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Bugera 6260-212 Combo Test

DETAILS

Gehäuse/Optik
Man könnte fast meinen, der Name 6260 hätte irgendwas mit dem Gewicht des Combos zu tun, denn mit 28,5 kg spielt er auf jeden Fall in einer der oberen Gewichtsklassen mit. Ich wünsche jedenfalls jedem seiner Besitzer immer einen kurzen Weg zur Bühne oder kräftige Roadies, denn es gibt Beschäftigungen, die mehr Spaß machen, als diesen Amp durch die Gegend zu hieven. Aber so ist das nun mal, ein Röhrencombo mit zwei 12er Speakern hat eben sein Gewicht, basta! Auf den ersten Blick macht der Kasten auch verarbeitungsmäßig einen guten Eindruck, das Multiplex-Gehäuse ist mit schwarzem Vinyl überzogen und an allen Ecken mit Metallschonern versehen. Vier große Gummifüße sorgen für stabilen Halt und die Oberseite beherbergt mittig den Tragegriff, mit dem man den Amp einigermaßen balanciert bewegen kann. An der Front befinden sich oben das silberfarbene Bedienfeld aus Kunststoff und darunter der schwarze Bespannstoff, hinter dem die beiden 12 Zoll Lautsprecher ihren Lärm aus der Pappe blasen. Die Rückseite ist offen, aber Röhren und Speaker sind durch ein Lochblech geschützt. Im Inneren arbeiten wie auch beim Vorbild fünf 12AX7 Röhren in der Vor- und vier 6L6 in der Endstufe.

Bedienfeld
Der 6260 ist als Zweikanaler ausgelegt, wobei sich beide Kanäle die Klangregelung aus Treble, Middle und Bass teilen. Jeder Kanal kann separat in Gain und Volume geregelt werden, für den Clean-Kanal stehen zwei zusätzliche Funktionen zur Verfügung, die sich per Schalter mit integrierter LED abrufen lassen. Das ist zum einen die Bright-Funktion, die dem Klang etwas mehr Strahlkraft verleiht, oder der Crunch-Schalter, der den Clean-Kanal etwas dreckiger klingen lässt. Somit stehen eigentlich drei Grundsounds zur Verfügung. In der Master-Sektion finden sich ein Presence- und ein Reverb-Regler, mit Letzterem wird der Anteil des digitalen Halls eingestellt. An den Chickenhead-Knobs zeigt sich eine erste kleine Schwäche: Die Knöpfe wackeln alle recht ordentlich, sodass ich über ihre Lebensdauer nicht unbedingt spekulieren möchte. Aber wer sich zu einem schonenden Umgang mit dem Verstärker entschließt, der sollte keine Probleme haben. Auf der rechten Seite findet man Schalter und LED für Power und Standby – die LED des Power-Schalters kommt bei meinem Testmodell mit einem Wackelkontakt, sie geht ab und zu aus, was aber keinen Einfluss auf den Sound hat. Außerdem ist das mit Sicherheit nicht bei jedem Modell der Fall. Links am Bedienfeld befinden sich die beiden Eingangsbuchsen mit unterschiedlichen Empfindlichkeiten für Single Coil- und Humbucker-Gitarren.

Rückseite
Alle weiteren Anschlüsse sind an der Rückseite positioniert. Hier finden wir die Buchsen für den seriellen Effektweg (Send, Return) sowie eine weitere Send-Buchse, über die das Preamp-Signal separat an eine externe Endstufe geschickt werden kann, falls noch mehr Power benötigt wird. Aber hier kann ich auf jeden Fall Entwarnung geben, denn der 6260 hat mit seinen 120 Watt genügend Power und Schalldruck für die meisten Einsatzzwecke. Neben besagter Send-Buchse wartet ein weiterer Anschluss auf den mitgelieferten Fußschalter, mit dem man vier Funktionen abrufen kann: Clean, Lead, Reverb und FX-Loop. Der Schalter merkt sich sogar die Hall-Einstellung pro Kanal und ruft diese beim erneuten Drücken automatisch auf. Wer mehr Membranfläche benötigt, der kann über die zweite Lautsprecherbuchse (an die erste sind die internen Speaker angeschlossen) noch eine zusätzliche Box anschließen, die Impedanz wird dabei über einen Schiebeschalter auf 4, 8 oder 16 Ohm eingestellt.

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Profilbild von joking

joking sagt:

#1 - 03.12.2011 um 18:45 Uhr

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Dank und dickes Kompliment für diesen Testbericht. Hab erst kürzlich den Bugera bekommen und muss sagen: 100 % Wiedererkennung - besser geht es nicht, ein Produkt zu beschreiben. Vielleicht sollte noch angemerkt werden, dass man diesen Amp (wie die meisten andern natürlich auch) einfach mal hören sollte, denn eine Stunde bevor ich Euros gegen Amp tauschte, wollte ich im Shop nur einen Dreiwegschalter kaufen.

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