Boss Katana 50 MKII und Boss Katana 100 MKII sind die beiden großen Combos, die der japanische Hersteller mit einem Upgrade aufgewertet hat und die jetzt zum Test bereitstehen. Groß ist bei den beiden beliebten Gitarrenverstärkern natürlich relativ und bezieht sich eher auf die Leistung von 50 bzw. 100 Watt.
Was ihre Abmessungen anbetrifft, sind die beiden Combos nämlich relativ kompakt, auch wenn sie jeweils mit einem 12″ Speaker aufwarten können. Betrachtet man aber die inneren Werte, dann offenbart sich doch eine ganze Menge, und im Vergleich zur ersten Serie der Katana Amps, die jetzt als Katana MKI bezeichnet wird, wurde kräftig zugelegt.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Weitere InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenWas ist neu?
Generell hat man an der Optik nichts verändert, die Amps haben die gleiche Größe, Farbe und den 12″ Custom Speaker inklusive Class A/B-Endstufe wie die Vorgängermodelle. Das Upgrade betrifft die Modelle Katana 50, 100, 100/212 und den Katana Head, die auch ab sofort nicht mehr in der alten Version produziert werden, lediglich die Modelle Air, Artist und Mini bleiben bestehen. Beim Upgrade wurden alle Features überarbeitet, wobei die Übertragung der Patches von Katana MKI auf Katana MKII auf jeden Fall möglich ist. Wenn sich jemand entschließt, das alte Modell durch das Neue zu ersetzen, muss bei der Sound-Programmierung nicht bei Null angefangen werden, es können die alten Sounds übertragen werden.
Jetzt aber zu den Neuheiten: Es gibt bei der Amp-Auswahl einen Variation-Taster, mit dem man nun eine Modell-Variationen für das angewählte Amp-Model zur Verfügung hat. Die Effekt-Sektion wurde ebenfalls auf fünf unabhängige Effekte aufgerüstet, die mit drei Reglern eingestellt werden. Zwei gestackte Potis machen das möglich, mit denen Booster/Modulation sowie FX/Delay separat über den kompletten Regelweg eingestellt werden können. Vorher stand nur ein Regler für je zwei Effekte zur Verfügung. Die Effektauswahl wurde erweitert, es sind nun insgesamt 65 Effektmodelle verfügbar, darunter auch Spring Reverb, Flanger 117E, Phaser 95E, Poly Octave und Pedal Bend (Whammy Effekt), das mit einem externen Expression Pedal gesteuert werden kann. Die neuen Effekte werdet ihr selbstverständlich auch gleich zu hören bekommen. Wer seine Effekte gerne in Stereo genießen möchte, der kann nun zwei 100-Watt-Modelle (geht tatsächlich nur bei den 100-Watt-Gerätschaften) koppeln und die Effekte dann in Stereo ausgeben. Außerdem lassen sich die beiden Amps über einen Master-Fußschalter (GA-FC) steuern. Darüber hinaus wurde der Boss Tone Lab Editor für Mac und PC überarbeitet.
Für dich ausgesucht
Details
Die beiden Amps kommen im kompakten Holzgehäuse, mit schwarzem Tolex überzogen und Kunststoff-Schonern an den Ecken. Mit dem Tragegriff auf der Oberseite, ebenfalls aus Kunststoff, lassen sich die Combos noch entspannt transportieren, bei einem Gewicht von 14,2 kg (Katana 100 MKII) und 10,6 kg (Katana 50 MKII) ist das auch über längere Strecken möglich. Das Bedienfeld ist von oben zugänglich (Toploader) und auf der Rückseite sind sämtliche Anschlüsse angebracht. Die Amps stehen solide und rutschfest auf vier großen Gummifüßen. Den Kippständer, um den Amp in eine leichte Schräglage zum besseren Monitoring zu bekommen, hat der Hersteller leider eingespart.
Bedienfeld
Das Bedienfeld ist in vier Sektionen aufgeteilt, links haben wir die Eingangsbuchse und den Auswahl-Regler für das Amp Model – ein Fünffach-Rasterpoti, mit dem die Modelle Acoustic, Clean, Crunch, Lead und Brown angewählt werden können. Mit dem bereits erwähnten Variation-Taster wird eine Variation des angewählten Models aktiviert, was von einer roten LED im Taster angezeigt wird. Über das Amp-Panel stehen zehn verschiedene Amp-Models zur Wahl, die dann mit Gain und Volume sowie dem Equalizer mit Treble, Middle und Bass angepasst werden. Danach folgen die drei Regler für die Effekte, der Reverb als einfacher Regler, die anderen beiden (Booster/Mod und FX/Delay) sind gestackte Potis. Über die Taster in der oberen Reihe lassen sich zusätzlich je drei Effektvariationen der einzelnen Effekte aufrufen. Den Abschluss bildet auf der rechten Seite die Master-Sektion mit dem Master-Regler für die Gesamtlautstärke, dem Power Control-Schalter, mit dem die Leistung reduziert wird, und drei Schalter, mit denen Settings gespeichert und wieder aufgerufen werden (Tone Setting). So sieht es beim Katana 50 MKII aus, der Katana 100 MKII hat in dieser Sektion noch einen Presence-Regler und fünf Taster zum Speichern von Tone.Settings.
Rückseite
Der Katana 50 MKII hat an der Rückseite einen USB-Anschluss zur Verbindung mit einem Computer, außerdem einen Line-Out/Headphones-Ausgang (6,3 mm Stereoklinke) und einen Aux-In mit Miniklinke-Stereo. Ein Expression-Pedal oder ein Dual-Switch kann am Foot-Control-Anschluss verbunden werden. Beim Katana 100 MKII gibt es noch etwas mehr, zum Beispiel einen separaten Effektloop mit Send- und Return-Anschluss für externe Effektpedale sowie einen Line-Out (Mischpult) und Power-Amp-In, um die Endstufe direkt anzusteuern. Das zum Beispiel, wenn man mit einem Modeling-Effektgerät spielt, den Amp zur Verstärkung auf der Bühne nutzen möchte und so die Preamp- und Effektsektion des Verstärkers nicht benötigt. Zusätzlich zum Foot-Control-Anschluss gibt es noch einen separaten Anschluss für den Boss-Fußschalter GA-FC. USB, Phones Out und Aux In sind hier selbstverständlich auch an Bord.
Boss Tone Studio Editor
Wer lieber mit Maus und Bildschirm editiert, statt an Reglern zu drehen, der kann das mit dem Boss-Tone-Studio-Editor-Programm erledigen. Der Editor ist grafisch recht nüchtern, aber sehr übersichtlich dargestellt. Hier lassen sich genaue Einstellungen vornehmen, vor allem können die Effekte mit mehr Parametern als am Amp direkt über die Regler justiert werden. Beim Boss Tone Studio Editor sind vier verschiedene Effektketten auswählbar, je nach Wahl liegen die Module Mod, FX und Delay vor oder hinter der Amp-Sektion. Das Amp-Panel wird oben dargestellt, in der unteren Hälfte sind die Einstellungen des angewählten Effekts eingeblendet, der über die Block-Taster darüber bestimmt wird und dann im Bild erscheint. Beim Modul-Booster stehen diverse Boost-, Overdrive- und Distortion-Models parat, die Module Mod und FX haben die gleichen Effektmodelle (30 Stück) zur Auswahl, da geht es von Chorus, Flanger bis zu Wave Synth und Acoustic-Simulatoren. Es folgen zwei Module mit Delay – man kann also auch zwei Delays hintereinander schalten – und den Abschluss bildet das Reverb-Modul. Auch in diesen Modulen stehen einige unterschiedliche Modelle zur Auswahl. Weiter geht es mit Pedal FX, EQ (parametrisch oder grafisch) und Noise Gate. Unter dem Taster Assign können alle möglichen Parameter einem Regler am Amp zugewiesen werden – also alles komplett frei belegbar. Unter der Haube steckt also wesentlich mehr, als man bei der Betrachtung des Bedienfeldes am Amp erst einmal vermutet.
Morons MORONS! sagt:
#1 - 04.10.2019 um 21:27 Uhr
Schöne Klangbeispiele und guter Test.Leider fehlt auch hier (wie so oft bei Modellern) die Angabe, wie sich der Amp beim Anpusten mit Pedalen verhält, die internen Effekt sind zwar nice to have, aber es wird doch wohl ziemlich viele Gitarristen geben, die gerne ihr gewohntes Equipment weiter nutzen wollen. Mit der neuen 200er Serie hat Boss selbst auch ein einige Pedale im Programm, die vor so einem Verstärker Sinn ergeben.Positiv muss man auf jeden Fall wohl die Bauqualität bewerten, hier geht der Konkurrent VOX mit den VX-Amps im Plastikgehäuse einen völlig unakzepablen Weg.
Jickles sagt:
#2 - 16.12.2019 um 14:29 Uhr
Der Katana kann deutlich mehr Amp-Sounds wiedergeben, als hier erklärt. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass diese durch eine andere Software deutlich leichter zu entdecken sind. Ein wenig Recherche und man hat ein noch breiteres Spektrum. Wäre schön gewesen, von diesen Erweiterungen und der inzwischen riesigen Fanbase in Tests auch mal was zu lesen.
FLOYD HENDRIX sagt:
#3 - 26.08.2021 um 06:08 Uhr
Die Combos sind ja ganz ok. ABER das Head ist im Liveeinsatz unbrauchbar. Auf Grund der Anordnung der Bedienungsregler, ist eine Bedienung des Heads auf einem Fullstack unmöglich, denn man steht ja vor dem Fullstack und da sieht man dann die Bedinelement nicht mehr........Wurden deshalb, hier nur die Combos getestet?