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Bugera 333XL Test

PRAXIS

Obwohl ich äußerst gespannt bin, was er kann, gönne ich dem Amp nach dem Aktivieren der Hauptstromversorgung zunächst einmal seine wohlverdiente Vorwärmzeit. Jetzt den Standby-Schalter aktiviert und es kann losgehen!

Angeschlossen an mein Marshall JCM800 4×12“ Cabinet, überzeugt der Amp bereits im Clean-Mode mit voluminösen und druckvollen Sounds, die sich mit dem gut ansprechenden EQ effektiv bearbeiten lassen. Besonderes auffällig ist in dieser Einstellung der relativ bassige Grundsound. Dieser bildet ein ordentliches Fundament für sämtliche Rock-, NuRock-, NuMetal- oder andere Heavy-Clean-Situationen. Der Sound klingt dabei in keiner Weise billig, sondern absolut amtlich! Und zwar so:

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Clean

Die hohen Saiten kommen brillant rüber, ohne dabei aufdringlich zu werden.
Auf der anderen Seite schiebt der Punch im Bass-Bereich die Chords, gerade im Bandzusammenhang, ordentlich nach vorne.
Mit einer Prise Reverb, das trotz digitaler Grundlagen wirklich gut klingt, erzielt man mächtige und absolut solide Klangergebnisse.

Wird der 333XL schon im Clean-Kanal mit hohem Gain gefahren, erhält man vor allem durch die Röhrenkompression einen warmen, satten und kraftvollen Sound. Die Endstufenröhren können dadurch sehr sauber verstärken und prägen den Charakter nicht. Will man die Pentoden-Zerrung der Endstufen erlangen, muss natürlich der Master ordentlich aufgerissen werden. Dann wird es halt auch richtig schön laut.

Auch der Crunch-Kanal lässt sich nicht lumpen und pustet bereits bei kleinen Lautstärken ordentlich was raus.  Durch den britischen Charakter der EL34 Röhren klingen die Crunch-Gitarren authentisch und verfügen dabei über große Gain-Reserven. Will man den 120 Watt starken Amp auch am Lautstärke-Limit spielen, ist ein Cabinet mit guten Nehmerqualitäten ein absolutes Muss.

Im ersten Drittel des Reglerbereichs sind schöne Blues-Sounds möglich, die sowohl bei geringen als auch bei hohen Lautstärken über ein überzeugendes Durchsetzungsvermögen verfügen. Natürlich muss es nicht unbedingt Blues sein:

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Crunch 1

Im zweiten Drittel wird’s dann ein bisschen heftiger. Hier stehen glasklare, straighte Riffs mit genügend Biss in den Höhen zur Verfügung, die  aufgrund der nicht ganz so krassen Verzerrung mit einer deutlichen Artikulation glänzen.

Auch hier ist der Grundsound wieder recht bassig, dabei aber nie störend oder schwammig, sondern den Schub unterstützend. Noch mehr davon? Kein Problem…ein Knopfdruck auf den XL-Taster und der Sound bekommt untenrum noch ein wenig mehr Dampf. Die Anhebung der tiefen Frequenzen mischt sich subtil ins Gesamtbild und erweist sich so als nützliches, geschmackvolles Feature zur Erhöhung der Durchsetzungskraft.

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Crunch 2

Im letzten Drittel des regelbaren Gain-Bereichs wird der Begriff „Crunch“ dann ans Limit gebracht. An AC/DC erinnernd, unterstützt der Sound alle Arten von Power-Chord-Riffs. Diese kommen knackig und kräftig rüber und besitzen ein langes Sustain. Das Obertonverhalten in diesem Kanalzug ist wirklich brillant. So lassen sich die Genre-üblichen Daumen-Flageoletts oder Tappings beim Riffing und Solospiel klar und absolut sauber akzentuieren. Die Wiedergabe der Töne und Chords bleibt dabei kräftig, attackreich und erstaunlich offen:

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Crunch 3

Kommen wir zum letzten Kandidaten: Der Lead-Kanal des Bugera 333XL unterstützt alle Metal-Heads in der individuellen Umsetzung ihrer Soundvorstellungen.Das Gefühl, sich dicht am Sound eines echten Rectifiers zu bewegen, zaubert ein Lächeln aufs Gesicht, auch wenn beim 333XL die bösen Klänge im Vordergrund stehen. Der Rectifier ist in dieser Hinsicht dann doch eine Spur flexibler und nicht so basslastig. Die Verzerrung ist wirklich massiv und kommt mit der XL-Funktion definitiv noch krasser rüber.

Bugera333XL_15

Drop-Tunings erledigt der Amp ohne Probleme, und mit Hilfe der Lautstärkeanhebung über den FX-Boost erhält der Kanal noch eine gehörige Portion Druck obendrauf. Ab die Post:

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Lead

Mit den EQs lassen sich sowohl kleine Nuancen des Signals regeln als auch intensive Eingriffe tätigen. Im Test zeigt sich, dass man auch für die dicksten Heavy-Sounds die Mitten nicht zu weit absenken sollte, da ansonsten ein kleines Gefälle zwischen dem ausgeprägten Bass-Punch bei gemuteten Staccato-Passagen und den klingend gespielten Tönen entsteht. Gerade im Crunch-Kanal hilft der Treble-Regler, das Signal von mumpfig zu sehr crisp zu verändern. Ein geboosteter Bass funktioniert ordentlich, aber selbst ein Cut vermag die Bässe des Rectifier-Nachahmers nicht im Zaum zu halten.

Ein kleines Minus bekommt der Fußschalter inklusive seiner Kabelkonstruktion.
Der kleine DIN-Stecker ist sehr fragil und gibt spätestens beim zehnten Ein- und Ausstöpseln Anlass, einen Neuen zu bestellen. Das Kabel ist ebenfalls sehr dünn und dürfte nach mehrmaligem Drüberrollen oder Draufrumstehen seinen Geist aufgeben.  
Deswegen ist ein bedachter Umgang mit diesem Tool geboten – für den harten Toureinsatz ist das nichts!

Kommentieren
Profilbild von Julian K.

Julian K. sagt:

#1 - 11.10.2011 um 00:52 Uhr

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Gutes Review, allerdings ist der Verstärker meines Wissens nach gar nicht dem Rectifier nachempfunden, weswegen der Vergleich stark hinkt.
Der Vorbildamp ist der sogenannte "Peavey XXX 2", welcher optisch ja schon fast genau so aussieht.
Der Rectifier Nachbau von Bugera erscheint demnächst unter dem Namen "Bugera TriRec"- Julian

Profilbild von ivan

ivan sagt:

#2 - 04.10.2012 um 02:09 Uhr

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julian, stimmt, der XXX ist allerdings schon dem rectifier nachempfunden. wir haben es mit der imitation einer imitation zu tun. allerdings scheint der 333 dem recto ähnlicher zu klingen als dem xxx.

Profilbild von Yalin

Yalin sagt:

#3 - 22.05.2013 um 16:53 Uhr

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Naja, egtl. gab es zuerst den XXX als günstige Rectifieralternative. Auf dieser Basis wurde mit Joe Satriani zusammen der JSX entwickelt. Dabei wurden u.a. die Endstufenröhren gegen EL34 ausgetauscht.
Bugera hat sich wohl beim 333 am XXX orientiert und beim 333XL am JSX. Ich hatte auch den JSX und den 333XL testweise beide an der Box und der (Klang-)Unterschied ist wirklich nicht groß.

Profilbild von Marc

Marc sagt:

#4 - 29.12.2013 um 15:54 Uhr

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Hallo. Der XXX ist nicht dem Rectifire nachempfunden. Er war die Weiterentwicklung des Peavey Ultra zusammen mit George Lynch. OK, es geht in dir Richtung, aber dann ist ja alles, inklusive Engl Powerball und Diezel Herbert nur ein Recto Clone, oder?

Profilbild von ChildrenoftheReaper

ChildrenoftheReaper sagt:

#5 - 12.06.2015 um 21:49 Uhr

1

Wenn ich das immer lese, das die Bugera Amps "Plastikpotis" haben.... Frage, die Amps für 3000€ haben die Podis aus Gold ....? Ne, wenn ihr mal genau hinschaut werdet ihr merken, das diese auch aus Kunststoff sind. Wieso soll das denn nun ausgerechnet bei Bugera ein Minus sein???? Auch wenn er an den XXX erinnert, wenn man sich das Goh der Amps anschaut, sind doch von der Machart her viel identisch. Also auch Clone, oder? Da sticht der Bugera 333 XL optisch aus der Masse ab. Gefällt mir optisch jedenfalls besser als der XXX und auch so manch anderen Amp der ein vielfaches kostet. Und Soundmässig und Ausstattungsmässig, steckt er so manchen Amp der das doppelte und mehr kostet, ganz locker in die Tasche.

Profilbild von FLOYD HENDRIX

FLOYD HENDRIX sagt:

#6 - 18.05.2021 um 16:53 Uhr

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Den hatte ich auch mal, leider kosten Röhren viel Geld und die immer wieder zu erneuern geht mächtig in die Finanzen. Also habe ich den Bugera 333 XL wieder verkauft und bin wieder auf Transistor-Amp umgestiegen, wie auch vor dem 333 XL, da hatte ich den Randall RG1505. Ich habe nun den Marshall MG100 HCFX und bin damit voll zufrieden, sogar noch mehr als mit dem 333 XL. Fazit: Mir kommt KEIN Röhren-Amp mehr ins Haus, in den Proberaum, auf die Bühne.

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