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Boss Pocket GT Test

Beim Boss Pocket GT handelt es sich um einen ultrakompakten Kopfhörerverstärker, der sich ideal zum Üben und zu Recordingzwecken einsetzen lässt und dank seiner Bluetooth-Funktion in Kombination mit einem Smartphone oder Tablet weitreichende Möglichkeiten bietet. Dazu gehört zum einen ein toller Editor, aber auch die Option, Songs entweder vom Handy oder aber direkt aus YouTubein einem Browser zu öffnen und dann dazu zu jammen.
Das Ganze kommt in der Größe eines Smartphones und speist sich aus einem per USB aufladbaren Akku, sodass lästige Batteriewechsel entfallen. Wer glaubt, dass man bei diesem Winzling Abstriche hinsichtlich der Effektalgorithmen machen muss, der irrt. Hier steht eine Vielzahl an Amp- und Effektmodellen zur Auswahl und es ist sogar die Kompatibilität zum Boss GT-1 in beide Richtungen gewährleistet.
Mir liegt das Pocket GT zum Test vor und ich will mich persönlich davon überzeugen, ob wir es hier mit der neuen Übe-Wunderwaffe

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Details

Gehäuse/Optik Das Boss Pocket GT macht seinem Namen alle Ehre, denn mit seinen Maßen von 70 x 28 x 130 mm entspricht es im Prinzip der Größe eines etwas dickeren Handys. Das Gehäuse besteht aus schwarzem Kunststoff und auch das Gewicht von knapp 151 g belastet die Hosentasche kaum.
Auf der Oberseite zeigt ein ca. 1,5 x 1cm großes Display in blauen Ziffern zweistellig die jeweiligen Preset-Nummern an, rechts daneben wartet ein Value-Endlospoti mit Schaltfunktion und darunter drei Funktionspotis, die unterschiedlichen Parameter justieren. Den Abschluss der Editierebene bilden drei Taster für weitere Funktionen, auf die ich weiter unten noch eingehen werde. Im letzten Drittel der Oberseite erinnern drei weitere Taster an das Bedienfeld alter CD-Player, zumal sie auch mit den klassischen Symbolen für Vorwärts, Rückwärts, Play und Pause versehen sind. 

Fotostrecke: 3 Bilder Der Boss Pocket GT vereint Kopfhörerverstärker und Multieffektgerät in einem Gehäuse.

Die Anschlüsse finden sich seitlich am Gehäuse, rechts die Eingangsbuchse im 6,3 mm Klinkenformat, ein USB-Anschluss und der Power On/Off-Schiebeschalter. Das Gerät arbeitet mit einem Akku, der über den Micro-USB-Anschluss mit einem handelsüblichen 5V-USB-Netzteil geladen wird, wobei der „Charge”-Vorgang durch eine orangefarbene LED daneben quittiert wird. Die Dauer des Akkubetriebs wird mit ca. vier Stunden angegeben, wobei die Ladedauer bei deaktiviertem Gerät ca. drei Stunden beträgt.
Linksseitig befindet sich der Mastervolume-Regler sowie ein Aux In und ein Kopfhörer- bzw. Recording-Ausgang, beide im Miniklinkenformat. Ein zusätzlicher Schiebeschalter aktiviert eine “Center Cancel“-Funktion, die laut Manual Soli und Vocals in Audiofiles in der Lautstärke reduziert. In der rechten oberen Ecke ist eine kleine Öffnung zu erkennen, durch die z.B. ein Trageriemen oder Ähnliches geführt werden kann. Zwei gummierte Streifen unter dem Pocket GT halten es auf jeder Unterlage stabil am Platz. 
 Zum Lieferumfang gehören ein USB-Kabel und ein mehrsprachiges Manual, wobei weitere umfangreichere Informationen und Parameter- bzw. Algorithmenübersichten auf der Website zum Download bereitstehen.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Verbindung zur Außenwelt erfolgt über die Anschlüsse, die auf die beiden Gehäuseseiten verteilt sind.

Bedienung

Das Boss Pocket GT ist als portabler und akkubetriebener Kopfhörerverstärker konzipiert, der via Bluetooth mit einem Smartphone oder Tablet verbunden werden kann. Dem User stehen 99 überschreibbare Presets zur Verfügung, pro Preset sind 9 Effektalgorithmen aktivierbar, die sich auch variabel in der Effektkette platzieren lassen. Diese sind:

  • FX1 und FX2: Im Prinzip handelt es sich um zwei getrennt belegbare, unabhängige und frei positionierbare FX-Blöcke, in denen sich diverse EQs, Kompressoren, Modulationseffekte, Touch Wahs, Acoustic-Simulators, Pitch Shifter u.v.m. versammeln.
  • Pedal FX: Hier stehen 6 Wahs und 1 Pedal-Bend-Effekt zur Auswahl.
  • OD/DS: In diesem Block versammeln sich satte 22 Verzerrerpedale, die in mehreren Parametern getweakt werden können.
  • Preamp: Hier gelangen wir zur Amp-Simulation mit 27 klassischen Amp-Modellen und 8 Cab-Simulationen, wobei letztere auch vollständig abschaltbar sind.
  • Noise Suppressor: Besteht aus einem Noisegate mit drei justierbaren Parametern.
  • Foot Volume: Hinter diesem Block verbirgt sich das Volume-Pedal.
  • Delay: Der Delay-Bock kommt mit 7 Delay-Modellen, unter ihnen auch das Boss Tera Echo sowie diverse andere Modelle.
  • Reverb: Hier stehen 8 Reverbtypen zur Verfügung, darunter auch Delay- und Modulationskombinationen.
  • Master: Im Masterblock kann man Mastertempo, Mastertonart und natürlich Mastervolume festlegen. Ein globaler Master-EQ lässt grundlegende Einstellungen zu.

Zu Volume- und Wah-Block sei gesagt, dass das GT Pocket nicht den Betrieb eines externen Expressionpedals unterstützt. Hier wurde lediglich die identische Software des GT-1 eingesetzt, was erfreulicherweise auch zu einer Kompatibilität der beiden Geräte in beide Richtungen führt und man beispielsweise seine GT-1 Presets auch auf dem GT-Pocket programmieren kann. Eine Kompatibilität zum GT-1000 oder der Core-Einheit ist aufgrund der unterschiedlichen Modelling-Engines jedoch nicht gegeben.
Selbstverständlich lässt sich die Einheit auch als Stand-alone Gerät betreiben, wobei hier hinsichtlich des Editierens nur eingeschränkte Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Über den Select-Button kann lediglich zwischen den Parametern Gain, Level, Reverb oder OD/DS, Mod und Delay umgeschaltet werden. Ein längeres Gedrückthalten des Value-Reglers speichert die vorgenommenen Einstellungen ab, wobei auch der Speicherplatz frei gewählt werden kann.
Über den Tuner/Exit-Button gelangt man zu einem chromatischen Stimmgerät, das sich via App kalibrieren lässt. An dieser Stelle finde ich es etwas schade, dass man nicht auch noch eine rudimentäre Metronomfunktion eingebaut hat. Die kann man sich zwar via Bluetooth vom Handy holen, aber, auch wenn es altmodisch klingen mag: Das Smartphone beim Üben mal weglegen zu können, hat auch sein Gutes.
Für tiefergreifende Editierfunktionen bietet sich jedoch der Anschluss via Bluetooth an Tablet oder Handy an, bzw. die Verbindung an einen Apple- oder Windows-Rechner via Micro-USB.

Fotostrecke: 3 Bilder Ein 15 x 10 mm großes Display zeigt die Preset-Nummern an, mit dem Value-Regler lassen sich die Parameter justieren.

Pocket GT mit Smartphone/Tablet

Um diese Funktion nutzen zu können muss man lediglich die “BTS for Pocket GT“-App herunterladen, das Gerät auswählen, über den Bluetooth-Button mit dem Pocket GT paaren und schon ist man im Rennen. All dies verläuft vollkommen problemlos und intuitiv.
Beim Öffnen der App zeigt sich unten das Editor-Menü, mit dessen Hilfe man nun an alle Presets mitsamt Effektblockansicht gelangt. Einmaliges kurzes Drücken aktiviert einen Effektblock und Gedrückthalten führt zu den Parametern. Über Chain-Edit lassen sich die Effekte in ihrer Reihenfolge frei bestimmen. Im Session-Modus gelangt man zu einem Browser, in dem beispielsweise YouTube-Links eingefügt oder aber Songs, die sich auf dem Mobilgerät befinden, in den Player geladen werden. Hier lassen sich auch spezielle Marker innerhalb des Videos an beliebiger Stelle platzieren und so A/B Loops setzen, wenn es darum geht, eine spezielle Passage mal in Schleife zu üben. In Kombination mit den Markern ist man nun in der Lage, über das “Memory Number“-Feld bestimmte Presets zuzuweisen. Das heißt, dass man seine Sounds mit einem bestimmten Timecode umschalten kann, beispielsweise, wenn die Refrain-Sektion im Playback zur Solo-Sektion wechselt, was ein tolles Feature ist, da hier ja externe Fußschalter wegfallen. All diese gesetzten und bearbeiteten Punkte innerhalb eines Tracks lassen sich als komplette Sessions nun auf den Rechner, Handy oder eine Cloud exportieren.
Durch die im unteren Drittel des Pocket GT angeordneten Vorwärts-, Rückwärts-, Play- und Pause-Tasten kann man im Song vorspulen, durch gemeinsames Drücken von Play und Rewind zum Stückanfang zurückkehren oder durch gemeinsames Drücken von Play und Forward den nächsten Song anwählen. Interessanterweise funktionieren diese Funktionen auch, wenn ich die Boss-App schließe und beispielsweise die Spotify- oder iTunes-App öffne.
Im Librarian-Reiter lassen sich nun Livesets mit eigenen Preset-Kollektionen zusammenstellen, die dann auch gespeichert werden können. Der Boss “Tone Central“-Menüpunkt liefert noch weiter Custom-Presets, die dort zum Download bereitstehen.
Der Menü-Reiter liefert eine üppige Auswahl an zusätzlichen Optionen, wie z.B. einen übersichtlichen Tuner, der sehr schnell auf das Gitarrensignal reagiert, einen Batterie-Check, USB- und Bluetooth-Settings, sowie Zugang zum Manual. Besonders toll ist das Feature “Knob Assign”, über den die Parameter, die über die Quick-Edit-Regler OD/DS, Mod und Delay auf der Pocket GT Oberseite erreichbar sind, individuell zugewiesen werden können. Sprich, die obere Reihe ist mit den Parametern Gain, Level und Reverb fix, die zweite Reihe jedoch frei belegbar.

Fotostrecke: 5 Bilder Preset-Ansicht

Pocket GT mit Computer

Will man seinen Rechner zum Editieren und Jammen benutzen, stehen sowohl Editor als auch Treiber auf der Boss-Website zum Download bereit. Auch hier liefen die Installation und Inbetriebnahme, in meinem Fall an einem Windows PC, vollkommen problemlos.
Prinzipiell sieht man hier die gleichen Funktionen wie in der App, allerdings fällt die Editoransicht verständlicherweise etwas großzügiger aus.

Fotostrecke: 2 Bilder Amp Block
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Profilbild von roseblood11

roseblood11 sagt:

#1 - 04.09.2021 um 08:53 Uhr

1

Macht doch bitte mal einen Vergleich des Pocket GT mit dem NUX MG 300 und dem Fender Mustang Micro.
Drei konzeptionell unterschiedliche Geräte, die alle das Üben mit Kopfhörer ermöglichen, daneben aber unterschiedliche zusätzliche Funktionen bieten. Mit dem Fender kann man sich im Raum frei bewegen, das NUX dagegen kann als kleine Lösung sogar auf der Bühne genutzt werden und man kann Impulsantworten laden.

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