Boxenemulation fürs Pedalboard sind mittlerweile kein Hexenwerk mehr, da tut es nur gut, dass Mesa Boogie das CabClone vom Topteilformat ins Pedalformat verfrachtet. CabClone IR und CabClone IR Plus können direkt vom Topteil gespeist werden und haben einen wichtigen Unterschied.
Boxensimuation für’s Pedalboard
Mittlerweile ist es keine Schande mehr, seine Boxen zu emulieren oder simulieren. Vor allem mit transportablen Lösungen auf Basis von Impulsantworten (IR) ist das ohne Soundunterschiede zum Original möglich. Und der Vorteil ist dann auch noch, dass man es ohne Mikrofonierung oder nachbarstörende Lautstärke aufnehmen kann.
Grob gesagt funktioniert ein IR so: Die Box wird mit einem bestimmten Klangmuster wie einem Sweep oder einem Rauschen bespielt und das Ergebnis mit dem „Nachhall“ wird aufgenommen. Anhand des aufgenommenen Sounds kann so die Box berechnet werden, wo Frequenzen verstärkt oder abgeschwächt werden oder die Box resoniert. Diese Datei kann über ein Plug-in dann auf jede Gitarren-DI-Spur (Mit Amp Emu) in der DAW gerechnet werden oder direkt auf dem Pedalboard als IR Loader eingesetzt werden.
CabClone IR vs. CabClone IR Plus
Mesa Boogie liest vermutlich Gearnews, ich hatte mir das CabClone im Pedalformat gewünscht und voila, 5 Jahre später ist es da. 😉 Es gibt gleich zwei Versionen, die sich bis auf eine Funktion gleichen.
Für dich ausgesucht
Beide haben auf der Oberseite Regler für Output, Presence und Input, zudem einen CabSelect mit 8 Presets und zwei Bänken (Live und Studio). Beim CabClone IR Plus kommt noch ein Attenuator dazu, mit dem die Ausgangsleistung und -lautstärke des Amps nicht nur via Reactive Load wie beim CabClone IR auf Null gefahren werden kann, sondern auch stufenweise verringert wird. Damit könnt ihr noch eine Box anschließen und euer 100 Watt Topteil auf Wohnzimmerlautstärke an der heimischen Box weiter betreiben. Und den Output vom CabClone IR Plus an die DAW schicken.
An der Rückseite befinden sich MIDI IN und Thru (MIDI Program Change) für die Fernsteuerungen der Presets oder Gain, Line-Out, XLR-DI-Out, Kopfhörerausgang und rot hervorgehoben der Input vom Amp und der Output an die optionale Box.
Boxenmodelle
Es sind 8 vorgegebene Boxen-IRs integriert, diese können auch über USB durch eigene ersetzt werden.
- 4×12 RECTO STANDARD with Celestion V30s – 8 Ohm
- 4X12 RECTO TRADITIONAL with Celestion V30s – 8Ohm
- 2X12 RECTO HORIZONTAL with Celestion V30s – 16 Ohm
- 1X12 RECTO 1X12 with Celestion C90 – 8 Ohm
- 1X12 THIELE with Celestion C90 – 8 Ohm
- 2X12 LONE STAR with Celestion C90 – 16 Ohm
- 1X12 LONE STAR 23 with Celestion C90 – 8 Ohm
- 1X12 CALIFORNIA TWEED 23 with Jensen Alnico “Blackbird” – 8 Ohm
4, 8 oder 16 Ohm? Das ist hier die Frage!
Ihr müsst beim Kauf entscheiden, ob ihr 4, 8 oder 16 Ohm braucht. Schade, dass kein Umschalter dabei ist, denn damit wäre Mesa auf jeden Fall ganz weit vorn dabei bei der Flexibilität. Falls ihr also euren Amp irgendwann tauschen wollt, dann müsst ihr auch evtl. den CabClone IR tauschen. Der Load reicht übrigens bis 150 Watt RMS, das ist schon amtlich und dürfte eine gute Heizung für kaöte Proberäume abgeben.
Preis und Marktstart
Leider hat Mesa Boogie noch keine Infos zu den Preisen veröffentlicht. Ich denke, es wird teurer als beim Topteil CabClone, denn hier ist deutlich mehr dran. Würde mich wundern, wenn es für unter 500 Euro im Handel erscheint.
Auch der Termin steht noch offen, weltweit sind sie noch nicht gelistet. Ich denke aber, dass Mesa das Weihnachtsgeschäft nicht verpassen will.
Mehr Infos
- Produktseite bei Mesa Boogie