Das Boss RE-2 Space Echo im Praxis-Check
Angespielt wird das RE-2 in Kombination mit einem UAFX Dream 65 Reverb Amp-Pedal, das ich vor dem Space Echo platziere. Wie sich im Studio unter der Lupe bei einem ersten Soundcheck zeigt, sorgt unser Testexemplar bei der Stereo-Ausgabe für ein etwas erhöhtes Rauschen auf dem zweiten Kanal. Nach diversen Versuchen stellt sich heraus, dass dieser Umstand nur auftritt, wenn das Boss RE-2 mit einem Mono-Eingangssignal bespielt wird. Sobald man beide Eingänge belegt, verschwindet das zusätzliche Rauschaufkommen. Da das Dream 65 Pedal über zwei Ausgänge verfügt, entscheide ich mich daher für die letztgenannte Lösung, um das Effektsignal des Space Echos in seiner ganzen Breite aufzeichnen zu können. Ich gehe zudem davon aus, dass ein Bauteil im Signalweg des vorliegenden Testgeräts nicht hundertprozentig das macht, was es soll und lasse daher diese kleine Unsauberkeit nicht in die Gesamtwertung mit eingehen. Ansonsten kommen natürlich diverse Gitarren und Amp-Einstellungen zum Einsatz. Für den Soundcheck im zweiten Teil des folgenden Videos zum Test, bei dem ich alle Modi und Funktionen im Detail demonstriere, entscheide ich mich für eine Telecaster.
So klingt das Boss RE-2 Space Echo
Genauso wie bei bestimmten Gitarrenmodellen gibt es zweifelsohne auch Effektgeräte, die unsere heutigen Hörgewohnheiten sehr geprägt haben. In puncto Delays ist der Electro Harmonix Memory Man beispielsweise so ein Kandidat. Und auch das Roland Space Echo gehört ohne Frage in diese Kategorie. Auch wenn ich zugegebenermaßen leider bisher nicht in den Genuss eines Originals gekommen bin, durfte ich schon einige digitale Nachbildungen anspielen und demzufolge erscheint mir der Sound sofort sehr vertraut.
Ganz klar haben wir es hier mit einem Delay zu tun, das mit klanglichem Potential dem gesamten Signal sofort sehr offensiv seinen Stempel aufdrückt. Ein Grund, weshalb es auch ab der ersten Minute so viel Spaß macht, damit zu spielen. Kurze und prägnante Slapbacks sowie räumliche Sounds gehen dabei genauso wie atmosphärische Delays, und das immer mit dem typisch analogen Charme. Persönlich bin ich außerdem ein absoluter Fan des charakteristischen Reverb-Effekts aus dem Space Echo, der für meine Begriffe die Namensgebung des Gerätes eigentlich erst so richtig unterstreicht. Auch wenn man mit der Wow & Flutter-Option dem Delay-Signal wahlweise eine angenehme Modulation spendieren oder es auch kräftig eiern lassen kann, könnte der Sound stellenweise für mich bei Bedarf noch etwas abgenutzter klingen.
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Das Boss RE-2 glänzt mit Kompaktheit, das RE-202 mit mehr Flexibilität
Wer sich also in dieser Hinsicht mehr Flexibilität wünscht, dürfte mit dem ebenfalls neuen Boss RE-202 wohl besser beraten sein. Dennoch erscheint es insgesamt verständlich, dass die vorliegende Kompaktvariante nicht alle erdenklichen Optionen bedienen kann. Ist man nicht an ein bestimmtes Tempo gebunden, lohnt es sich, einfach mit den Modi und Klangoptionen des Pedals zu spielen und sich inspirieren zu lassen. Die typischen analogen Tonhöhen-Spielereien beherrscht das Pedal mit Bravour und mit der zusätzlichen Expression-Option lässt sich dieser Effekt beispielsweise auch auf der Bühne kreativ nutzen. Alternativ kann man aber auch das Tempo für Mode 1 per Fußbefehl eingeben und anschließend je nach Bedarf die Subdivisionen oder rhythmischen Patterns zielgerichtet einsetzen. Hier kommen ein paar Aufnahmen mit diversen Einstellungen.