Praxis
Bevor wir ans Eingemachte gehen, gibt es für einen ersten Eindruck die Kostprobe einiger Presets. Der SY-1000 ist dabei über den Main-Out direkt an mein Audio-Interface (Universal Audio Apollo) angeschlossen.
Das waren zehn Sounds aus 200 – eine Menge Potential, wenn man es denn einsetzen kann. Wer für Songs, Filmscores, etc. auf der Suche nach eigenständigen Sounds ist, die in Richtung Analog-Synth gehen sollen, für den ist der SY-1000 eine wahre Fundgrube.
Jetzt gehen wir ins Detail und schauen einmal genauer hin, was wir damit eigentlich alles veranstalten können. Dazu wird der Sound auf den Kern reduziert, für die folgenden Beispiele erst einmal nur ein Instrument (Synth Engine) genommen und die Effekte bis auf einen leicht eingestellten Kompressor und Hall deaktiviert. Ihr hört nun unterschiedliche Instrumenten-Typen, die drei Synth-Grundsounds (Dynamic Synth, OSC Synth, GR-300) sowie Gitarren-Modeling und Poly FX, jeweils mit leichten Veränderungen der Parameter.
Wie man hören kann, stecken wirklich sehr viele Soundvariationen im SY-1000. Dabei habe ich jetzt tatsächlich nur an der Oberfläche gekratzt und lediglich die Wellenform oder die verschiedenen Modes verändert. Mit den weiteren Parametern der LFOs und Filter lassen sich die Sounds noch wesentlich intensiver verändern, und wer selbst an eigenen und eigenständigen Sounds schraubt, ist hier im Tweaking-Paradies. Die Gitarren-Modeling-Sounds sind in Ordnung – im Vergleich zur “echten” Gitarre stehen sie aber schon klar hinten an und ich würde bei einem Gig oder einer Aufnahme nur bedingt ausschließlich einen SY-1000 einsetzen. Aber für Sound-Stacking und wenn es nicht unbedingt um den Klang einer traditionellen E- oder Akustikgitarre geht, sieht die Sache wieder anders aus. Da kann man zum Beispiel ein Akustik-Modell für mehr Attack mit einem weichen Pad-Synth kombinieren. Das Schöne dabei ist, und jetzt kommen wir zum beliebten Thema Tracking und Latenz: Die Ansprache ist hervorragend! Das liegt unter anderem daran, dass hier keine Samples angesteuert werden, bei denen das Tonsignal umgewandelt werden muss, um den entsprechenden Sound anzutriggern. Das dauert immer einen kleinen Moment und schlägt sich dann in einer gewissen Latenz nieder. Beim SY-1000 wird aber, salopp gesagt, das Gitarrensignal durch einen Prozessor gejagt, der das Ganze nach Strich und Faden verändert. Dadurch haben wir lediglich die verschwindend geringe Latenz eines digitalen Effektprozessors und zudem bleiben die typischen Spielarten und deren klanglichen Auswirkungen erhalten. Bendings, Vibrato, Flageoletts, Whammy-Bar-Aktionen – alles setzt der SY-1000 um. Dadurch sind die eigenständigen Sounds neben der elektronischen Klangformung noch mal besser umsetzbar. Durch die Abnahme jeder einzelnen Saite mit dem GK-Pickup bekommt der Prozessor eine genauere Ton- und Klanginformation, was auch die Ansprache und das schnelle Tracking begünstigt. Daher würde ich jedem raten, der die komplette Bandbreite des SY-1000 nutzen möchte, auf jeden Fall noch in einen GK-Pickup zu investieren.
Als Nächstes habe ich ein Beispiel mit einem Sound vorbereitet, in dem alle drei Instrumente aktiviert sind, auch Effekte sind jetzt im Einsatz, um die Struktur und Möglichkeiten mit den drei kombinierbaren Instrumenten zu zeigen. Hier ist dann auch der Sequenzer auf zwei Instrumenten im Einsatz. Den Bass-Sound (Instrument 3) habe ich so eingestellt, dass er nur auf der tiefen E-Saite angetriggert wird. Durch die Verwendung des GK-Pickups ist das möglich, hier können bei Bedarf auch die einzelnen Saiten genau im Panorama eingestellt werden. Ihr hört zuerst die Instrumente einzeln und dann alle zusammen.
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Jetzt geht es noch einen Schritt weiter, denn es besteht ja die Möglichkeit, die “normale” Gitarre mit den magnetischen Pickups über den Guitar Input anzuschließen und mit dem Synth-Sound der drei Instrumente zu mischen. Für den Guitar Input stehen auch Effekte inklusive Amp-Modeling zur Verfügung und das klingt dann folgendermaßen – zuerst die normale Gitarre, dann die Gitarre im Mix mit dem Synth-Sound.
Darcy sagt:
#1 - 13.09.2020 um 15:11 Uhr
Hello,is there any difference in sound quality when input of standard pickups goes through GK-3 system + 13 pin “MIDI” cable (Roland GKC) to “GK in” input of Boss SY-1000 and when input of standard pickups goes direct to “Guitar input” of Boss SY-1000?Thank you very much.
Darcy sagt:
#2 - 13.09.2020 um 16:35 Uhr
EDIT:Hello,is there any difference in "AMP modeling" sound quality when output of standard pickups goes through GK-3 system + 13 pin “MIDI” cable (Roland GKC) to “GK in” input of Boss SY-1000 and when output of standard pickups goes direct to “Guitar input” of Boss SY-1000?Thank you very much.
Thomas Dill - bonedo sagt:
#2.1 - 14.09.2020 um 08:46 Uhr
Hello Darcy,
If you use a high end cables (e.g. Vovox) for the direct connection, you will hear a difference. With standard cables the difference is very small.
Antwort auf #2 von Darcy
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenJoerg Boehm sagt:
#3 - 06.12.2020 um 08:33 Uhr
Zur Arbeit in DAWs.
Man hat natürlich die Möglichkeit das Signal Stereo als Audio aufzunehmen und zusätzlich das gespielte als MIDI Informationen aufzuzeichnen. Leider gib es aber keine Option die MIDI Sounds des SY in der DAW zu nutzen soweit ich weiß. Grrrrrmpf....