Boss ME-70 Test

GEHÄUSE/OPTIK
Das schwarz gesprenkelte Stahlblechgehäuse signalisiert eindeutig, wo das Gerät hingehört: auf die Bühne. Allen dort auftretenden physischen Belastungen ist das ME-70 mühelos gewachsen. Hier wurde, wie schon beim Vorgänger, auf eine robuste Ausführung Wert gelegt. Alle Regler, Schalter und das Display befinden sich auf der Geräte-Oberseite, die Anschlüsse auf der Rückseite. Die Fußtaster, mit denen die einzelnen Effektblöcke geschaltet werden, und das Pedal sind etwas schmaler ausgefallen als beim ME-50, was Platz schafft für einen zusätzlichen Schalter und damit auch einen weiteren Effektblock. Für stabilen Halt sorgen sechs breite Gummifüße. Ebenfalls auf der Unterseite finden wir das Batteriefach für sechs 1,5V Mignon AA Batterien, mit denen das ME-70 bis zu 12 Stunden ohne externe Stromversorgung auskommt. Trotzdem empfiehlt es sich, ein zusätzliches Netzgerät zu erwerben, denn mit der Zeit wird das ständige Batteriewechseln doch etwas nervig und teuer. Schade, dass das Netzgerät nicht im Lieferumfang enthalten ist.

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OBERSEITE/BEDIENUNG
Auf der Oberseite befinden sich 25 Regler, mit denen alle Soundveränderungen eingestellt werden können. Klingt im ersten Moment nach großem Durcheinander, ist es aber gar nicht, denn das Gerät ist wirklich übersichtlich aufgebaut. Also der Reihe nach: Alle Sektionen, das heißt, die einzelnen Effekte und der Preamp, sind inklusive der jeweils dazugehörenden Regler durch eine weiße Umrandung voneinander abgegrenzt. Oben links finden wir mit besagter Preamp-Sektion schon die erste Neuerung, ein Preamp mit verschiedenen Amp- und Speakersimulationen. Mit dem Type-Regler wählt man zwischen sechs verschiedenen Amp-Charakteristiken, den bewährten Boss COSM-Simulationen legendärer Amps. Geregelt wird das Ganze mit Gain, Bass, Middle, Treble, Presence und Level. Es gibt außerdem die Möglichkeit, den Preamp einfach als neutralen Equalizer einzusetzen, um beispielsweise das Effektgerät frequenzmäßig an unterschiedliche Amps anzupassen oder für extreme Frequenzverbiegungen bei Metal-Sounds.

Neben dem Preamp wartet der Regler für den Reverb, mit dem zwei Hall-Typen, nämlich Room und Hall, angewählt und in der Intensität eingestellt werden. Es folgen mit Master-Volume, dem Taster für EZ Tone (einfaches Soundeinstellen), Edit, Write und Bank die allgemeinen Bedienelemente. Eingebettet zwischen diesen Tastern liegt das Display, das im Memory-Mode die Nummer der angewählten Speicherbank anzeigt.

Rechts neben dem Display befindet sich der Pedal FX Regler, mit dem der Modus des Pedals angewählt wird, das normalerweise als Volume-Pedal seinen Dienst verrichtet. Tritt man es aber fest durch, wird eine zweite Funktion angewählt, die sich mit diesem Regler einstellen lässt. Hier kann zwischen Wah, Whammy (+1, -1) Voice Effekt und der Tempo Steuerung von Modulation oder Delay gewählt werden.

OBERFLÄCHE/BEDIENUNG II
In der unteren Hälfte sind die vier Effektsektionen mit jeweils vier Reglern untergebracht. Mit einem Rasterpoti wählt man den jeweiligen Effektmodus aus und mit den übrigen drei Potis wird der Effektsound eingestellt. Ein- und ausschalten lässt sich das Ganze mit dem dazu gehörenden Schalter, der bei aktivem Effekt von einer leuchtenden roten LED geschmückt wird.

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Der erste Effektblock wird als Comp/Fx bezeichnet und ist neu hinzugekommen. Er bietet Compressor, Touch Wah,  Defretter, Tone Modify oder einfach nur die Funktion SOLO, die das Signal den Einstellungen entsprechend boostet – sehr gut geeignet, um die Lautstärke im Solo etwas anzuheben.

In der zweiten Sektion kommen die verschiedenen Verzerrer an die Reihe, insgesamt zehn an der Zahl, die von Natural Overdrive über Metal Distortion bis zum Fuzz reichen. Geregelt werden sie mit Drive, Tone und Level.

Im dritten Block sind die Modulationseffekte untergebracht. Hier finden wir unter anderem Chorus, Phaser, Flanger, Harmonist und Tremolo. Und last but not least Nummer vier mit dem Delay. Auch hier gibt es unterschiedliche Echo-Effekte von Analogecho über Modulate (Echosignal & Chorus) bis zum Tap-Delay, bei dem man per Pedal das Tempo des Delay-Effekts eintippen kann. Auch eine Phrase Loop-Funktion steht zur Verfügung, ein Looper mit einer Aufnahmezeit von bis zu 40 Sekunden, dessen Aufnahme über den Delay-Taster gesteuert wird. Das ist sehr praktisch zum Üben: Schnell eine Rhythmus-Gitarrenspur aufnehmen und dann endlos Solo dudeln …

Aufbau und die Bedienung entsprechen praktisch einer Hintereinanderschaltung dieser vier Effekte, die im Wesentlichen nicht komplizierter zu bedienen sind als Einzelpedale. Wer aber keine Lust auf Stepptanz mit vier Pedalen hat und seine Effektkombinationen lieber abspeichern möchte, der kann das im zweiten Bedienmodus, dem Memory-Mode, verwirklichen. Hier stehen 36 User-Speicher und 36 Presets zur Verfügung, aufgeteilt auf 18 Bänke mit je vier Speicherplätzen.

RÜCKSEITE/ANSCHLÜSSE
Sämtliche Anschlüsse sind auf der Rückseite untergebracht, beginnend mit dem Input, der auch als On/Off-Schalter fungiert und das Gerät einschaltet, sobald ein Stecker die Buchse belegt. Es folgen zwei Ausgänge (Output) zum Anschluss an einen Gitarrenamp, über die das Signal ohne frequenzkorrigierte Speakersimulation ausgegeben wird. Wer aber das ME-70 direkt an die PA anschließen oder für Recordingzwecke mit den integrierten Preamp-Sounds nutzen möchte, der sollte den REC OUT/PHONES Ausgang benutzen.

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Ein Stereo-Miniklinken-Eingang (AUX IN) schließlich dient zum Anschluss einer Signalquelle wie zum Beispiel eines MP3 Players, will man zwischendurch vielleicht zu Backing-Tracks üben. Falls die vorhandenen Schalter zur Steuerung nicht ausreichen, kann man an die Footswitch-Buchse zwei zusätzliche Fußtaster anschließen, die Preamp oder Reverb ein- oder ausschalten.

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Dirk sagt:

#1 - 31.12.2011 um 11:57 Uhr

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Das ME 70 ist schon ein Brett. Man braucht halt ne Zeit dazu um es zu lernen. Denn so gut wie der Kollege dieses Boss hier erklärt hat, kann das kaum ein Musikgeschäft. Vielen Dank für diesen genialen Test - sogar mit Sound. Chapeau!!

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