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Brain Control Tunefish 4 Test

Die Entwicklung des kostenlosen Software-Synthesizers Tunefish hat einen sonderbaren Hintergrund: Das Projekt der Organisation „Brain Control“ wurde im Rahmen digitaler Kunst entwickelt, um Echtzeit-Animationen in der sogenannten „Demoszene“ musikalisch zu untermalen. Die Demoszene ist eine Subkultur, die sich Anfang der 80er Jahre durch die Gestaltung von Demo-Intros für gecrackte Computerspiele entwickelte.

BrainControl_Tunefish_Bild_01_Aufmacher


Durch die geringen Speicherkapazitäten der damaligen Computer durften auch die Demo-Intros nicht viel Speicherplatz einnehmen. Auch heute noch ist Tunefish in der aktuellen Version 4 nur wenige Megabyte klein und nutzt die sehr seltene additive Synthese. Im Rahmen unserer Freeware-Testreihe haben wir uns diesen interessanten Synth für euch genauer angeschaut.
Noch mehr kostenlose Plug-Ins findet ihr in unserem großen Freeware Software Synths und Plug-Ins Special.

Details + Praxis

Verfügbar für alle Betriebssysteme

Tunefish ist in 32 und 64 Bit für alle Betriebssysteme verfügbar, für den Mac ab Version 10.6 als VST und AU, für Windows ab XP und Linux ab Version 10.6 (idealerweise Ubuntu) jeweils als VST. Ein Spenden-Button auf der Entwicklerseite muss nicht, darf aber natürlich zur Unterstützung des freien Projektes genutzt werden.

Installation per Drag & Drop

Um Tunefish herunterzuladen, benötigt es keine Registrierung auf der Hersteller-Seite, dem Tunefish schwimmen also keine Spam-Mails hinterher. Nach dem 2,8 MB (!) kleinen Download von der Entwicklerseite erfolgt die Installation bei allen Betriebssystemen ganz einfach per Drag & Drop in den VST- oder Component-Ordner des Computers. Sowohl das Plug-In selbst als auch der Ordner „tf4programs“ werden dazu in den selben Ordner verschoben. Linux-User: Sollte der Ordner „~/.vst“ noch nicht existieren, müsst ihr diesen zunächst anlegen.

Seltener Aufbau, seltener Sound

Tunefish arbeitet mit einem Wavtable-Generator, der auf der additiven Synthese basiert. Additiv bedeutet, dass der Klang durch die „Zusammenstellung“ vieler harmonischer Teiltöne besteht, also einzelner Sinusschwingungen. Der Vorläufer oder zumindest die Inspiration der additiven Synthese ist die elektronische Zugriegelorgel, in der jeder Zugriegel einen harmonischen Teilton hinzufügen kann. Unter dem Generator wird in einer grafischen Darstellung in der oberen Hälfte die Frequenztabelle für die additive Synthese und in der unteren Hälfte das resultierende Signal visualisiert. Hinzu kommt ein sehr flexibler Rausch-Generator, mit dem sich sowohl die Frequenz als auch die Bandweite beliebig einstellen lassen.

Filter und Modulationsmatrix

Als Filter stehen Low-Pass, High-Pass, Band-Pass und Notch zur Verfügung. Sie lassen sich einzeln aktivieren. Sowohl die beiden ADSR-Hüllkurven als auch die beiden LFOs können in der Modulation-Matrix in acht Slots, jedes verfügbare Parameter des Tunefish ansteuern – wenn das mal nicht flexibel ist! Wird ein Parameter durch die Matrix des Tunefish moduliert, wird dies am entsprechenden Regler durch eine hinzukommende Visualisierung dargestellt, so behält man leicht den Überblick – praktisch!

Effekt-Rack

Insgesamt sieben Effekte wie Flanger, Distortion, Formant und Delay stehen beim Tunefish zur Verfügung. Diese sind zunächst deaktiviert und können durch Insertieren in das Effekt-Rack mit zehn Slots aktiviert werden. Somit können die vorhanden Effekte auch mehrfach genutzt werden.

Presets von Usern für User

An voreingestellten Sounds mangelt es dem Tunefish nicht. Eigene Presets lassen sich auch ganz einfach im Preset-Menü abspeichern. Wem die internen Presets zu wenig sind, bekommt zum Beipspiel bei KVR Audio weitere, von Usern erstellte Presets, unter folgendem Link.
Hören wir uns die Presets der internen Library doch einmal an.

Audio Samples
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Acid Morph 4 Drybass Pad 1

Klanglich hat mich der Tunefish durch seinen einzigartigen Klangcharakter durchaus überzeugt. Die Preset-Library bietet sowohl Standard-Sounds als auch außergewöhnliche Klänge, die durch die Klangerzeugung mit der additiven Synthese dennoch einen eigenen Charme mitbringen. Breite, bewegliche Pads und stramme Bässe kann der Tunefish ebenso wie knackige Drum-Sounds. 

Fazit

Es ist erstaunlich wie die Entwickler des Tunefish es geschafft haben, die additive Synthese, die ohnehin als sehr aufwändig und ressourcenhungrig gilt, in wenige Megabyte zu packen und dennoch einen qualitativ hochwertigen Synth zu erschaffen. Die Visualisierung des Tunefish ist sinnvoll umgesetzt und erweist sich als Hilfe beim Gestalten der Klänge. Und genau das geht, trotz der seltenen eingesetzten Syntheseform, überraschend einfach von der Hand. Einzig und alleine die Effekte haben mich weniger überzeugen können, was bei einem Gratis-Download jedoch durchaus zu verkraften ist. Wer also noch keinen additiven Synthesizer sein Eigen nennt, für den steht der Tunefish definitiv auf dem Pflichtprogramm!
Den Tunefish kann man sich hier kostenlos angeln!

Pro:
  • gut umgesetzte additive Synthese
  • Flexible Modulation Matrix
  • Visualisierung des Signals
  • kostenloser Download ohne Registrierung
Contra:
  • kein Contra
Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • gut umgesetzte additive Synthese
  • Flexible Modulation Matrix
  • Visualisierung des Signals
  • kostenloser Download ohne Registrierung
Contra
  • kein Contra
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Brain Control Tunefish 4 Test
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Profilbild von Anders Lund Olsen

Anders Lund Olsen sagt:

#1 - 24.04.2018 um 23:46 Uhr

0

Meinem fan page und presets sind heir:
http://www.alodk.dk/tunefis...

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