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Brauner Phanthera Test

Praxis

Die Montage der elastischen Spinne hinterlässt Spuren

“Nestel. Hantier. Schwitz. Drück. PLOCK!” So in etwa würden es beim Anbringen der Spinne lauten, wenn wir bonedo.de im Comic-Format veröffentlichen würden. Was diese sogenannten Onomatopoetika ausdrücken wollen: Die elastische Halterung des Mikros ist nur schwer und mit ordentlich Kraftaufwand zu installieren. Außerdem – kratz, schleif, zerstör – hinterlässt sie deutliche Spuren auf dem schönen Gehäuse. Insgesamt kann man dem Brauner aber bescheinigen, wirklich hervorragend verarbeitet zu sein. Nichts mutet fernöstlich an, alles ist sauber gearbeitet, die Materialien sind hervorragend, alle Maße und Gewinde absolut passgenau. Die Sache mit den Hinterlassenschaften der elastischen Halterung beeinflusst natürlich die Optik negativ, doch in erster Linie wird man das Mikrofon nicht im Vitrinenschrank unter Museumsbeleuchtung betrachten, sondern damit im Studio arbeiten.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Brauner Firmenlogo und die Modellbezeichnung sind fest eingraviert.

Wunderbar ausgeglichener Klang mit angenehmer Färbung

Ein Brauner ist ein Brauner ist ein Brauner. Daher ist wie bei den Verwandten des Phanthera diese leichte, angenehme Färbung wahrnehmbar, die die Höhen vor allem der bis weit nach oben reichenden Konsonanten schön “silbrig” werden lässt. Ich habe diese Art bei anderen Mikros auch schon “braunerig” genannt. Mit der Band “Pantera” hat der Sound natürlich nichts zu tun (Schade eigentlich, das war immer so schön prollig auf die Fresse!). Im Gegenteil: Das Mikro klingt wunderbar ausgeglichen, es sind klanglich keine nervig überbetonten Bereiche vorhanden, vermissen tut man auch nichts. Bei der aus etwas Abstand mikrofonierten Frauenstimme zeigt das Mikro aber dennoch Krallen, denn mir ist das Signal etwas zu spitz. Nicht, dass man das nicht schnell beheben könnte, doch zeigt sich in diesem Zusammenhang, woran Dirk Brauner beim Planen des Mikrofons offensichtlich gedacht hat: Stimmen werden heutzutage in vielen Situationen gerne mit recht geringen Abständen mikrofoniert. Beginnt der Nahbesprechungseffekt, ist den schnellen, brizzeligen Höhen etwas entgegengesetzt. Jetzt klingt das Ding richtig rund! Bei der Männerstimme erhält man bei geringem Abstand einen schön dicken und knarzigen, aber trotzdem nicht verschmierten, verklebten Sound.

Ideales Mikro für modernen Sprechersound

Brauner sind immer äußerst präsente und “dreidimensionale” Mikrofone, was nicht zuletzt an der hervorragenden Transientenverarbeitung liegt. Meine Meinung zu den meisten Brauner war bislang, dass es gerade für modernen Sprechersound ideale Mikros sind, sie aber zu manchen Stimmen einfach nicht “passen” wollen. Nach unserem Vocal-Test des Phanthera kann ich diese Aussage auf den Gesang erweitern, denn der Dame tut der Charakter des Mikros nicht so gut wie dem Herrn. Instrumente übrigens können von der Crispness des Mikros oft profitieren. Ab ausreichendem Abstand spielt der Proximity-Effekt keine große Rolle mehr, die Geschwindigkeit und die sanfte Färbung machen es zum idealen Partner vor allem von Saiteninstrumenten.

Audio Samples
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10 cm, weiblich 30 cm, weiblich 10 cm, männlich 30 cm, männlich
Kommentieren
Profilbild von Dirk Brauner

Dirk Brauner sagt:

#1 - 20.07.2011 um 15:50 Uhr

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Ich habe den Testbericht gelesen und finde Ihn stilistisch übrigens sehr gut gelungen. Dennoch möchte ich ein paar Dinge anmerken:Das wichtigste zuerst:Die Spinne ist an sich nicht dazu vorgesehen, vom Mikrofon entfernt zu werden. Daher sitzt sie auch sehr stramm. (Man will ja nicht, dass ein so teures Mikrofon aus der Spinne fällt.) Man sollte Mikrofon und Spinne hier als Einheit sehen. Falls man das Mikrofon doch mal aus der Soinne entnehmen möchte, folgt man am besten der Bedienungsanleitung ( die es auch auf unserer Internetseite zum Download gibt ). Dann gibt es keine Probleme und weder Spinne noch Mikrofon erleiden einen Schaden. Leichte Abriebspuren von den Gummis lassen sich übrigens leicht und ohne Rückstände mit einem Lappen entfernen.Klanglich muss man übrigens immer die Kombination aus Mikrofon, Preamp, Raum, Klangquelle, Position der Klangquelle im Raum, Abhörsituation etc. betrachten. Alles das hat einen großen Einfluss und führt zu signifikanten klanglichen Unterschieden. Einfach mal selber ausprobieren. Der Eindruck von Schärfe wundert mich etwas, da das Phanthera an sich von Hause aus schon eher sanfter und nicht so aggressiv ist.Beste GrüßeDirk Brauner

Profilbild von Max K

Max K sagt:

#2 - 31.05.2015 um 14:52 Uhr

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wundervolles Mikrofon! Wenn das unter mir wirklich Dirk Brauner sein sollte, WOW! Tolles Mikrofon. Brauner ist und bleibt meine erste Wahl bei Mikrofonen.

Profilbild von Dirk Brauner

Dirk Brauner sagt:

#3 - 26.05.2024 um 06:27 Uhr

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..nach all den Jahren bin ich hier wieder mal auf den Testbericht von damals gestossen, zu meinem Panthera. Es hatte mich damals schon ein wenig in den Fingern gejuckt, dass der Nick hier in diesem ansonsten gelungenen Testbericht die stramme Festigkeit der Spinne am Phantera `bemängelt`. Bzw., dies bis heute anscheinend immer noch als Nachteil sieht. Und jucken tut mich das heute noch ein ganz klein wenig in den Fingerchen, wenn ich sehe, dass der Nick dies anscheinend bis heute noch `bemängelt` und als Nachteil sieht. Da es jedoch keine Käsebrötchen sind und auch keine `Budget` Mikrofone sondern Brauner, die in den Spinnen klemmen, muss das eben auch heute noch so stramm sitzen. Deswegen sitzen meine Mikrofone auch heute noch bestens in ihren Spinnen:-) Und deswegen funktioniert und klingt jedes Brauner auch heute noch perfekt. Und das selbstverständlich bis heute, ohne angebliche Kratzspuren der Spinnen am Gehäuse. Wenn man das eben so macht, wie in der Bedienungsanleitung steht. Und auch falls nicht, wie ich damals schon schrieb kurz mit dem Lappen drüber dann sind die Abriebsspuren von den Gummis weg. Auch heute, nach den par Jährchen:-) Ich sah das der Nick sein damaliges Contra `Spinne lässt sich schwer Installieren und Deinstallieren, hinterlässt Kratzspuren am Gehäuse` bis heute so stehen lies. Und das sich weder Nick, noch bonedo, dazu äusserten weshalb das immer noch so steht hier. Was allerdings bis heute die einzige `Kritik` meinerseits ist, zu diesem ansonsten gelungenen Testbericht von damals über mein Panthera. Hätte sich der Nick allerdings schon damals auch bezüglich der Spinne erstmal schlau gemacht, oder einfach die Bedienungsanleitung gelesen anstatt einfach mit den Studio Griffeln mal gemütlich an der Spinne und dem Panthera rum zu reissen, dann hätte er gewusst wie`s richtig geht. Aber eben, hätte würde usw. Fakt ist und bleibt, dass die Spinnen eben auch heute noch so stramm sitzen und auch heute noch so stramm sitzen müssen. Und das ein Brauner auch deswegen eben ein Brauner ist und auch heute noch stramm in der Spinne sitzt, wie ein Brauner:-) Ich habe nicht nur meine Mikrofone, sondern auch die Spinnen dazu, so konstruiert das ein Brauner ewig hält. Lieber Nick, liebes bonedo Team, es sind nun 13 Jahre vergangen seit diesem Testbericht bzw. meinem Kommentar hier damals zu meinem Panthera und man zeige mir und meinen treuen Kunden ein einziges Brauner, welches angebliche Kratzspuren von der Spinne am Gehäuse haben soll.. Ich schaue in spätestens 13 Jahren wieder rein hier:-) Und ich mache jede Wette, auch dann sitzt jedes Brauner immer noch stramm in der Spinne und klingt immer noch perfekt wie am ersten Tag. Sogar noch besser als am ersten Tag. Und ich mache jede Wette, auch in weiteren 13 Jahren gibt es kein einziges Brauner welches angeblich Kratzspuren von der Spinne am Gehäuse haben soll. Und auch noch fast jede Wette.. dass das dann aber trotzdem auch in nochmals weiteren 13 Jahren immer noch als Contra steht hier;-) Beste Grüße Dirk Brauner (ohne Kratzspuren)

Profilbild von Nick Mavridis

Nick Mavridis sagt:

#4 - 26.05.2024 um 10:43 Uhr

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Hallo lieber Dirk. Hm… also gut: In 2037 schaust Du noch mal rein. Was ist denn Dein Wetteinsatz? :-) Ich erinnere mich dunkel, das war 2011 ja kein Einzeltest, sondern im größeren Rahmen mit vielen Mikrofonen. Klar, idealerweise ist immer alles selbsterklärend. Ich freue mich ja auch, wenn Mikrofone mit installierter elastischer Halterung verstaut werden können, das ist allerdings die absolute Ausnahme. Du hast auch sicherlich Verständnis, dass wir bei bonedo nicht immer alle alten Reviews monitoren (es sind zehntausende!), wieso Dein Kommentar 2011 untergegangen ist, weiß ich aber leider auch nicht. Deinen Aussagen können wir in diesem Fall natürlich glauben, ich hatte zwischenzeitlich öfters und gerne mit dem Panthera gearbeitet. Und wie in Online-Medien üblich, die ja im Gegensatz zum Print Änderungen machen können, können wir einen Hinweis setzen, dass "im ursprünglichen Artikel zu lesen war…". Wenn Du bis zum Jahreswechsel 2036/2037 das OK gibst, bekommen wir das hin. :-D Übrigens gibt es auch immer den Weg, die Redaktion über das Kontaktfeld zu erreichen. Schönen Sonntag noch, Nick

Profilbild von Fabian Poymann

Fabian Poymann sagt:

#5 - 14.06.2024 um 00:42 Uhr

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Heyhey, ich wollte dann auch mal meinen Senf dazu geben :) ich mag das Mic sehr und bin sehr zufrieden. Das einzige Problem was ich damit habe bezieht sich allerdings auch auf die Spinne. Ich nehm das Mic da nie raus sondern gleich die Spinne ab deshalb hat mich der Punkt nicht gestört aber... schon nach 1-2 Monaten hab ich eine der zwei kleinen Arretierschrauben der Spinne die die horizontale Einstellung fixieren einfach abgedreht. Just like that. Is ja wirklich n kleines Schräubchen also selbstredent das ich da nicht mit Kraft gearbeitet hab aber ja... habs plötzlich in der Hand. Schon verdammt ärgerlich. Zum Glück wird es ja über zwei gesichert und ich kann Sie noch nutzen aber die Schrauben sind meiner Ansicht nach ganz klar eine Schwachstelle. Liebe Grüße, Fabian

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