Mit dem Boss RC-1 steht ein Looper-Pedal zum bonedo-Test an, das nur mit einem Regler und einem Schalter bedient wird, satte 12 Minuten aufnehmen kann und sogar über Stereo-Ein- und Ausgänge verfügt. Und das Ganze im Laden schon für weniger als 100 Euro.
Ein Pedal also, das für Einsteiger in die Looper-Branche oder für Musiker, die zum Üben schnell und unkompliziert ein paar Akkorde aufnehmen möchten, sehr interessant sein könnte. Wir haben uns den neuen Boss Looper vorgenommen und für euch auf Herz und Nieren geprüft.
Details
Gehäuse/Optik
Der RC-1 kommt im Standard Boss-Pedalformat in bewährter Metall-Konstruktion mit komplett gummierten Boden, einer breiten Schaltfläche (ebenfalls gummiert), unter der sich das Batteriefach befindet. Das ist, wie bei Boss gewohnt, leicht zugänglich, indem man lediglich die Schraube an der Vorderseite löst. Das Pedal benötigt 85mA Strom, laut Hersteller hat eine Alkaline-Batterie dadurch eine Lebensdauer von etwa drei Stunden. Alternativ zum Batteriebetrieb besteht die Möglichkeit, den Looper mit Netzstrom über ein Standard-9V-Netzteil (muss separat erworben werden) zu versorgen. Die Buchse findet man auf der Stirnseite des Pedals.
Bei den Anschlüssen für Instrument und Verstärker, die seitlich positioniert sind, wurde an nichts gespart. Rechts warten zwei Eingänge und links zwei Ausgänge (links), mit denen der RC-1 auch mit vorgeschalteten Stereo-Effekten betrieben werden kann, falls man das möchte, denn Mono-Betrieb ist selbstverständlich auch möglich. An der rechten Seite finden wir außerdem einen weiteren Klinken-Anschluss für einen Fußtaster (FS-5U, FS-6, FS-7), der dann weitere Funktionen (Stop, Undo, Redo) steuert. Das Bedienfeld ist sparsam ausgestattet, lediglich ein Level-Regler zur Einstellung der Lautstärke des aufgenommenen Loops befindet sich auf der linken Seite, während die rechte Seite mit einem mehrfarbigen LED-Kranz belegt ist. Das macht die Bedienung auf den ersten Blick recht einfach, allerdings sind ein paar Pedalfunktionen zu berücksichtigen, die wir uns jetzt etwas näher anschauen werden.
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Bedienung
Aufnahme
Das Pedal wird gedrückt, der Startpunkt des Loops wird gesetzt und die Anzeige leuchtet rot.
Overdub
Wenn man sich im Aufnahme-Modus befindet und das Pedal erneut drückt, wird einerseits der Endpunkt des Loops gesetzt – der Loop startet nun von vorne – und das Gerät befindet sich im Overdub-Modus, man kann also direkt über den eben erstellten Loop weiter aufnehmen. Die Anzeige leuchtet rot und grün.
Wiedergabe
Zur Wiedergabe des Loops muss nun noch einmal der Schalter gedrückt werden. Jetzt wird nicht mehr aufgenommen, der Loop wird nur abgespielt, die Anzeige leuchtet grün. Drückt man in diesem Modus den Schalter erneut, wird wieder der Overdub-Modus aktiviert.
Stop
Der Loop wird gestoppt, wenn der Schalter zwei Mal innerhalb von einer Sekunde gedrückt wird.
Loop löschen
Hält man den Schalter im Stopp-Zustand für mindestens zwei Sekunden gedrückt, wird der Loop gelöscht. Allerdings startet die Wiedergabe beim Drücken des Schalters kurz, was eigentlich in diesem Moment nicht unbedingt Sinn der Sache ist, sich aber nicht anders bewerkstelligen lässt. Wer auf der Bühne mit dem Looper arbeiten möchte, sollte dies mit einem zweiten Schalter tun. Ansonsten gäbe es beim Stoppen des Loops noch die Möglichkeit, den Schalter ein zweites Mal zu drücken und gedrückt zu halten, dann wird der Loop automatisch direkt gelöscht.
Undo/Redo
Soll eine Overdub-Aufnahme gelöscht werden, muss während des Overdub-Modus der Schalter für mindestens zwei Sekunden gedrückt werden (Undo). Hält man ihn erneut gedrückt, wird der Löschvorgang rückgängig gemacht (Redo).
Etwas flexibler ist man mit einem oder zwei zusätzlichen Pedalen. Wird der RC-1 per Stereoklinkenkabel mit einem Doppel-Fußtaster (z.B. FS-6) verbunden, übernimmt der linke Taster die Stopp-Funktion und löscht den Loop, wenn er für mindestens zwei Sekunden gedrückt wird. Der rechte Taster sorgt im Overdub-Modus für Undo und Redo. Diese flexible Erweiterungsmöglichkeiten sind sehr durchdacht und eine optimale Erweiterung für diejenigen, die den Looper auf der Bühne einsetzen und Aufnahme und Stopp mit unterschiedlichen Pedalen verwirklichen möchten. Das macht für schnelle Live-Zugriffe auch absolut Sinn.