Musiker mit Tinnitus: Das klingt nicht nur nach einem Super-GAU – es ist auch einer! Probleme mit dem Gehör sind wesentlich weiter verbreitet, als man es annehmen würde. Ähnlich wie beim Thema „Depressionen“ kommuniziert allerdings ein sehr geringer Teil der Betroffenen offen mit seinem Umfeld. „Einen Musiker mit Tinnitus ruft niemand mehr für Gigs an!“, lautet eine weit verbreitete Meinung. Der Leidensweg wird darüber hinaus erschwert durch die Tatsache, dass es keinen Paradeweg zur Heilung gibt. Schulmedizin wie alternative Methoden versuchen nicht selten, dem Tinnitus mit einer Art „Trial & Error“-Verfahren zu begegnen. Der in Hamburg lebende Bassist Werner Kolb hatte den Mut, die Irrungen und Wirrungen im Zusammenhang mit seinen mannigfaltigen Gehörproblemen in Buchform zu bringen. Dafür kann man ihm gar nicht genug danken!
Musiker mit Tinnitus: Wer ist Werner Kolb?
Der Bassist und Keyboarder Werner Kolb (geb. 1963) wuchs im schwäbischen Ellwangen auf. Nach Abitur und Zivildienst zog er 1985 nach Hamburg, wo er sich auf dem freien Markt erfolgreich als Musiker etablierte. Unter anderem arbeitete Kolb am Hamburger Schauspielhaus, war als Bassist beim Erfolgsmusical „Cats“ tätig, spielte auf Kreuzfahrtschiffen, mit Top40- und Galabands – bis ihn im Jahr 2017 ein Tinnitus zu einer Vollbremsung zwang.
Es folgte eine mehrere Jahre währende Odyssee im weiten Feld zwischen Schulmedizin, alternativen Heilmethoden und Psychotherapie. Kolb war in dieser Zeit hin- und hergerissen zwischen Resignation und Zuversicht. Er erlebte stark depressive Phasen mit einem sich ewig drehenden Gedankenkarussel, durchschritt schmerzliche Wege zur beruflichen Um- bzw. Neuorientierung. Auch Freitodgedanken begleiteten ihn streckenweise.
„Gestatten, Musiker mit Tinnitus“: Werner Kolbs langer Weg zur Heilung
Die gute Nachricht: Gute sechs Jahre später kann Werner Kolb mittlerweile wieder arbeiten. Die Tinnitus-Probleme sind aufgrund verschiedener Methoden inzwischen so weit in den Hintergrund gerückt, dass er wieder mit Freude ein normales Leben führen kann!
Werner Kolb hat es geschafft, seinen ganz persönlichen Weg zur Heilung zu entdecken, obwohl ihm nicht wenige Mediziner:innen schon die Hoffnung darauf nehmen wollten und ihm seine Krankenkasse mehrfach Knüppel in Form von bürokratischen Hindernissen zwischen die Beine schleuderte.
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Der Weg war lang, weit und steinig – hat Werner Kolb jedoch letztlich zu sich selbst geführt! Und das, obwohl Kolb auch viele Jahre nach diesem immensen Einschnitt die Frage „Warum ist passiert, was passiert ist?“ nach wie vor nicht wirklich beantworten kann.
Weit mehr als ein Tinnitus-Tagebuch
Doch „Gestatten, Musiker mit Tinnitus“ ist mehr als eine Schilderung der unterschiedlichen Stadien und Stationen dieser Krankheit. Es beinhaltet auch sehr kurzweilige Geschichten aus Werner Kolbs Leben. Musikeranekdoten und Situationen aus dem Hamburger Rotlichtviertel stehen hier völlig einträchtig neben unemphatisch-desillusionierenden Schreiben von Krankenkassen-Angestellten.
Zu einem zweiten „Fleisch ist mein Gemüse“ wird das Buch nicht, dafür ist das Hauptthema aber auch zu ernst. Doch es sind eben gerade diese kleinen Geschichten aus der Hamburger Szene, die „Gestatten, Musiker mit Tinnitus“ erst komplett werden lassen.
Ich kann das Buch Werner Kolbs folglich nicht nur den zahlreichen Tinnitus-Betroffenen ans Herz legen, die sicherlich Anregungen für ihren eigenen Heilungsweg mitnehmen können. Das Buch ist gleichermaßen all denen zu empfehlen, die für die bewegte Lebensgeschichte eines Musikers offen sind, der in vielerlei Hinsicht eine Menge erlebt hat.
Hier ist „Gestatten, Musiker mit Tinnitus“ von Werner Kolb erhältlich:
- Als Paperback über den BoD-Buchshop (mit Leseprobe)
- (Online-)Buchhandlung: ISBN 9783757823153
- E-Book auf allen gängigen Plattformen: ISBN 9783758378737
- Direkt über die Homepage von Werner Kolb
Werner Kolb hat außerdem einen eigenen YouTube-Kanal initiiert, auf dem er interessante Beiträge zu Tinnitus/Dysakusis/Hyperakusis veröffentlicht.
Danke für deine Offenheit und dein Werk und alles Gute für deine Zukunft, lieber Werner!