Bugera BTX36000 Test

Praxis

Ich muss zugeben, dass ich erstmal ordentlich Respekt vor der brachialen Leistung, die der BTX36000 laut der Angaben von Bugera auf die Straße bringen soll, hatte, schließlich wollte ich beim ersten Test des Amps in meiner Wohnung, nicht direkt die komplette Stromversorgung zum erliegen bringen. 3600-Watt-Leistungsaufnahme kann das deutsche Stromnetz aber gerade noch verkraften, also betätige ich mutig den Power-Schalter und bin gespannt, was passiert. Ich habe den BTX36000 Mono gebrückt an 4Ohm mit zwei Boxen betrieben, sodass er seine volle Leistung abgibt. Und er ist zweifelsfrei laut, aber definitiv nicht lauter als mein 600-Watt Digital Amp mit der gleichen Boxen-Bestückung. Wirklich verwunderlich ist das nicht, denn die Wattangaben von Bugera sind wenig aussagekräftige Spitzenleistungs-Werte, die mit dem realen Leistungsvermögen nicht viel zu tun haben, für die Werbung aber ordentlich was her machen. Dennoch ist der BTX aber kräftig genug, um für sämtliche Situation gerüstet zu sein – und letzten Endes zählt bei einem Bassamp der Sound. In dieser Disziplin punktet der Bugera ordentlich, er produziert einen kernigen Sound mit einem soliden, transparenten Fundament und klaren Obertönen, der in seiner Grundausrichtung eher Rockbassisten ansprechen wird.

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Der Amp klingt in der „Flat“ Einstellung zwar relativ ausgewogen, dennoch aber sehr wuchtig und etwas rauer, als mancher seiner Solid-State Konkurrenten. Mit den zahlreichen und effektiven EQ‘s kann man den Sound auf sehr vielfältige Weise beeinflussen, ohne damit jedoch den Grundcharakter des Amps zu verändern. Wirklich praktisch ist z.B. der 9-Band Graphic-EQ, der mit dem Fußschalter aktiviert werden kann. Auf die Art hat man einen zweiten Sound beispielsweise für Solopassagen oder Ähnliches parat, während man mit dem normalen EQ den Grundsound regelt. Auch die Presets sind sehr praxistauglich, der Ultra Low dickt untenrum ordentlich an, ohne dass der Sound aus den Fugen geraten und schwammig werden würde. Bright und Ultra High sorgen auf unaufdringliche Art für mehr Transparenz. Auch der Kompressor gefällt mir. Er hat zwar außer Threshold keine Einstellungsmöglichkeiten, ist aber so abgestimmt, dass er durchaus musikalische Ergebnisse liefert und den Sound nicht verwäscht. Ich würde ihn allerdings bevorzugt dezent einsetzen, dann sorgt er für einen etwas kompakteren und „bassigeren“ Sound. Für Effekteinstellungen ist er nicht geeignet – dafür fehlen ihm die regelbaren Parameter.

Audio Samples
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Flat Ultra-Low Ultra-Low, Ultra High

Meinen zweiten Testdurchlauf mache ich im Bi-Amping Modus mit einer 4×10 Box für die Bässe, einer 2×10 er für die Höhen und zusätzlich einem Line 6 Multieffekt-Gerät für die kleine Box. Weil die Bassfrequenzen über die 4×10 Box in diesem Aufbau trocken bleiben, kann man relativ tief in dir Effektkiste greifen, ohne damit zu riskieren die Durchsetzungskraft oder das Fundament zu verlieren. Und die Ergebnisse machen wirklich Spaß und laden zum Experimentieren ein. Breite Schwebesounds mit Chorus und Delay klingen großartig und sehr räumlich, sind aber trotzdem als Bassfundament noch brauchbar. Die Mehrzahl der Bassisten wird den BTX36000 wohl eher konventionell im Mono-Betrieb einsetzen und keine Verwendung für derartige Soundexperimente haben, dennoch sind die zahlreichen Möglichkeiten, die der Bugera im Stereo oder Bi-Amping Betrieb bereitstellt nicht zu verachten und machen den Bugera zu einem universell einsetzbaren Bassamp.

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