Praxis
Ich habe das Power Stack Pedal vor meinen clean eingestellten Sovtek MIG-50 geschaltet, der an eine 4×12 Box (Marshall) angeschlossen ist. Die Klangregelung am Amp wurde komplett neutral (alle Regler auf 12 Uhr Position) eingestellt. Ihr hört erst einmal den Sound ohne Pedal.
Jetzt das Ganze mit dem Power Stack Pedal. Die ersten drei Regler stehen in der Mitte, der Sound-Regler ist komplett auf Linksanschlag in der Position Crunch. Wir erhalten einen dreckigen, aber dennoch sehr klaren, leicht angezerrten Sound.
Gitarre | Level | Bass | Treble | Sound |
Strat | 12 | 12 | 12 | 7 |
Der Sound-Regler ist zwar primär für den Verzerrungsgrad zuständig, trägt aber seinen Namen zu Recht, denn auch der Klang ändert sich ein wenig, wenn man den Regler weiter aufdreht. Die Höhen werden leicht angehoben und das Kompressionsverhalten nimmt allmählich zu. Man hat tatsächlich in jeder Position einen etwas anderen Sound. Die dynamische Ansprache ist außerordentlich gut, hier werden keine typischen Klangeigenschaften von Gitarre oder Spieler glattgebügelt. Die sehr guten Übertragungsqualitäten des Originals sind hier ebenfalls in guter Qualität nachempfunden. Beim nächsten Beispiel werden die Saiten zuerst leicht mit den Fingern angeschlagen (warmer, bassiger Ton) und dann hart mit dem Pick bearbeitet (mehr Zerre, höhenreicher Klang). So soll’s sein.
Gitarre | Level | Bass | Treble | Sound |
Strat | 11 | 12 | 12 | 9 |
Wichtig bei der Einstellung des Pedals ist die Arbeitsverteilung zwischen Sound- und Level-Regler. Mit Level auf 12 und Sound auf 7 Uhr (Crunch Position) hatte ich zu Beginn direkt eine gute Anpassung der Lautstärke zwischen normalem Ampsound und dem Klang mit eingeschaltetem Pedal. Wenn man den Soundregler für mehr Verzerrung weiter aufdreht, sollte man Level entsprechend zurücknehmen. Auch mit der Klangregelung ist man in der mittleren Position schon ganz gut bedient und kann ausgehend davon etwas Finetuning vornehmen. Beim nächsten Beispiel habe ich für einen angezerrten Sound á la Rolling Stones die Höhen etwas angehoben.
Gitarre | Level | Bass | Treble | Sound |
Tele | 11 | 11 | 13 | 9 |
Wo wir gerade dabei sind, wollen wir einmal die komplette Arbeitsweise der Klangregelung untersuchen. Mal sehen, welche Bandbreite mit den beiden Reglern – bei fehlendem Mittenregler, der ja bei Marshall Sounds nicht verkehrt ist – eingestellt werden kann. Es geht los mit den tiefen Frequenzen, zuerst auf 7, dann 12 und schließlich 17 Uhr. Der Treble-Regler bleibt in mittlerer Position.
Für dich ausgesucht
Gitarre | Level | Bass | Treble | Sound |
SG | 11 | 7-12-17 | 12 | 11 |
Hier wird gute Arbeit abgeliefert. Ab 200Hz abwärts wird mit einem guten Wirkungsgrad der Bassbereich geregelt. In der ersten Hälfte passiert am meisten, dann wird es nur noch druckvoller und fetter, aber nie undefiniert. Man kann sehr gut und feinfühlig mit dem Poti umgehen.
Bei den Höhen geht es ab 2 kHz los und auch hier ist der Wirkungsgrad sehr hoch. Hier ist von muffig bis kratzig alles im Angebot.
Gitarre | Level | Bass | Treble | Sound |
SG | 11 | 7-12-17 | 12 | 11 |
Die australische Rock-Fraktion wird mit einer Soundeinstellung in der Mitte zwischen Crunch und Drive sehr gut bedient. Hierfür wäre ein Mittenregler zum Finetuning natürlich nicht schlecht, aber das Ergebnis ist auf jeden Fall mehr als zufriedenstellend.
Gitarre | Level | Bass | Treble | Sound |
SG | 12 | 12 | 9,5 | 9,5 |
Bei Soundregler-Einstellungen nach 12 Uhr wird der Klang heißer und die Verzerrung auch etwas dichter. Wo vorher sehr dynamisches Zerrverhalten angesagt war, wechselt die Charakteristik jetzt mehr zum härteren und leicht komprimierten Overdrive-Sound. Classic Rock Riffs auf den tiefen Saiten kommen gut, wenn man den Soundregler auf 14 Uhr stellt, der Klang geht dann mehr in Richtung JCM 800.
Gitarre | Level | Bass | Treble | Sound |
SG | 11 | 11 | 11 | 14 |
Nimmt man eine Humbucker-Gitarre mit hohem Output, gibt es tatsächlich das Gain-Brett, das der normale Plexi nicht liefern kann. Jetzt sind wir schon in dem Klangbereich, der früher mit einem Marshall-Amp und vorgeschaltetem Overdrive erzeugt wurde. Viel Gain, die Kompression wird immer stärker, selbst bei leichtem Anschlag ist ein fetter Sound am Start. Schon fast das Gegenteil zum Klang und Anspracheverhalten bei Einstellungen des Sound-Reglers vor 12 Uhr.
Gitarre | Level | Bass | Treble | Sound |
Les Paul | 11 | 9 | 9 | 15 |
Man muss bei diesen Einstellungen auch etwas behutsamer mit dem Treble-Regler umgehen, denn je höher der Soundregler, desto bissiger werden die Höhen. Bei maximalem Gain bekommt man einen schönen Leadsound mit viel Sustain, der auch schon bei kleinen Lautstärken zum Feedback anregt.
Gitarre | Level | Bass | Treble | Sound |
Les Paul | 11 | 10 | 9 | 17 |
Was mir sehr gut gefällt, ist der transparente Klang trotz hoher Verzerrung. Man hört das gut beim nächsten Beispiel, dem Akkord-Test. Die Akkorde E,G,D,A und E werden nacheinander angeschlagen und sind auch noch klar zu erkennen. Beim letzten Akkord, bei dem ich die Saiten separat angeschlagen habe, hört man jeden einzelnen Anschlag sehr gut, trotz hoher Verzerrung. Das Pedal erzeugt keinen Soundbrei bei hohen Einstellungen.
Gitarre | Level | Bass | Treble | Sound |
Les Paul | 10 | 11 | 10 | 17 |
Metal Sounds sind mit weit aufgedrehtem Soundregler gut zu erzeugen, allerdings fehlt mir auch hier eine Regelmöglichkeit der Mitten für den typischen Mid Scoop Klang. Aber mit etwas aufgedrehten Höhen kommt man ganz gut zurecht. Die Durchsetzungskraft ist gut.
Gitarre | Level | Bass | Treble | Sound |
Les Paul | 10 | 11 | 13 | 17 |