Fazit
Das DD-500 von Boss ist ein ausgezeichnetes Delay, das mit einer hervorragenden Klangqualität überzeugt. Dazu ist es absolut flexibel, hat 12 unterschiedliche Delay-Programme, mit denen die üblichen Brot-und-Butter-Sounds genau so abgedeckt werden wie hervorragende Vintage-Klänge von Bandecho und Analog-Delay. Dazu kommen sehr interessante moderne und experimentelle Töne, die das DD-500 ebenfalls parat hat. Das Bedienkonzept ist erstklassig, fünf Regler bieten schnellen Zugriff auf die wichtigsten Parameter, wer feiner einstellen möchte, dem stehen im Edit-Mode noch wesentlich mehr zur Verfügung. So lässt sich der Delay Sound sehr feinfühlig und vor allem individuell einstellen. Komplette Setups werden auf 198 Patches (erweiterbar auf 297) gesichert, und Anschlussmöglichkeiten für Control- und Expression-Pedale runden das Ganze weiter ab. Der Preis ist zwar nicht unbedingt ein Schnäppchen, aber für ein Delay mit diesen Möglichkeiten und einer so hochwertigen Klangqualität absolut gerechtfertigt.
- Sound
- 12 unterschiedliche Delay-Programme
- Bedienkonzept, Editiermöglichkeiten
- großes Display
- Direktsignal durchläuft nicht den digitalen Schaltkreis
- True Bypass/Buffered Bypass wählbar
- Anschlussmöglichkeiten (CTL, EXP Pedal, MIDI)
- zwei Patches können gleichzeitig verwendet werden
- Keins
- Hersteller: Boss
- Modell: DD-500
- Typ: Delay Effektpedal
- Regler: Mode, Time/Value, Feedback, E.Level, Tone, Mod Depth
- Anschlüsse: 2x Input, 2x Output, CTL1,2/EXP, USB, MIDI In, MIDI Out
- Stromverbrauch: 190 mA
- Spannung: Batterie (AA LR6 x 4), Netzteil Standard 9V DC
- Batterielebensdauer: ca. 7 Std. (Alkaline)
- Programme: 12 unterschiedliche Delay-Programme
- Speicher: 99 Bänke x 2 (A,B) oder x 3 (A,B,C)
- Maximale Verzögerungszeit: 10 Sekunden (programmabhängig)
- Looper Aufnahmezeit: bis zu 120 Sekunden
- AD/DA Wandlung: 32 Bit/96 kHz
- Display: Grafik LCD Display
- Maße: 170 x 138 x 62 mm (B x T x H)
- Gewicht: 1 kg
- Preis: 385,00 Euro (UVP)
Alexander Jensko sagt:
#1 - 10.11.2020 um 10:22 Uhr
Doch, doch – unter "Contra" wäre durchaus das sehr eigenwillige Bedienungskonzept zu verbuchen. Solange es bei den Knöpfen an der Oberfläche bleibt: alles gut. Aber alleine schon die Benennung in "Bänke" führt völlig in die Irre und widerspricht jeder Semantik, die sich seit den 1980er etablierte + bis heute gilt.Dann das Umschalten zwischen Presets. Für abgehärtete Tretminen-Treter mag es normal sein. Wer den Kasten aber z.B. für Synths verwendet und somit auf dem Tisch stehen hat, der darf sich für das außergewöhnliche Umschalten ("EXIT" halten und gleichzeitig "Time/Value" drehen) begeistern. Oder auch warten, dass sich die Begeisterung irgendwann einstellt. Tipp: das tut sie nicht. Normal schaltet man die Presets entweder mit +/- - Tasten oder mit einem Drehrad hin und her, bei vernünftigen Geräten beides. Nicht so bei Boss.Das Edit-Programm könnte genauso gut eine Text-Shell sein, benutzerfreundlich ist hier nichts.Und wenn jemand weiß, wie die BANK-Einstellungen (z.B. ob parallel oder seriell) im SIMUL-Modus (welches nur per Zufall zu finden und richtig einzustellen ist) gespeichert werden können, ohne dass einer der beiden Presets neu gesichert werden müssen – bitte melden.Dieses Ding klingt wahnsinnig gut und kann vieles – aber für das User Interface hat BOSS wohl Entwickler angeheuert, die 1990 bei Microsoft wegen Benutzerfeindlichkeit rausgeworfen wurden.