Du hast eine Idee, aber keine Fabrik für deine Bauteile an der Hand? Dann druck dir doch dein Produkt einfach selbst. So (ähnlich) hat das Heraeus mit der neuen AMLOY-Bridge gemacht. Die ist nicht nur die erste Bridge aus Metall, die aus dem 3D-Drucker kommt, sondern nutzt auch eine spezielle Struktur, die die Vibrationsübertragung Richtung Instrument erhöht, dabei aber unanfällig für Korrosion oder Kratzer ist.
Amorphes Metall
Hört sich ein wenig nach SciFi und Terminator an, aber beim Heraeus AMLOY wird amorphes Metall als Material verwendet. Das heißt eigentlich nur, dass eine spezielle, 3D-druckfähige Metalllegierung verwendet wird – klingt aber spannender. Zudem ist es nicht der übliche Block aus Metall, sondern eine „bionische Struktur“, also eine bestimmte Struktur mit Löchern, die einer Bienenwabe nicht unähnlich sind und mehr Vibrationen von den Saiten auf den Body übertragen sollen. Trotzdem ist die Bridge angeblich so stabil wie alle anderen.
Der Chef der Hanauer Firma Heraeus meint dazu
“One could also imitate the sound of other metals by changing the structures inside the bridge … A bridge made of amorphous metal would then sound like a bridge made of brass, for example. The difference is that due to its elasticity it keeps the sound longer, does not wear out and still looks like new even after years.”
Allergiefreundlich
Der Fertigungsprozess ist spannend: Geschmolzenes Material wird schockgefrostet. Die Atome erstarren laut Firma ungeordnet, was das Material elastischer macht, aber dennoch stabil bleibt. Außerdem ist es kratzfest und rostbeständig. Laut Hersteller soll sie sich auch für Allergiker einigen, da kein Nickel verbaut ist.
Übrigens hat schon der bekannte Gitarrenbauer Nik Huber die Amloy Bridge auf seinen Gitarren getestet und will sie demnächst auch in neue Modelle integrieren. Und wenn ausgerechnet er darauf bauen will, dann muss das was heißen.
Bleibt abzuwarten, ob sich die neuartige Bridge wirklich so immens auf den Sound auswirkt und ob es preislich in Reichweite ist.