Praxis
GT-1000Core > Audio Interface
Für den Praxistest wird das GT-1000 Core direkt an das Audio-Interface angeschlossen. Es werden die internen Amp-Simulationen benutzt und ihr hört zu Beginn einen ersten Eindruck einiger Preset-Sounds aus den ersten Speicherplätzen.
Wie gewohnt, gibt es hier eine recht bunte Mischung von Gitarrensounds jeglicher Art, die reichlich mit Effekten bestückt sind. Für brauchbare Brot-und-Butter-Sounds taugt das noch nicht so ganz, deshalb geht es jetzt zurück an den Start und es wird selbst gebastelt und quasi mit einem leeren Blatt angefangen. Ab Werk hat der Hersteller die 250 Preset-Patches auch auf die User-Speicherplätze gelegt, und wenn man von Null starten möchte, hilft die Funktion Initialize, bei der man das aktuelle Patch durch ein sogenanntes Init-Patch ersetzt. Hier sind lediglich zwei Amp-Simulationen voreingestellt, eine auf dem parallelen Weg A und die andere auf dem parallelen Weg B. Mit dem Control-Switch kann zwischen den beiden und damit den Amps umgeschaltet werden. Das ist sinnvoll, denn am Gerät gibt es wenig Schaltmöglichkeiten, und wenn man zwei Ampsounds in einem Patch verfügbar hat, ist das nicht schlecht. Denn so lassen sich dank der 24 Effektblöcke gleich zwei komplette Amp & Effekt-Settings auf parallele Signalwege legen und innerhalb eines Patches umschalten. Ansonsten gibt es in diesem Init Patch einen leicht dosierten Hall für einen etwas räumlicheren Sound.
Das GT-1000Core hat 23 unterschiedliche Amp-Modelle im Angebot, die von der Bandbreite her alles abdecken können, was benötigt wird. Klanglich ist das identisch mit dem GT-1000, denn auch hier waren mir die Amp-Modelle etwas zu dünn und ich hatte im globalen EQ die unteren Mitten ein wenig angehoben. Bei höheren Zerrgraden haben die Amps die Tendenz, etwas harsch und hart im Höhenbereich zu klingen. Die Steuerung des Sounds über die Aktionen an der Gitarre, also Anschlagstärke, Anschlagposition oder Aktionen mit dem Volume-Poti an der Gitarre funktionieren sehr gut, wenn man ein dafür geeignetes Mid- oder High-Gain-Modell nimmt. Im zweiten Beispiel könnt ihr das hören. Wer es gerne fett und breit haben möchte, dem sei empfohlen, wie im letzten Beispiel zwei unterschiedliche Amp-Modelle parallel und in Stereo zu benutzen. Hier ist eine Auswahl mit verschiedenen Amp-Sounds.
Effekte
Nun kommen wir zu den Effekten, die ja beim GT-1000Core recht üppig ausfallen, denn es stehen laut Hersteller 24 unterschiedliche Effektblöcke (Foot Volume und Looper zählen nicht dazu) zur Verfügung, die bei Bedarf auch simultan genutzt werden können. Konkret sind das folgende:
Pedal FX: Wah, Pedal Pitch
Foot Volume
Compressor: Compressor Effekte
EQ 1,2, 3, 4: Equalizer
FX1, 2, 3: Diverse Effekte z.B. Modulation, Slicer, Octaver, Pitch Shift, Harmonizer
Looper
Reverb: Hall-Effekte
Chorus: Chorus-Effekte
DS1, 2: Booster, Overdrive, Distortion, Fuzz
Send/Return 1,2: Interner Effektloop
Master-Delay: Delay-Effekte
Delay 1,2,3,4: Unterschiedliche Einstellungen des Master-Delays können gleichzeitig genutzt werden
2 x Noise Gate
2 x Amp-Simulation
Das ist eine ganze Menge, und es ist sehr vorteilhaft, dass alle Blöcke frei verschiebbar sind und in einer einigermaßen komplexen Art und Weise auch parallel genutzt werden können. Für Sound-Tüftler natürlich ein Paradies, wenn man viele Möglichkeiten hat. Was aber mitunter auch etwas unübersichtlich werden kann, vor allem beim Editieren am kleinen Display. Die Klangqualität der Effekte entspricht den Sounds aus dem GT-1000 und auch hier sind neben den Standardeffekten ein paar Specials wie der Slicer oder synthähnliche Sounds im Angebot.
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GT-1000Core > Amp
Jetzt wird die Funktion des GT-1000Core als Tretminen-Ersatz getestet, und zwar direkt vor dem (unverzerrten) Amp. Hierfür kann im Output-Menü zur besseren Anpassung die Einstellung “Amp Input” ausgewählt werden, bei der die Ampsimulation deaktiviert ist. Ich nutze lediglich die internen Overdrive/Distortion-Pedale zum Erzeugen der Zerrsounds. Das funktioniert zwar, ist aber für mein Empfinden kein ebenbürtiger Ersatz für einen Lieblings-Zerrer. Die Klangcharakteristik der gemodelten Legenden-Pedalen ist getroffen, die dynamische Ansprache funktioniert auch, aber unter der Lupe klingt es mitunter doch etwas steril. Hier sind drei Beispiele: