steht das Stimmgerät zwar nicht gerade an erster Stelle im Zubehörköfferchen, aber schaden kann es nicht, wenn man dem schusseligen Gitarristen in der Not mal aushelfen kann. Zusätzlich zum Kammerton A können auch die restlichen elf Halbtöne der Oktave abgerufen werden. Für zeitgebundene Übungseinheiten lässt sich der Timer auf maximal 60 Minuten einstellen. Die Stoppuhr-Funktion bietet zudem die Möglichkeit, Geschwindigkeitswettbewerbe à la „Wer hält den Tempo 220 Blastbeat am längsten durch?“ zu veranstalten.
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Taugt es denn auch für Drummer?
Da das Boss DB-60 nicht als Drummer-Metronom konzipiert wurde, fehlt ein Gewinde, mit dem es an einem Beckenstativ befestigt werden kann. Es sollte also eine Ablage neben dem Set vorhanden sein. Der interne Lautsprecher stößt bei lautem Getrommel natürlich an seine Grenzen, aber dafür gibt es ja den Kopfhöreranschluss. Wichtig ist für Drummer, die bekanntlich auf der Bühne gerne mal im Dunkeln sitzen, die Display-Beleuchtung, die beim DB-60 für fünf Sekunden aktiviert oder auf Dauerlicht gestellt werden kann. Leider geht mit dieser Dauerbeleuchtung aber auch ein erhöhter Stromverbrauch einher, und mangels Netzteilanschluss kann somit den Batterien auch schnell die Puste ausgehen, was in einer Live-Situation verhängnisvoll sein kann. Für derartige Einsatzzwecke würde ich das DB-60 daher nicht empfehlen.