Der Sänger von Iron Maiden erzählt in seinem Podcast was Ruhm mit einem machen kann. Irgendwann hatte er das Gefühl, dass er nur einmal mit dem Finger schnippen muss, um Menschen zu manipulieren.
Dr. Kev Dutton (Professor an Oxford Universität) und Bruce Dickinson nehmen gemeinsam den ‘Psycho Schizo Espresso’-Podcast auf. In der rund einstündigen Folge (Episode #21) bezeichnet Kev den Iron Maiden-Sänger als einer der härtesten Menschen, die er bisher kennengelernt hat. Um zu verstehen, wie Bruce der geworden ist, der er heute ist, reden die beiden viel über Dickinsons Vergangenheit. Dabei spricht Bruce über seine Kindheit in England und wie Disziplin, Belastbarkeit und Demut für Erfolg im Musikgeschäft überlebenswichtig waren. Die Folgen von Erfolg im Showbusiness werden auch stark ausgeführt.
Ab einem gewissen Bekanntheitsgrad verändert sich laut Dickinson das Verhalten vieler Mitmenschen. Dabei haben viele berühmte Menschen die Macht, andere ohne Konsequenzen zu missbrauchen und zu manipulieren.
Ruhm erzeugt Macht
Im Laufe seiner Karriere lernte er viele bekannte Musiker und Menschen aus dem Showbusiness kennen. Dazu erzählt er ein paar Anekdoten. Durch Pete Townshend von ‘The Who’ habe es einen Aha-Moment gegeben. Dieser hatte in seinem Leben selber viel Missbrauch miterlebt und sagte einmal zu Dickinson: “Der große Moment ist, wenn du merkst, dass du die Leute manipulieren kannst, weil du so bist, wie du bist”.
Lange Zeit dachte der Rockstar nicht über die Verbindung zwischen Ruhm und Macht nach. “Wenn du anfängst, hast du keine Ahnung, dass die Leute mit dir schlafen wollen, WEIL du auf der Bühne stehst. Du denkst, sie wollen mit dir schlafen, weil sie mit dir schlafen wollen, weil es nett sein könnte und weil sie dich mögen.” Laut ihm sei das zwar “oft wahr”, aber oft gehe es nur darum einen bekannten Menschen als “gelegentlichen Sexualpartner” zu haben.
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Die Abschleppkultur wird missbraucht
Natürlich geht es auch in die andere Richtung und bekannte Musiker nutzen ihre Position aus, um mit Fans das Bett zu teilen. Diese Kultur des Abschleppens kann dann schnell zu einem System des Missbrauchs werden, wenn sie von einer korrupten Machtperson ausgeübt wird. Als Beispiele nennt er hier Harvey Weinstein und R. Kelly. “Aber es kommt ein Punkt der unglaublich korrumpierend und zersetzend ist, an dem man plötzlich sagt: ‘Moment mal. Du kannst tatsächlich mit den Fingern schnippen und etwas bewirken. Und das ist ein wirklich beängstigender Moment, wenn man erkennt, dass diese Macht existiert. Und das ist der Grund, warum die Harvey Weinsteins und all die anderen, und die ganze Hollywood-Sache…Also dieses Bewusstsein, das ist der Moment, in dem es wirklich korrumpierend wird.”
Zum Teil war Dickinson auch mit anderen Bands auf Tour unterwegs, die unterwegs mit vielen Leuten schliefen. Diese sahen uns [Iron Maiden] dann seltsam an, weil wir diesen Lifestyle nicht so lebten. “Ja, natürlich hatten wir alle Freundinnen, und manchmal hatte man Freundinnen, die nur vorübergehend eine Freundin waren. Aber ich mag es nicht, wenn es diese Unterströmung von Missbrauch gibt.”
Die ganze Folge gibt es hier: