Das Aufnahme-Setup im Praxis-Check
Für die Aufnahmen platziere ich das Boss RE-202 hinter einem UAFX Dream ’65 Amp-Pedal und zeichne die beiden Ausgänge des Delays in Stereo auf. Um einen genaueren Überblick über das Reaktionsverhalten der einzelnen Pedalfunktionen zu bekommen, lohnt sich außerdem ein Blick in den zweiten Teil des Videos zum Test
Eindrücke zum Klangverhalten des Boss RE-202 Pedals
Beim Testen des kompakteren und einfacher gehaltenen Boss RE-2 Pedals kam bei mir stellenweise der Wunsch auf, noch etwas mehr Einfluss auf den Sound nehmen zu können. Und genau hier schafft das RE-202 gekonnt Abhilfe. Denn auch wenn das Verhalten des Preamps digital erzeugt wird, macht es richtig Spaß, damit herumzuspielen. Wie bereits erwähnt, kann der Preamp auch den ganzen Signalweg beeinflussen und demzufolge dem Gitarrenton eine ordentliche Portion Schmutz spendieren. Die Möglichkeit, das virtuelle Tape altern und leiern zu lassen, sorgt ebenfalls für charakteristische Sounds. Allerdings habe ich mich beim Ausprobieren verschiedener Einstellungen dabei ertappt, eigentlich immer wieder im Aged-Modus der Tape-Emulation zu landen. Schade finde ich, dass das Delay-Signal nicht in Stereo ausgegeben werden kann. Klar, das originale RE-201 hatte diese Option ebenfalls nicht zu bieten, aber warum sollte man nicht die Möglichkeiten der digitalen Welt nutzen?
Ansonsten sind die zusätzlichen vier Reverb-Effekte eine nette Dreingabe, können mich aber klanglich nicht so recht überzeugen. Wie bei einigen anderen Zusatzfunktionen finde ich es außerdem etwas umständlich, immer erst das Netzteil im Zusammenspiel mit einer bestimmten Tastenkombination neu einstecken zu müssen, um den Reverb-Effekt zu ändern. Die Warp- und Twist-Features sind wiederum eine coole Bereicherung und kommen abgefahrenen Klangspielereien entgegen.
Aufnahmen mit dem Boss RE-202
So, Zeit das RE-202 in Aktion zu hören. Hier kommen ein paar Aufnahmen mit verschiedenen Einstellungen.
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Alternativen zum Boss RE-202
Wer aktuell auf der Suche nach einer Space Echo-Emulation ist, findet auf dem Markt einige Pedale. Wie schon erwähnt, hat Boss mit dem RE-2 eine simplere Alternative im Programm, die entsprechend günstiger ist. Noch etwas mehr wird der Geldbeutel aber vom NUX NDD-7 Tape Echo geschont, das im Vergleich zum Boss RE-2 sogar mehr kann. Mit dem UAFX Galaxy ’74 Tape Echo & Reverb hat Universal Audio ein Space-Echo-Style-Pedal am Start, das mich persönlich bisher am meisten überzeugen konnte. Denn auch wenn es nicht ganz so viele Optionen wie das vorliegende Boss RE-202 mitbringt, hat es dafür quasi zwei Space Echos in Stereo unter der Haube und bietet für meine Ohren insgesamt mehr Tiefe im Klang.