So werden die Klangbeispiele des Boss IR-2 in der Praxis aufgezeichnet
Für die Soundfiles spiele ich das Pedal zunächst direkt in mein Audio-Interface, eine RME Fireface UFX. Für die Klangbeispiele ohne Cabblock setze ich das IR-2 in den Return meines Peavey 5150. Um den Einsatz des Cabblocks ohne Ampblock abzuchecken, wird der 5150 über eine Loadbox mit dem Boss-Pedal verbunden. Die Gitarren werden jeweils angegeben und die Settings könnt ihr dem Video entnehmen.
Die ersten beiden Modelle des Boss IR-2, Clean und Twin, liefern deutlich unterschiedlich klingende Cleansounds, wobei der letztgenannte sogar in einen schönen Breakup gefahren werden kann. Ab dann wird es in steigender Reihenfolge Gain-reicher und die Auswahl an Amptypen ist musikalisch sehr sinnvoll und praxisnah gewählt. Das Spielgefühl wirkt auf mich überraschend natürlich und direkt. Auch wenn Platzhirsch-Modeler aus meiner Sicht noch eine Portion mehr Authentizität bieten, würde ich die Modeling-Qualität als sehr hoch einstufen. Das Einstellen der Sounds gestaltet sich dank des extrem effektiven und feinfühligen EQs sehr flexibel. Hier findet man deutlich mehr als nur das Tonestack, das ein echter Amp bieten würde, und der Grundklang lässt sich immens verbiegen. Auch in puncto Dynamik bin ich von dem kleinen Pedal angenehm überrascht, denn Spielnuancen werden relativ gut abgebildet. Mit dem Ambience-Regler werden dezente Raumanteile hinzugefügt, einen vollwertigen Reverb darf man allerdings nicht erwarten. Vielmehr hilft diese Funktion, ein realistisches Spielgefühl zu vermitteln und einem sehr trockenen Klang etwas Natürlichkeit zu verleihen. Da Pedale dieser Gattung sich gerne als Pedal-Amps auf dem Floorboard einfinden, sollte natürlich auch die Pedalfreundlichkeit stimmen. Auch das ist hier der Fall, denn das Boss IR-2 harmoniert tadellos mit meinem J.Rockett Archer. Die Celestion Impulse Responses sind exzellent gewählt und passen sehr gut zu den voreingestellten Verstärkertypen. Im letzten Klangbeispiel hört ihr ein identisches Riff, zunächst mit der Werks IR und anschließend mit einer eigenen Faltung eines Blue Bulldog Cabs. Auch wenn ich bei den meisten Modelern zu der Einsicht komme, dass meine Lieblings-IRs den Werks-IRs überlegen sind, muss ich hier passen – die Celestion-Faltungen klingen fantastisch.
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Auch in Kombination mit einem echten Amp macht der IR-2 eine gute Figur
In Kombination mit echten Verstärkern erlaubt der Boss IR-2 zwei Szenarien: Zum einen kann man ihn als reinen Amp-Modeler ohne Cabsim einsetzen, zum anderen aber auch als faltungsbasierte Speakersimulation ohne Ampblock. In beiden Anwendungsbereichen überzeugt das Bosspedal, und der Einsatz mit einem realen Röhrenamp kitzelt sogar noch etwas mehr Druck und Autorität aus dem Kästchen. Es gilt natürlich zu erwähnen, dass es sich hier um keine Loadbox handelt, also bitte nicht den Speaker-Out eures Amps mit dem Boss IR-2 verbinden!