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Boss MS-3 Test

Praxis

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Im Praxisteil soll es zuerst um Klang und Signaltreue gehen, zwei Parameter, die bei einem Loop-Switcher immens wichtig sind. Die Klangunterschiede sind dabei recht gering, deshalb solltet ihr euch nicht mit Notebook-Lautsprechern abgeben, sondern eher hochwertige Abhörboxen oder Kopfhörer benutzen.
Beim Signaltest wird der Klang bei der Verwendung des MS-3 mit dem direkten Signal zwischen Amp und Gitarre verglichen. Dazu stehen eine SG und ein Marshall Plexi bereit. Der Plexi gibt bei einer Mid-Gain-Einstellung etwaige Pegelunterschiede recht genau durch eine Veränderung des Zerrgrades wieder. Um die Soundqualität auch unter dem Aspekt der Dynamik abzuklopfen, habe ich bei den Beispielen zuerst hart mit dem Pick und dann sanft mit den Fingern angeschlagen (Bsp. 1). Beim zweiten Beispiel sind drei Overdrive-Pedale direkt zwischen Gitarre und Amp geschaltet, ein Weehbo Helldrive, ein Okko Diablo und der Friedman BE-OD. Die Pedale verfügen über eine True Bypass-Schaltung und sind deaktiviert, denn es geht ja um den eventuellen Klangverlust beim Verschalten der Effektpedale in Reihe. Beispiel 3 zeigt dann das MS-3 zwischen Gitarre und Amp, die drei Overdrive-Kollegen sind nun in den drei Loops des MS-3 geparkt, auch hier ist alles auf Bypass. Effekt-Sektionen sind im MS-3 nicht aktiviert, ich habe ein unbeschriebenes Patch genommen, auch am Output-Pegel ist nichts verändert.

Das Konzept, einen Loop-Switcher mit einem Multieffekt zu kombinieren geht auf.
Das Konzept, einen Loop-Switcher mit einem Multieffekt zu kombinieren geht auf.

Der Sound von Direktsignal und den drei dazwischengeschalteten Pedalen ist recht ähnlich, lediglich in den Mitten wird es bei den Pedalen einen Hauch dünner. Wenn der MS-3 dazwischengeschaltet wird, kommen etwas mehr obere Mitten hinzu, der Sound klingt im Vergleich zum Direktsignal etwas schärfer. Das liegt natürlich daran, dass das Signal auch bei ausgeschalteten Effekten und Loops nicht komplett auf dem analogen Weg bleibt. Es gibt einen Input- und Output-Buffer, aber die Signalführung ist hier anders als bei den ES-5 und ES-8 Loopern von Boss, die mit komplett analogem Signalweg ausgestattet sind. Der MS-3 ist, was die Schaltung und Signalführung betrifft, dann doch eher ein Multi-Effekt mit drei zuschaltbaren Loops. Absolute Signal-Fetischisten sind wahrscheinlich besser mit den analogen Loopern aufgehoben, aber was den Pegel anbetrifft, gibt es nichts zu beanstanden. Außerdem kann mit dem Output-EQ bei Bedarf noch etwas Finetuning vorgenommen werden. Das habe ich dann auch beim vierten Beispiel gemacht, bei dem die Mitten bei 800 Hz um 1 dB angehoben und die Höhen um 2 dB abgesenkt wurden, um dem Originalsound wieder etwas näherzukommen. Der Output-EQ mit parametrischer Mittenregelung ist ein sehr gutes Feature und kann generell gut zum Finetuning eingesetzt werden.

Audio Samples
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Gitarre direkt in den Amp Gitarre – 3 Overdrive Pedale (Bypass) – Amp Gitarre – MS-3 – Amp Gitarre – MS-3 (mit EQ) – Amp

Jetzt geht es an die Sounds mit den bereits erwähnten drei Pedalen in den Loops 1 bis 3. Hierfür steht der clean eingestellte Sovtek MIG-50H bereit und es wird immer ein Overdrive in Kombination mit einem oder zwei Effekten des MS-3 benutzt. Die Auswahl ist sehr groß und deckt prinzipiell eine Menge an Sounds für viele Stilistiken ab. Auch das Noise Gate tut gute Dienste und stellt die Spielpausen beim Einsatz des Friedman BE-OD ruhig. Im dritten Beispiel hört ihr zuerst das Riff ohne Noise Gate, dann wird es eingeschaltet und es herrscht Ruhe. Der integrierte Tuner sorgt nicht nur für gute Stimmung, man spart hier auch wieder ein weiteres Pflichtpedal. Ein Board mit Vollbelegung aller drei Loops misst deshalb bei Standard-Effektpedalen der Boss-Größe ca. 300 x 250 mm, man ist hier also tatsächlich mit einem kleinen Köfferchen unterwegs und hat trotzdem eine große Klangpalette im Angebot. Bei der Klangqualität muss man allerdings leichte Abstriche machen. Wenn man die Qualität der Modulationseffekte mit dem neuen Flaggschiff MD-500 vergleicht, dann klingen sie schon etwas flacher: brauchbar für den Bühneneinsatz, aber nicht gerade in der Champions League. Der Sound wird etwas dünner, je mehr Effekte benutzt werden, der Prozessor ist dabei höher ausgelastet. Dosiert man die Effekte sparsam, funktioniert das Ganze aber entsprechend gut.

Audio Samples
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Weehbo Helldrive mit Delay und Modulated Reverb (Strat) Weehbo Helldrive mit Tremolo und Spring Reverb (Tele) Friedman BE-OD zuerst ohne Noise Gate, dann mit Noise Gate (Les Paul) Friedman BE-OD mit Flanger (Les Paul) Okko Diablo mit Uni-V und Reverb (Jaguar P90)

Der MS-3 kann allerdings auch komplett ohne zusätzliche Effekte benutzt werden. Falls man mal mit ganz kleinem Besteck unterwegs ist, dann reicht der Schalt-Riegel auch alleine völlig aus. Dazu kann man das Gerät entweder direkt vor einen clean eingestellten Amp schnallen und interne Overdrives zum Zerren benutzen, oder auch mit der Vier-Kabel-Methode einen Verstärker ansteuern und sich der Ampzerre bedienen. Die Kanalumschaltung kann ebenfalls vom MS-3 übernommen werden, das funktioniert problemlos mit Amps, die per Standard-Schaltkontakt umgeschaltet werden. Ich habe mir für den schnellen Einsatz ein Patch mit einem Overdrive, Distortion, Chorus, Delay und Reverb zusammengestellt. Durch die Möglichkeit, die Reihenfolge der Effektblöcke im MS-3 zu verändern, ist es möglich, zwei Zerreinheiten (FX1 und FX2) hintereinander zu legen. Wenn ich nun dieses Patch im Manual Mode bediene, dann kann ich Overdrive, Distortion, Chorus und Delay einzeln mit den Schaltern 1 bis 4 aktivieren. So klingen die unterschiedlichen Kombinationen:

Audio Samples
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Blues OD und Reverb (Strat) Lead DS und Reverb (Strat) Blues OD, Chorus und Reverb – Volume an der Gitarre leicht zurück genommen (Strat) Lead DS, Delay und Reverb (Strat)
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