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Boss RC-50 Loop Station Test

Details

Die RC50 ist komplett aus 1mm dickem Stahlblech gefertigt und somit stabil genug, um ein Leben lang mit Füßen getreten werden zu können. Die sieben Fußtaster machen einen sehr robusten Eindruck und auch die neun Drehregler sind stabil und hochwertig. Das Gewicht von 2,9kg und die verbauten Gummifüße verhindern, dass die RC50 bei der Bedienung mit dem Fuß allzu sehr ins Rutschen gerät. Die Verarbeitung ist insgesamt als top zu bezeichnen.

Was auch sofort positiv auffällt, sind die Anschlüsse – hier wurde wirklich an nichts gespart.

An Inputs gibt es Line (Stereo), XLR-Mic mit Phantompower und Aux (Miniklinken). Diese Inputs können alle gleichzeitig benutzt werden und lassen sich im Gain getrennt regeln.  Möchte man also mehr als ein Signal einspeisen, ersetzt das schon mal ein Mischpult. Sehr nützlich ist in diesem Zusammenhang auch die Peak-LED, die etwaige Übersteuerungen der Inputs anzeigt.

Dann wären da noch die beiden Stereo-Outputs, Main-Out und Sub-Out (aus dem man z.B. ein Click-Signal separat abgreifen kann, wenn man dieses nur auf dem Monitor haben möchte). Und natürlich darf auch ein Kopfhörerausgang (6,3mm Klinke) nicht fehlen.

Des weiteren finden wir zwei Control-Pedal-Anschlüsse, die sich mit Doppelfußtastern zweifach belegen lassen. Somit kann man bis zu vier externe Switch-Pedale anschließen – oder alternativ zwei Expression-Pedale.

Über den USB-Anschluss können Samples im WAV-Format in die RC50 geladen oder gelungene Loops auf den Computer überspielt werden (ebenfalls im WAV-Format).

Die MIDI In/Out Buchsen dienen der Synchronisation mit anderen MIDI-Geräten.

Aufnahmefunktionen

Die RC50 bietet, wie schon erwähnt, drei getrennte Aufnahmespuren, die sich auf zwei Arten nutzen lassen.

1. Multimode
Im Multimode kann man die drei, „Phrasen“ genannten, Spuren nutzen wie die Spuren einer Bandmaschine. Zunächst nimmt man den ersten Loop auf und lässt ihn abspielen. Nun kann man entweder auf derselben Phrase einen weiteren Loop aufnehmen, der dann aber mit dem ersten Loop zusammengemischt wird und sich nicht mehr trennen lässt, so wie das bei allen „einspurigen“ Loopsamplern passiert. Schaltet man aber auf Phrase 2 und nimmt dort den zweiten Loop auf, so wird er getrennt aufgezeichnet. Man könnte nun z.B. Phrase 1 abschalten und nur Phrase 2 laufen lassen oder den Mix der beiden Loops über die Phrase Level-Regler verändern. Ist Loop Sync aktiviert, richtet sich die Länge aller weiteren Loops nach der Länge des ersten. Ohne Loop Sync behält jeder Loop seine individuelle Länge und die Loops verschieben sich dementsprechend gegeneinander.

2. Single Mode
Im Single Mode laufen die drei Phrasen nicht nebeneinander, sondern nacheinander. So könnte man z.B. drei verschiedene Chords aufnehmen und per Fußdruck abrufen. Oder man bereitet drei Parts eines Songs vor, verteilt sie auf die drei Phrasen und schaltet anschließend beliebig zwischen den Parts hin und her.

Neben den beiden Optionen die Spuren anzuordnen gibt es auch in Bezug auf das Timing der Aufnahme zwei unterschiedliche Betriebsarten.

1. Aufnahme ohne Guide-Tempo
Möchte man ohne Click aufnehmen, so dreht man das Volume des Guides auf Null. Der Moment, in dem man sich aus der Aufnahme herausdrückt, bestimmt dann exakt die Länge des Loops.

2. Aufnahme mit Guide Tempo und Loop Quantize
Wenn der interne Click aktiviert ist, kann man die „Loop Quantize“-Funktion nutzen.

Nimmt man z.B. eine viertaktige Phrase mit Click auf und drückt die Aufnahme am Ende der vier Takte nicht im exakten Moment raus, so schiebt die Quantize-Funktion das Loopende genau auf den Taktanfang. Gäbe es kein Loop Quantize, wäre es sehr schwierig, mit dem Fuß das Loopende präzise auf den Beat zu treffen und der Loop würde nicht rund laufen.

Die Bedienung mit dem Fuß

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Die sieben Fußtaster sind wie folgt belegt:

1. Rec/Play/Overdub
Die zugehörige LED zeigt an, ob die angewählte Phrase leer ist und zur Aufnahme bereitsteht (rot) oder ob sich schon Audio auf dieser Phrase befindet (grün). In dem Fall startet dieser Taster nicht die Aufnahme, sondern die Wiedergabe. Erneutes Drücken des Tasters würde dann eine Overdub-Aufnahme initiieren (gelbe LED).

2. Stop
Stoppt die angewählte Phrase. Drückt man diesen Taster länger als zwei Sekunden, wird der Inhalt der angewählten Phrase gelöscht.

3. Tempo
Dient als Tap-Tempo. Drückt man länger als zwei Sekunden, schaltet der Taster in den Patch Select Mode. Dann dienen die Taster „Rec“ und „Stop“ als Program Up/Down Switches.

4. Undo/Redo
Löscht die letzte Aufnahme oder stellt sie wieder her.

5. Phrase 1
Wählt Phrase 1 an und macht sie zur Aufnahme oder zum Abspielen bereit, je nachdem, ob sich schon Audio auf der Phrase befindet. Die LEDs zeigen den Status der Spur an (rot blinkend: leer und bereit zur Aufnahme, rot: Aufnahme läuft, dunkelgelb: Spur ist belegt, hellgelb: overdub auf die belegte Spur läuft). Dasselbe gilt entsprechend für…

6. Phrase 2 und

7. Phrase 3

Drückt man Phrase 2 und 3 gleichzeitig, wird die gesamte Wiedergabe gestoppt.

Mit diesen sieben Tastern lässt sich die RC50 fast komplett per Pedes bedienen. Bücken muss man sich nur, um die Levels der Phrasen zu verändern, obwohl man auch das auf ein angeschlossenes Expression-Pedal legen könnte. Auch die Funktionen Program Up/Down oder Stop All lassen sich auf externe Foot-Switches auslagern. Hat man also genug externe Pedale angeschlossen, muss man sich eigentlich überhaupt nicht mehr bücken. Ein Traum für alle Rock-Opas mit steifem Rücken.

Zusammenfassend kann ich nur sagen: Top-Verarbeitung, Top-Bedienkonzept, Top-Features.

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Profilbild von ConnyCajon

ConnyCajon sagt:

#1 - 28.10.2011 um 17:11 Uhr

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Lieber Xaver Fischer!
Vielen Dank für diesen sehr informativen Bericht über die RC50! Ich würde nämlich gerne die Anzahl der Bugs auf 3 erhöhen und die kryptische Bedienungsanleitung als absolute Spaßbremse bezeichnen. Dein Artikel enthält deutlich mehr anwendungsbezogene Informationen als das 108 Seiten dicke Pamphlet, das Roland seinem ansonsten sehr tollen Deluxe-Looper spendiert hat!

Profilbild von Nur Nick

Nur Nick sagt:

#2 - 06.07.2018 um 17:29 Uhr

0

Hallo,
es sind schon ein paar Jahre seit der Veröffentlichung dieser Rezension. Danke dennoch dafür!
Ich habe auch eine etwas vertrackte Angelegenheit mit dem RC-50. Ich habe über den MIDI-Out eine Sync-Verbindung zu einem Korg VOLCA BEATS. Klappt soweit gut mit der Tempo-Sync. Was ich aber nicht möchte ist, dass der Volca Beats mit Betätigung von PLAY/STOP des RC-50 auch gestartet und gestoppt wird. Da ich möchte, dass der Beat weiter läuft wenn ich am RC-50 Loops erstelle.
Ich stimme auch ConnyCajons Kommentar zu: Die Anleitung gibt hier keine große Hilfe.
Vielleicht seid ihr ja so weit durchgestiegen um mir zu helfen. Ich würde mich sehr freuen.Liebe Grüße und Danke für deinen tollen RezensionenNick

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