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Boss Dual Cube LX Test

Mit dem Dual Cube LX erweitert Boss seine Cube-Reihe um einen Desktop-Verstärker mit einer Fülle an Ampmodellen und Effekten. Die Bezeichnung Cube steht für ein Produktsortiment, das frei nach dem Motto “klein aber oho” ultraportable Verstärker bietet. Straßenmusik, heimisches Üben oder Recorden sind ihre primären Einsatzgebiete. Mit unserem Testkandidaten, dem Dual Cube LX, dem Dual Cube Bass LX für Bassisten und dem Cube Street II im Wedge-Format stehen im Januar 2023 drei Ausführungen bereit.

Boss Dual Cube LX Test

Boss Dual Cube LX – das Wichtigste in Kürze

  • ultraportabler Modeling-Verstärker für E-Gitarre
  • 8 Gitarrenverstärkertypen, 1 Mikrofonvorverstärkertyp und 7 integrierte Effekte
  • zwei 4″ Lautsprecher
  • Netzteil und Batteriebetrieb
  • 2 x 5 Watt Leistung

Das Gehäuse des Boss Dual Cube LX kommt im Topteil-Format

Der Boss Dual Cube LX präsentiert sich in einem sehr kompakten Topteilgehäuse aus Holz mit den Maßen 157 x 335 x 118 mm (ohne Griff). Schwarzer Tolex überzieht die Oberfläche und massive Kunststoffschoner schützen Kanten und Ecken. Der Amp ist als klassischer Toploader konzipiert und so zeigen sich nahezu alle Bedienelemente leicht versenkt im hinteren Drittel der Oberseite. Hier befinden sich satte 10 Potis, 2 Taster, zwei 6,3 mm Klinkeneingänge und ein Kopfhörerausgang im Miniklinkenformat. Am Kunststofftragegriff vor der Bedieneinheit lassen sich die handlichen 3,3 kg sicher transportieren.

Boss Dual Cube LX Combo
Fotostrecke: 3 Bilder Der kompakte Boss Dual Cube LX ist mit diversen Verstärker- und Effekt-Modellen bestückt.

Die Anschlüsse des Dual Cube LX sind auf Stereobetrieb ausgelegt

Der Power-Schalter an der Rückseite aktiviert den Verstärker, wenn das mitgelieferte 9-V-AC-Netzteil angeschlossen ist. Hier müssen mindestens 360 mA Strom bereitgestellt werden. Daneben befindet sich ein USB-Eingang sowie einer der beiden Loopback-Schalter, auf die ich im Bedienteil noch eingehen werde. Um den Boss Dual Cube LX per Editor-App und Mobilgerät bedienen zu können, wird der optional erhältliche Boss BT-Dual Bluetooth-Adapter benötigt. Für ihn ist ebenfalls ein Platz an der Rückseite reserviert. Über den Anschluss für einen Fußschalter in der Mitte lässt sich ein Looper steuern, aber auch abgespeicherte Sounds können hier abgerufen werden. Daneben befinden sich zwei 6,3 mm Klinken-Line-Outs, der Auxiliary-Eingang im Miniklinkenformat sowie der zweite Loopback-Schalter.
Die Front ist mit einem matt-chromfarbenen Metallgitter verkleidet, hinter dem sich die beiden 4″ Lautsprecher befinden, die den Stereobetrieb ermöglichen. Vier Gummifüße garnieren die Unterseite und sorgen für Rutsch- und Kratzsicherheit. Dort wartet auch ein Kunststoff-Batteriefach auf 8 AA-Batterien, falls keine Steckdose in greifbarer Nähe ist. Die Betriebsdauer wird im Manual mit ca. acht Stunden angegeben, wobei wiederaufladbare NiMH-Akkus ganze 10 Stunden halten sollen.
Zum Lieferumfang gehören das Netzteil, ein Stereo-Miniklinkenkabel sowie ein Manual. Optional bietet Boss neben den Fußschaltern den oben erwähnten Boss BT-Dual Bluetooth Adapter an.

Boss Dual Cube LX Bedienelemente
Fotostrecke: 5 Bilder Das Bedienfeld ist von oben zugänglich und klar gegliedert.

Mit 9 Verstärkermodellen beherrscht der Cube LX alle Genres

Der Boss Dual Cube LX ist ein portabler Modeling-Verstärker für E-Gitarren, der mit zwei 4″ Lautsprechern und einer 2 x 5W Stereoendstufe gewappnet ist.

Das Bedienpaneel bietet zwei Eingänge, wobei der linke für die Gitarre allein bereitsteht. Möchte man ein Stereopedal anschließen oder den kleinen Amp als Pedalplattform nutzen, geht es stereo in die beiden Eingänge. Am Amp selbst hat man nun die Auswahl aus insgesamt neun Verstärkertypen:

Acoustic Sim: simuliert den Sound einer akustischen Steel-String-Gitarre
JC Clean: basiert auf einem Roland Jazz Chorus
US Combo: basiert auf einem Fender DeLuxe Reverb
Brit Combo: basiert auf einem Vox AC30 im Top-Boost-Channel
Hi-Gain Stack: basiert auf einem 59er Marshall Plexi mit gebrückten Kanälen
Metal Stack: basiert auf dem Lead-Kanal des Peavey 5150
Extreme: basiert auf dem Mesa Boogie Rectifier im Modern-Mode
Mic: ist für die Verwendung eines angeschlossenen Mikrofons ausgelegt
Stereo In: ist für die Verwendung als Pedalplattform im Stereomodus konzipiert. Wählt man diesen Modus und stöpselt in nur einen der beiden Eingänge, ist auch nur ein Speaker aktiv.

Viele Einstellmöglichkeiten für die umfangreiche Ausstattung

Dem Dual Cube LX wird nun das verstärkertypische Tonestack zuteil, das aus Volume für die Lautstärke, Gain für den Zerrgrad und einem Dreiband-EQ besteht. Letzterer justiert den Sound in den Bässen, Mitten und Höhen. Darüber hinaus bietet der Dual Cube LX noch eine ganze Reihe an Effekten, die sich an den beiden Reglern “Effects” und “Delay/Reverb” genauer einstellen lassen. Insgesamt stehen jeweils zwei Effektalgorithmen simultan zur Verfügung. Der Effects-Regler erlaubt die Wahl zwischen Chorus, Flanger, Phaser, Tremolo und Heavy Octave. Der Delay/Reverb-Regler verläuft von Delaysounds bis hin zu einem Plate Reverb und sogar einem Spring Reverb im Maximalsetting. Das Delay-Tempo lässt sich hier über den Tap-Button einklopfen. Die Effektstärke wird intensiver, wenn man innerhalb eines Effektbereiches das Poti im Uhrzeigersinn dreht. In der Minimalstellung sind die Effekte jeweils gänzlich deaktiviert. Alle Einstellungen lassen sich nun abspeichern. Hierzu stehen dem User pro Amp drei Presetplätze zur Verfügung, in Gänze also 27 Slots. Hierzu wählt man mit der Memory-Taste einen Speicherplatz, der entweder grün, rot oder orange leuchtet und hält den Button gedrückt, bis er flackert.
Auch ein Looper ist an Bord, der jedoch über einen optionalen Fußschalter bedient werden muss. Die gesamte Loop-Zeit beträgt 90 Sekunden in mono oder entsprechend 45 Sekunden in stereo. Der jeweilige Recording-Zustand wird dabei über die drei dafür vorgesehenen LEDs angezeigt.

Boss Dual Cube LX Rückseite
Fotostrecke: 4 Bilder Weitere Anschlüsse sind auf der Rückseite zu sehen.

Die Konnektivität des Boss Dual Cube LX kennt kaum Grenzen

Der Boss Dual Cube LX kann auch in Zusammenhang mit einem Mikrofon bzw. Headset betrieben werden. Hierzu empfiehlt es sich, bei der Auswahl des Amp-Typs auf die Mic-Position zu gehen. Über die Miniklinkenbuchse rechts außen wird nun das Headset angeschlossen und die Mikrofonlautstärke über das Minipoti geregelt. An Ausgängen hat man beim Dual Cube LX ebenfalls nicht gespart. Entweder verbindet man ihn am Phones/Rec-Out über ein Miniklinkenkabel mit Audio Interface oder FOH, oder über den rückseitig angebrachten Line Out. Auch die Verwendung als eigenständiges Interface ist möglich, wozu man den Dual Cube schlichtweg mit dem USB-Kabel an den Rechner anschließt. Meine DAW erkannte den Amp sofort und ohne weitere Installation, was mich als PC-User positiv überrascht. Zumal hier auch die Installation eines zusätzlichen Asio-Treibers entfällt.

Der Einsatz von Mobilgeräten ist am Boss-Amp ein Kinderspiel

Dank der „i-Cube Link“-Funktion kann der Dual Cube LX auch in Kombination mit Mobilgeräten wie Handys oder Tablets eingesetzt werden. Das beigefügte 4-polige Minikabel ermöglicht es, Audiodaten über den Verstärker wiederzugeben, aber auch an das Handy/Tablet zu übertragen. Dadurch kann man z. B. den Ampsound mit einer Recording-App wie der hauseigenen “Cube Jam” aufnehmen und abspielen. Die Loopback-Schalter an der Gehäuserückseite bestimmen, ob das an der i-CUBE Link/AUX In-Buchse anliegende Eingangssignal zurück an das Mobilgerät geleitet werden soll.

Der Editor des Boss Dual Cube LX ermöglicht tiefe Eingriffe

Fotostrecke: 5 Bilder Editoransicht – Amp- und Chorussettings

Ein wesentlich feinfühligeres Editieren als am Gerät selbst funktioniert über den Editor. Dieser steht als App für iPhone und Android zur Verfügung, allerdings wird dafür der oben erwähnte Bluetooth-Adapter benötigt. Glücklicherweise hat man jedoch auch an einen Desktop-Editor für iOS und Windows gedacht, der auf der Website zum Download bereitsteht. Nicht nur das Editieren geht auf diesem Weg wesentlich komfortabler vonstatten, auch die Anzahl der verfügbaren Parameter ist deutlich reichhaltiger als am Amp selbst. So stehen hier globale EQs bereit, jeder Amp verfügt über zwei Soundvariationen und auch das Noise-Gate ist flexibel einstellbar. Auch die Effekte zeigen eine Fülle an Einstelloptionen. Insgesamt offenbart der Amp in der Software vier verschiedene Modelle für Chorus, Phaser und Reverb sowie fünf Delaytypen. Auch ein kalibrierbarer Tuner ist verfügbar. USB- oder i-Cube Link-Settings sowie Einstellungen für den Looper oder den optionalen Footswitch u.v.m. lassen sich flexibel einstellen.

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16.10.2017
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