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Boss RC-3 Test

PRAXIS

Das Einstecken eines Klinkensteckers in Output A erweckt die kompakte Loop-Station zum Leben. Bedient wird der RC-3 über fünf Taster, ein Drehpoti mit Doppelfunktion und natürlich den Pedaltaster. Das zweistellige Mini-Display und die beiden daneben platzierten Rec- und Play-LEDs liefern Informationen zu allen Parametern und zum Betriebszustand. Die beiden LEDs zeigen den jeweiligen Status an, im Overdub-Modus leuchten beide. Mit zwei Up/Down-Tastern unterhalb des Displays können die angezeigten Werte verändert werden. Der Rhythm On/Off-Taster lässt einen nach zweisekündigem Drücken zwischen zehn verschiedenen Drum-Pattern wählen. Die mit Hi-Hat, Kick&Hi-Hat, Rock 1, Rock 2, Pop, Funk, Shuffle, R & B, Latin und Percussion bezeichneten Pattern bieten wahlweise Vierviertel- oder Dreivierteltakt-Metrik und sind trotzdem eher als besseres Metronom zu verstehen. Außer beim Üben und Jammen lässt sich die verwendete Klangästhetik wohl kaum einsetzen.

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Drum-Pattern

Mit dem Tap-Tempo-Taster tippt man sich das Tempo des gewählten Rhythmus-Pattern, der Pegel der Rhythmus-Begleitung lässt sich mit dem Innenring des Drehpotis einstellen. Ist die Rhythm-Funktion aktiviert, startet eine Aufnahme taktgenau und man kann sich einen Einzähler vor den Beginn der Aufnahme legen. Unabhängig von dem Zeitpunkt, an dem man die Aufnahme stoppt, wird bei eingeschaltetem Rhythmus die Länge der Sequenz automatisch an Takteinheiten angepasst.
Ein Tritt auf den Fußtaster startet die Aufnahme einer Phrase. Nutzt man hingegen die Auto-Recording-Funktion, wird auch nach Pedalbetätigung erst dann aufgenommen, wenn man den RC-3 mit einem Audio-Signal füttert. Ein weiterer Tritt setzt den Endpunkt des Loops. Wird ohne laufenden Begleitrhythmus aufgenommen, ermittelt der RC-3 automatisch das Tempo des Loops. Dabei wird einfach angenommen, dass die erste Phrase mindestens einen oder mehrere geradzahlige Takte (2, 4, 8, 16 …) lang ist.

Standardmäßig befindet sich unser Looper nach Setzen des ersten Loop-Endpunkts im Overdub-Modus, das heißt, die Aufnahme läuft noch und alle neuen Signale werden als weitere, in der Anzahl unbegrenzte Phrasen aufgeschichtet. Ein weiteres Betätigen des Fußtasters beendet die Aufnahme (Rec) und der RC-3 ist wieder im Play-Modus. Will man dann weitere Phrasen aufnehmen, genügt ein kleiner Tritt und es wird wieder in den Overdub-Modus geschaltet. Dieses Spielchen kann man im Prinzip so lange fortsetzen, bis der 2 GB große Audio-Speicher voll ist. Die Reihenfolge von Record, Overdub und Play lässt sich aber auch den persönlichen Vorlieben entsprechend auf Record, Play oder Overdub umschalten. Mit einem schnellen, zweimaligen Drücken des Fußtasters beendet man sowohl die Wiedergabe wie die Aufnahme. Sollte die letzte Phrase misslungen sein, lässt sie sich durch längeres Halten des Tasters ungeschehen machen (Undo). Ganz praktisch ist es, die zuletzt entfernte Phrase auch durch ein längeres Halten des Tasters wiederherstellen zu können (Redo). So wird ein sehr rudimentäres Arrangieren möglich, indem sich per Undo und Redo jeweils die zuletzt aufgenommene Phrase quasi aus- und bei Bedarf wieder anschalten lässt. Den Ausgangspegel der Loops kann man über den Außenring des Drehpotis regeln.

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Loop-Song

Gönnt man sich den Luxus, einen weiteren Fußschalter (BOSS FS-5U oder FS-6) anzuschließen, kann man mit diesem entweder die Wiedergabe und Aufnahme stoppen und sich so den „Doppel-Tritt“ aufs Pedal sparen oder zwischen den 99 Speicherplätzen hin- und her-„steppen“. Der Write-Taster sorgt schließlich für das dauerhafte Speichern der aus beliebig vielen übereinanderliegenden Phrasen bestehenden Loops. Drückt man ihn mindestens zwei Sekunden lang, lassen sich nicht mehr benötigte Loops wieder löschen. Auf den letzten zehn Memory-Slots befinden sich Demo-Sequenzen, die natürlich überschrieben werden können. Sollte auf einem Speicherplatz bereits ein eigener Loop liegen, so wird dies mit einem kleinen Punkt hinter der Zahl im Display angezeigt. Für jeden Speicherplatz kann übrigens einzeln festgelegt werden, ob der beinhaltete Loop als sogenannter „One-Shot“, also nur einmalig abgespielt wird. Ist dann eines Tages tatsächlich die Kapazität des Speichers voll ausgeschöpft, lässt sich via USB komfortabel ein Back-Up auf einem PC oder MAC ablegen. Und hat man sich einmal mit den Vorgaben zur Ordnerstruktur und den Dateinamen vertraut gemacht, gestaltet sich umgekehrt auch das Beschicken der RC-3 mit WAV-Files vom Rechner aus sehr einfach.

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