Praxis
Zum Warmspielen betreibe ich das Pedal ganz simpel in Mono. Wie sich bei der ersten Kennenlernrunde zeigt, sind die einzelnen Delay-Modi gut abgestimmt, sodass bei mir erst einmal nicht das Gefühl aufkommt, bestimmte Parameter anpassen zu wollen. Bei elf verschiedenen Modi auf so engem Raum muss man beim Anwählen allerdings schon ganz genau hinschauen. Sowohl vor einem clean eingestellten als auch im Einschleifweg eines zerrenden Amps macht das Pedal eine absolut tadellose Figur, wie ihr in den ersten beiden Beispielen hören könnt.
Ein Überblick über die verschiedenen Stereo-Optionen
Auch wenn wir Gitarristen im Live-Alltag oft nicht in den Genuss kommen, unsere Modulationseffekte in Stereo zu fahren, lohnt es sich sehr, diese Option beim DD-8 genauer unter die Lupe zu nehmen. Da das Pedal auch über zwei Eingänge verfügt, läuft es erst einmal im einfachen Stereomodus. Dieser Modus empfiehlt sich vor allem, wenn man das Pedal schon mit einer Stereoquelle beispielsweise aus einem anderen Effektpedal oder von einem Tasteninstrument kommend ansteuert. Nutzt man den Standard-Stereomodus allerdings mit dem einfachen Monosignal der Gitarre, hat dies in den meisten Modi keine Auswirkungen im Stereo-Panorama. Mit einer Befehlskombination am Pedal lässt sich aber ganz einfach der Panning- oder der Wide-Stereo-Mode aktivieren.
Hier geht dann wirklich die Sonne auf! Für die Stereobeispiele im Test betreibe ich das Pedal an einem Line 6 HX Stomp und habe hier auch unterschiedliche Amp-Typen angewählt. Welcher Stereomodus aktiviert ist, könnt ihr an den Beschriftungen ablesen.
Mein anfänglicher Eindruck, dass die Modi geschmackvoll abgestimmt wurden, bestätigt sich nach diesen Aufnahmen erneut, wobei das Pedal beispielsweise auch im Warp-Modus zusätzliches kreatives Potential bereithält. Wer aber sein Tape-Delay gern abgenutzter mag oder auch den Shimmer-Effekt vordergründiger einsetzen möchte, wird bei diesem kompakten Konzept nicht fündig.
Die drei neuen Modi des DD-8
Boss hat dem DD-8 drei neue Modi mit auf den Weg gegeben. Im Detail sind dies das +RV Delay, das Warm Delay und das GLT Delay. Beim anfangs gehörten +RV Delay erklingt, wie schon der Name verrät, ein zusätzlicher Reverb-Effekt, der bei hohem Effektanteil besonders deutlich wird, was aber auch zur Folge hat, dass die Wiederholungen sehr offensiv wiedergegeben werden. Das Warm Delay klingt schön rund und bleibt ansonsten unauffällig. Je nach Tempoeinstellung lässt sich mit dem GLT-Delay außerdem eine sehr kurze Sequenz loopen, solange der Fußschalter gehalten wird.
Auch hierzu sollen natürlich drei Hörbeispiele nicht fehlen.
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Ein simpler und einfach zu bedienender Looper
Der Looper des DD-8 verzichtet auf zusätzliche Funktionen, ist absolut intuitiv zu bedienen und bietet eine gute Aufnahmequalität. Für das abschließende Beispiel habe ich das Pedal wieder im Einschleifweg des Amps geparkt und mit einem angezerrten Sound mehrere Overdubs aufgenommen.