Praxis
Es folgt zunächst eine kleine Bestandsaufnahme für einen groben Überblick über die Klanggestaltung. Ihr hört die drei Modi im nackten Zustand, also ohne Modulation (Detune auf 7 Uhr), und in einem Mischungsverhältnis von 50:50. Zu Beginn kommt die Gitarre ohne Effekt, damit ihr eine bessere Vergleichsmöglichkeit zum Klangunterschied mit dem Effektsound erhaltet.
Gitarre | Balance | Tone | Detune | Mode |
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Les Paul | 12 | 12 | 7 | 1-2-3 |
Im Mode 1 wird dem Originalsignal ein nach oben oktaviertes hinzugefügt. Beim zweiten Modus ist das ebenfalls der Fall, aber hier kommt noch ein weiteres Signal auf gleicher Tonhöhe hinzu, während beim dritten Modus der Zusatzton eine Oktave tiefer ist. Allerdings hat der Klang nicht viel mit einem Pitch-Shifter gemeinsam, denn zusätzlich zu den genannten Intervallen werden noch leise harmonische Obertöne generiert, die den Grundsound der Gitarre bei extremen Einstellungen erheblich verändern können.
Der vorangegangenen Einstellung hört man schon sehr deutlich den digitalen Einschlag der Klangerzeugung an, es klingt mitunter etwas blechig. Aber das gehört auch teilweise zur Konzeption des Gerätes, denn man möchte weg vom „normalen“ Gitarrensound. Wer mal schnell eine 12-saitige Gitarre imitieren möchte, der kann das aber mit einer dezenten Einstellung im Mode 1 erreichen. Hier habe ich auch den Detune-Regler weiter aufgedreht, was zur typischen leichten Verstimmung führt, die man von der 12-saitigen kennt. Wenn die Modulation aktiviert ist, dann ist auch der Sound in Stereo wesentlich breiter und verteilt sich gut über das Panorama.
Gitarre | Balance | Tone | Detune | Mode |
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Strat | 9 | 11 | 14 | 1 |
Die Leistung des Prozessors ist sehr gut, was die Polyphonie betrifft. Selbst wenn alle sechs Saiten mit Strumming gespielt werden, gibt es keine Signalaussetzer oder unerwünschte Töne. Mit einem vorgeschalteten Overdrive können Lead-Lines mit zusätzlicher Oktave erzeugt werden. Ich habe für das nächste Beispiel den Effektanteil etwas höhergeschraubt.
Gitarre | Balance | Tone | Detune | Mode |
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Strat | 10 | 12 | 13 | 1 |
Bei den nächsten Beispielen werdet ihr die einzigartige Mutation der Gitarre durch Drehen des Balancereglers erleben. Wenn man den Klang dabei in eine Schublade einordnen möchte, dann geht es leicht in Richtung Orgel. Oder besser eine Promenadenmischung aus Gitarre und Orgel, bei der die Klanggestaltung der Gitarre erhalten geblieben ist. Am Anfang, bei einer Balance-Einstellung von 8-9 Uhr, klingt das Ganze noch nach deftigem Octaver, aber durch das Erhöhen des Effektanteils wird die Obertonstruktur verändert und der Sound voller. Dabei bleiben aber die gesamten Spielnuancen wie Deadnotes, Harmonics, usw. komplett erhalten und auch das Signal ist direkt da. Eine krasse Zeitverzögerung wie zum Beispiel bei Guitar-To-Midi mit Synth-Sounds ist hier nicht angesagt. Auch mit der Anschlagsdynamik kann gearbeitet werden, der Prozessor trägt hier einiges zum guten Spielgefühl bei. Ihr hört den Sound mit fünf unterschiedlichen Einstellungen des Balancereglers.
Für dich ausgesucht
Gitarre | Balance | Tone | Detune | Mode |
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Les Paul | 7-8-10-14-17 | 12 | 13 | 1 |
Mir hat der MO-2 am besten in Kombination mit anderen Pedalen gefallen, entweder mit vorgeschaltetem Verzerrer oder auch mit einem Delay, um etwas andere sphärische Klänge zu erzeugen. Das könnt ihr beim nächsten Beispiel hören, bei dem ein Boss Space Echo Pedal hinter dem MO-2 werkelt.
Gitarre | Balance | Tone | Detune | Mode |
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Les Paul | 11 | 13 | 15 | 2 |