Praxis
Zuerst starten wir das Erbsenzählerprogramm, um die Klangqualität unter die Lupe zu nehmen. Dazu geht es an den angezerrten Marshall Plexi, der Klangunterschiede in der Eingabe direkt ans Tageslicht bringt. Ich habe zuerst den Marshall direkt verkabelt, dann mit zwischengeschaltetem RC-1 und danach mit demselben Riff, allerdings nun im Looper aufgenommen. Level steht übrigens auf 12 Uhr. Um auch die Dynamik zu prüfen, habe ich zuerst hart mit dem Pick angeschlagen und am Ende leicht mit den Fingern.
Die Klangqualität bei zwischengeschaltetem Looper ist etwas schwächer, das Pedal hat keine Analog Dry Thru Schaltung, bei der nur das aufgenommene Signal den digitalen Schaltkreis durchläuft. Diesen Weg nimmt auch das momentan gespielte Signal und es werden die tiefen Mitten leicht weggesaugt. Der Marshall klingt deshalb etwas spitzer in den oberen Frequenzen. Gewandelt wird beim RC-1 mit 16 Bit und einer Sampling-Rate von 44,1 kHz. Für absolute Puristen und Ton-Nerds könnte das eventuell problematisch werden, aber der Klangverlust ist noch im verschmerzbaren Rahmen. Auf jeden Fall ist der Klangunterschied zwischen gespieltem Signal und aufgenommenem Loop nicht drastisch.
Für dich ausgesucht
Bei der Bedienung des RC-1 gibt es nichts zu meckern, das Pedal hat keine Verzögerung beim Schaltkontakt, was ja bei Loopern extrem wichtig ist. Die Anzeige gefällt mir sehr gut, durch den großen LED-Kranz ist das Ganze gut erkennbar und bei der Wiedergabe und dem Overdub wird durch das Lauflicht die Dauer des Loops, bzw. die momentane Abspielposition gut dargestellt. Für den Bühneneinsatz würde ich auf jeden Fall noch ein Zusatzpedal empfehlen, damit man die Stopp- und Lösch-Funktion entspannter bedienen kann. Die Konzeption, dass der Looper direkt in den Overdub-Mode schaltet (und nicht zuerst zur Wiedergabe nach Beenden der ersten Aufnahme) ist ausgezeichnet, dadurch lässt sich ein Loop noch schneller aufbauen. Im folgenden Beispiel habe ich genau das durchgeführt, der Looper ist hinter ein Overdrive und Delay geparkt und ich habe mehrere Ebenen übereinander aufgenommen. Auch die verzerrten Sounds und Delays verkraftet er gut. Wie man in den RC-1 hineinspielt, so kommt es auch wieder heraus – nicht mehr und nicht weniger.